Rund um Bandscheibe und Wirbelkörper

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ckl

Orthopädischer Vortragsabend am Theresienkrankenhaus

Sie federn Bewegungen und Stöße ab, schützen wichtige neuronale Verbindungen: Die Bandscheiben zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule sorgen im wahrsten Sinne des Wortes für einen reibungslosen Ablauf aller Bewegungen des Menschen. Viele, auch jüngere Patienten „haben Rücken“, also Schmerzen in oder an der Wirbelsäule durch Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen der Bandscheiben. Diesem umfassenden Thema widmete sich PD Dr. Oliver Diedrich, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie am Mannheimer Theresienkrankenhaus, Ende November in einem ausführlichen Vortragsabend. Etwa 150 Patienten, Angehörige und Patienten waren gekommen, um die Ausführungen der Wirbelsäulenexperten zu hören.

Das Knorpelgewebe der Bandscheiben wird nicht über Blutgefäße ernährt und hat einen verlangsamten Stoffwechsel – damit sind sie besonders anfällig für die Abnutzung. „Vor allem aber bewegen sich die meisten Menschen zu wenig“, weiß PD Dr. Oliver Diedrich, Chefarzt der Orthopädie am Mannheimer Theresienkrankenhaus. Die Bandscheiben aber brauchen Bewegung, müssen durchgeknetet werden, damit ihr Stoffwechsel angekurbelt wird. Im Laufe des Lebens sinkt der Wassergehalt der Bandscheiben. Und der Körper baut Steifmacher ein: Kalzium, Magnesium, Fluor und Phosphor. Die wichtigen Puffer verlieren an Spannkraft und Elastizität, der Körper versucht entgegenzuwirken und ersetzt die fehlenden Teile durch knöcherne Auswüchse. Dadurch kann es zu Spinalkanalstenosen oder einem Bandscheibenvorfall kommen, also schmerzhaften Verengungen an der Wirbelsäule. Diesen rücken Dr. Diedrich und sein Team zu Leibe und versuchen durch konservative Therapien oder Operationen Abhilfe zu schaffen. So erläuterte Oberarzt Markus Rechtenbacher nicht-operative Methoden, die häufig aus einer Kombination von Physiotherapie und Rückenschule, aber auch unterstützenden Maßnahmen wie Wärme- und Elektrotherapie, einem Stützkorsett oder Schmerztherapie bestehen. In seltenen Fällen, zum Beispiel wenn die Funktion wichtiger Nerven eingeschränkt oder der Leidensdruck der Patienten besonders hoch ist, wird eine Operation notwendig. So erklärte der Facharzt, dass minimalinvasive chirurgische Eingriff darauf abzielt, die Region zu entlasten, in der das Rückenmark gequetscht wird. Das könne durch eine Entfernung einzelner Wirbelkörper oder Teilen davon sowie einer Verbindung und Versteifung mehrerer Wirbel geschehen.

In einem weiteren Vortrag ging Chefarzt Dr. Diedrich auf die therapeutischen Möglichkeiten beim Wirbelgleiten ein. Bei dieser Erkrankung, der so genannten Spondylolisthese, kommt es zu einem Verrutschen der Wirbelkörper gegeneinander. Auch dadurch können die Nervenstrukturen des Spinalkanals beeinträchtigt werden. Der Facharzt erklärte, dass zur Korrektur der Gleitwirbel operativ in eine möglichst natürliche Position zurückgeführt wird, um ihn anschließend zu fixieren. So kann die Belastung der Wirbelsäule normalisiert und ein erneutes Rutschen des Wirbels verhindert werden.

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Um den Patienten und Gästen die Angst vor einer Behandlung und Operation zu nehmen, zeigte Dr. Diedrich wie die Behandlungsqualität im Theresienkrankenhaus sichergestellt wird: Von einer ausführlichen Anamnese und Diagnose unter Berücksichtigung möglicher Begleiterkrankungen, der Überprüfung der Medikamente und möglicher Nebenwirkungen, einer eindeutigen Patientenidentifikation bis hin zu kontinuierlichen Hygienemaßnahmen sorgen alle Mitarbeiter für eine hohe Patientensicherheit. Vor allem aber auch vor und während einer Operation sorgen Standards wie zum Beispiel der Team-Time-Out oder das kontinuierliche Neuromonitoring für die notwendige Sicherheit und optimale Kontrolle. Beim Neuromonitoring wird die neurophysiologische Aktivität bestimmter Nerven optisch oder akustisch dargestellt, so dass der Chirurg die fortlaufende Kontrolle über möglicherweise gefährdete Nervenbahnen hat. (ckl)

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