Weltklasseschwimmerin Franziska van Almsick setzt sich dafür ein, dass Kinder richtig schwimmen lernen

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Diana Rasch

Mit ihrer „Franziska van Almsick Stiftung“ setzt sich die ehemalige Weltklasseschwimmerin und Goldmedaillen-Gewinnerin Franziska van Almsick dafür ein, dass Kinder richtig und sicher schwimmen lernen. "Ertrinken ist noch immer die zweithäufigste Unfalltodesursache bei Kindern. Das darf nicht sein“, so van Almsick, „Es genügt nicht, sich ein paar Minuten irgendwie über Wasser zu halten. Verlässt ein Kind die Grundschule, soll es sicher schwimmen können“. Sie rät auch Eltern ihre Kinder beim Schwimmen und Planschen nie aus den Augen zu verlieren, denn Wasser kann „unverzeihlich und gefährlich“ sein. Auch als Mutter zweier Söhne achtet sie darauf, dass diese nicht ohne Beaufsichtigung ins Wasser gehen.

Im Jahr 2020 fanden in Deutschland 378 Menschen den Tod durch Ertrinken, darunter 25 Kinder zwischen 0-10 Jahren (davon 18 im Vorschulalter und fünf im Grundschulalter) und 33 junge Menschen zwischen 11-20 Jahren, ermittelte die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG). Seen und Flüsse bargen die größte Gefahr. Unterscheidet man bei der Gesamtzahl zwischen den Geschlechtern, machen die männlichen Opfer 80% der Todesfälle aus..

Entsprechend der Bildungspartnerschaft ist es so, dass es in der Verantwortung der Eltern liegt, das Schwimmen zu erlernen und es Aufgabe der Schule ist, es zu üben. Auch wenn Eltern und Schule oftmals beides leisten, war es aus vielfältigen Gründen doch immer wieder so, dass den Kindern die Gelegenheit für beides fehlte. Teils weil qualifizierte Lehrkräfte fehlten, teils weil es in der Stadt kein Schwimmbad gab, der Weg zum Bad zu weit war oder der Schwimmunterricht aufgrund von Schwimmbad-Sanierungen ausfallen musste. Und in diesen Fällen war die Situation auch für die Eltern schwieriger.

Und seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind alle Kinder von den per Corona-Verordnung beschlossenen langfristigen Schwimmbad-Schließungen betroffen und ihre Schwimmfähigkeit ist gefährdet. Diese Gefährdung sieht auch Franziska van Almsick mit großer Sorge.

Auch schon vor dem Auftreten der Corona-Pandemie war laut DLRG etwa ein Drittel der zehnjährigen Grundschulkinder nicht zu sicheren Schwimmern geworden, jeder zweite Drittklässler konnte nicht sicher schwimmen.

Daher setzte sich Franziska van Almsick bereits seit 2008 mit dem Heidelberger Pilot-Projekt „Kids auf Schwimmkurs“ und später deutschlandweit mit der „Franziska van Almsick Stiftung“ engagiert als „Bindeglied zwischen Bädern, Stadt und Schule“ ein, um gegen die zurückgehende Schwimmfähigkeit vorzugehen. Im Focus stehen vor allem die Dritt- und Viertklässler. Lehrassistenten und Schwimmtrainer unterstützen den Schwimmunterricht in Grundschulen. Somit können große Schülergruppen wirkungsvoller unterrichtet werden. Die Stiftung übernimmt auch die Verwaltungskosten, die notwendig sind für die Organisation. Das Ziel ist, dass jedes Kind in Deutschland, wenn es die Schule verlässt, mindestens eine Schwimmart sicher beherrscht.

Für ihr Engagement wurde Franziska van Almsick 2019 mit dem Radio Regenbogen Award in der Kategorie „Charitiy“ ausgezeichnet.

Text und Foto: Diana Rasch