Appelgren wird zum Wetzlarer Alptraum
Löwen-Keeper ist der Matchwinner beim Heimsieg der Löwen gegen formstarke Hessen
Appelgren wird zum Wetzlarer Alptraum: Angeführt von einem überragenden Mikael Appelgren im Tor schlagen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag die HSG Wetzlar 26:21 (15:7). Der schwedische Weltklasse-Keeper landet allein in Halbzeit eins 15 Paraden, wird so zum entscheidenden Faktor gegen spürbar entnervte Hessen, steht am Ende bei unfassbaren 24 Paraden. Nach 14 HBL-Spieltagen stehen die Löwen bei 15:13 Punkten. Weiter geht es bereits übermorgen mit dem Euro-League-Heimspiel gegen IFK Kristianstad. Tickets dafür gibt es u.a. im Online-Ticketshop auf der Löwen-Website.
Gegen seinen Ex-Klub läuft Jannik Kohlbacher direkt heiß, erzielt die ersten vier Löwen-Tore (4:1, 5.). Apropos Löwen-Tor: Zwischen den Pfosten erlebt Mikael Appelgren einen Auftakt nach Maß, kommt in neun Minuten auf sechs Paraden (6:3, 10.). 100 Prozent Wurfquote Kohlbacher, 66 Prozent Fangquote Appelgren – das sind die Zahlen zum Start der Löwen. Als Appelgren Wetzlars Linksaußen Emil Mellegard den dritten Wurf abkauft, erhöht der blonde Schwede auf neun Paraden und 75 Prozent Fangquote: Das ist einfach nur noch sagenhaft!
Nach Wetzlars erster Auszeit (7:3, 15.) ändert sich gar nichts. Parade Appelgren, Konter Jon Lindenchrone und es steht 8:3. Den 8162 Zuschauern in der SAP Arena bietet sich ein wahres Handball-Fest, so dass in Minute 18 zum 10:5 durch Kohlbacher die ersten Fan-Gesänge angestimmt werden. Nach Juri Knorrs erstem Treffer führen die Löwen mit sechs (11:5, 23.). Stark, wie die Abwehr um den Innenblock Halil Jaganjac / Olle Forsell Schefvert arbeitet, immer wieder Fehlabspiele und halbgare Würfe des Gegners provoziert.
Beim 13:5 droht die Partie aus HSG-Sicht komplett zu entgleiten, nimmt Coach Carstens bereits die zweite Auszeit (26.). Wirkung? Null! 14. Parade Appelgren, Pirouette Davidsson, da steht es 14:5 (26.). In die Pause geht es mit einem 15:7 für die Löwen. Die unerwartet einseitige Partie ist nach der Hälfte der Spielzeit so gut wie entschieden – vor allem dank eines Mikael Appelgren, der mit 15 Paraden auf Kurs Bundesliga-Rekord liegt. Wie beginnt Durchgang zwei? Mit einer spektakulären Apfel-Parade! Aber auch mit drei HSG-Treffern in Serie (10:5, 34.). Wichtig, dass Niclas Kirkeløkke die Löwen in der zweiten Halbzeit anmeldet mit dem 16:10 (35.).
Hut ab vor den Gästen, die sich nicht hängen lassen. Ganz im Gegenteil. Anadin Suljakovic nimmt den Löwen einiges weg im Abschluss, die Abwehr steht deutlich stabiler. Umso wichtiger, dass auch Apfel weiter liefert, Jaganjac einen Steal landet und David Móré cool bleibt beim Gegenstoß (17:11, 40.). Wetzlar kämpft weiter, hält den Rückstand konstant (17:12, 42.), fischt sich immer wieder Löwen-Bälle wie Nemanja Zelenovic vor seinem 17:13. Es ist ein 2:6-Lauf, der diese Partie tatsächlich noch einmal spannend machen könnte – wenn sich da nicht Gustav Davidsson wild entschlossen durchtanken würde zum 18:13 (43.).
Auch das 19:13 besorgt der schwedische Halblinke. Nach seinem vierten Treffer nimmt Wetzlar seine letzte Auszeit (45.). Lindenchrone mit seinem fünften Treffer stellt auf plus sieben (21:14, 47.). Gebrochen ist damit der Wetzlarer Widerstand noch nicht. Die Hessen verkürzen noch einmal auf 21:16, müssen dann aber einen Móré-Konter zum 22:16 schlucken (50.). Entschieden ist die Partie allerspätestens nach dem 25:19 durch Davidsson (58.). Danach stimmen die Löwenfans „Steht auf“ an, ist die Handball-Party in der SAP Arena perfekt.
Rhein-Neckar Löwen – HSG Wetzlar 26:21 (15:7)
Löwen: Appelgren (24 Paraden), Späth – Kirkeløkke (2), Plucnar, Knorr (2), Óskarsson, Móré (3), Holst, Davidsson (5), Schefvert (1), Michalski, Gislason (2), Lindenchrone (5), Jaganjac, Zacharias, Kohlbacher (6)
Wetzlar: T. Klimpke (1.-26., 5 Paraden), Suljakovic (ab 26., 10 Paraden) – Höpfner, Ejlersen, O. Klimpke (1), Vranjes (2), Becher (2), Fredriksen (1), Wagner (2), Mellegard, Zelenovic (3), Rubin (1), Fuchs, Novak (3), Cavor (4)
Spielfilm: 1:0, 2:1, 4:1, 5:2, 8:3, 14:5, 15:7 (HZ), 15:10, 17:11, 19:13, 20:14, 21:16, 23:16, 23:18, 25:19, 26:21 (ENDE)
Schiedsrichter: Sascha Standke & Steven Heine; Zuschauer: 8.162
Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de