Kein Hotel im grünen Stadtgarten
Weinheim. Weinheim ist eine touristisch besonders attraktive Stadt an der Bergstraße. Fast 125 000 Touristen übernachten dort pro Jahr. Die Zahl der Stadtführungen und Tagestouristen steigt. Der Bahnhof gewinnt an Bedeutung. Mit einem Hotel-Neubau will die Stadt jetzt dem positiven Trend nachkommen und weitere Übernachtungsmöglichkeiten schaffen. Vor allem ist die Rede von einem Standort gegenüber des Bahnhofs an der Mannheimer Straße – aber weitere sollen geprüft werden.
Zu der Situation hatte auch beigetragen, dass seit zwei Jahren zwei Hotels in Weinheim durch den Rhein-Neckar-Kreis als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden. Diese Zimmer sind im Angebot weggefallen.
Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch dafür ausgesprochen, die Planungsidee für ein weiteres Hotel voranzutreiben. Das Gremium beauftragte die Stadtverwaltung dazu, den Bedarf an weiteren Hotelkapazitäten zu ermitteln, was Größe und Art eines neuen Hauses angeht. Parallel dazu soll sich die Stadt um die Umsetzung eines Hotels kümmern, in erster Linie am Bahnhof (Mannheimer Straße), aber auch an anderen Standorten – außer dem „Stadtgarten“.
Denn von diesem Hotelstandort näher in der City nahm der Gemeinderat Abstand. Die Stadtverwaltung hatte einen weiteren Platz in diesem Park gegenüber dem Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof ins Gespräch gebracht. Vorgeschlagen wurde zunächst eine Hotelbebauung auf den dortigen Tennisplätzen. Dafür wünschte man sich im Rathaus einen Grundsatzbeschluss im Gremium; dazu kam es aber nicht. Die Mehrheit des Gemeinderates lehnte den „Stadtgarten“ als Hotelstandort komplett ab, vielmehr sollte der Park als Teil der „Grünen Meilen“ bewahrt werden. Der Platz sei ungeeignet. Andere innenstadtnahe Standorte könne man sich hingegen vorstellen.
Zuvor hatten sich Vertreter der Weinheimer Wirtschaft geäußert und darauf hingewiesen, dass im Moment zahlreiche Gäste an Hotels außerhalb der Ortsgrenzen verwiesen werden müssen. Die am Marktplatz ansässigen Weinheimer Hoteliers hatten im Vorfeld hingegen angezweifelt, dass in Weinheim weitere Hotelbetten benötigt werden.