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Zwei amtierende Weltmeisterinnen und der Super-Star der Vielseitigkeit satteln im MVV-Reitstadion auf dem Maimarktgelände

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Maximilian Schreiber

Ein prominentes „Dreigestirn“ steht an der Spitze der Meldelisten für das 56. Mannheimer Maimarkt-Turnier (27. April bis 7. Mai 2019). „Wir präsentieren dem Publikum im MVV-Reitstadion die amtierenden Weltmeisterinnen im Springreiten und in der Dressur, Simone Blum und Isabell Werth“, freute sich Peter Hofmann, „und mit Michael Jung den mehrmaligen Olympiasieger, Welt- und Europameister in der Vielseitigkeit, der in den Springprüfungen angreifen will!“ Das Traditionsturnier zum Auftakt der „grünen Saison“ kann nicht besser besetzt sein: Insgesamt haben sich fast 300 Reiterinnen und Reiter aus 34 Nationen angesagt, die mehr als 500 Pferdeboxen benötigen (vergleiche die beiliegenden Nennungslisten). „Wir stoßen definitiv an unsere räumlichen Grenzen“, weist der Präsident des Reiter-Verein Mannheim, der seit 36 Jahren für die Organisation des Pferdesport-Highlights in der Quadratestadt verantwortlich ist, auf ein Detail hin, das nicht sofort ins Auge fällt.
„Die Nachfrage war noch nie so groß wie in diesem Jahr, so dass es vor allem auf dem Parkplatz für die Pferdetransporter sehr eng wird.“ Hatte das Orga-Team 2018 rund 200 der großen LKW unterzubringen, sind es diesmal etwa 270 Trucks, die einen Stellplatz brauchen.

„Eine solch hochkarätige und glänzende Veranstaltung in unserer Stadt ist nur dank der großartigen Unterstützung unseres seit vielen Jahren verlässlichen Hauptsponsors MVV sowie weiterer zahlreicher Partner möglich“, betont Peter Hofmann und sagt dafür ein herzliches „Dankeschön“.

„Das Maimarkt-Reitturnier ist auch in seinem 56. Jahr wieder ein ganz besonderer Höhepunkt des Maimarkts“, unterstreicht MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Müller. „Sie sind untrennbar miteinander verbunden und fördern gemeinsam die Bekanntheit und das Image des Landstriches zwischen Pfälzer Wald und Odenwald sowie von der französischen Grenze bis zum hessischen Ried. Als eines der führenden Unternehmen der Region, das hier seine Wurzeln und seine Heimat hat, übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung als starker und langjähriger Partner des Maimarkt-Reitturniers.“

Simone Blum, deren Stern 2017 in Mannheim aufging, schwärmte schon im Vorjahr in den höchsten Tönen von der großartigen Atmosphäre im MVV-Reitstadion und der familiären Organisation, die in Mannheim immer noch von täglich zirka 100 Ehrenamtlichen des Reiter-Vereins gestemmt wird. Der vorzügliche und immer bestens präparierte Boden, die kurzen Wege und der persönliche Charakter werden von den Spitzenreitern geschätzt, weil hier die Bedingungen optimal auf die Bedürfnisse von Reitern, Pflegern und Pferden abgestimmt sind.

Badenia-Siegerin und Championatssieger von 2018 satteln erneut im MVV-Reitstadion So ist es auch kein Wunder, dass die internationale Szene immer wieder gerne in die Metropolregion Rhein-Neckar kommt. Neben den bereits erwähnten Cracks satteln vom 3. bis 7. Mai auch wieder die Gewinner der beiden wichtigsten Springprüfungen von 2018: Kara Chad (23) sicherte sich als erste Kanadierin den Sieg in der „Badenia – Großer Preis der MVV“ am abschließenden „Maimarkt-Dienstag“, und Jörg Oppermann (Gücklingen) war im Maimarkt-Championat von Mannheim um den Preis der Mannheimer Ausstellungs-GmbH und der Diringer & Scheidel GmbH am Sonntagnachmittag nicht zu schlagen. Auch die Badenia-Sieger Markus Beerbaum (2000), Lokalmatador Armin Schäfer vom Reiter-Verein Mannheim (2004) und David Will (2013) haben gemeldet, ebenso die Schweizerin Christina Liebherr (2006, 2007) sowie die Nationenpreisreiter Hans-Dieter Dreher (2014) und Mario Stevens (2015), die in der Vergangenheit das Championat von Mannheim gewinnen konnten. Für die Ukraine reitet mittlerweile der Doppel-Olympiasieger Ulrich Kirchhoff, der 1996 in Atlanta in der Einzelwertung und mit dem deutschen Team auf dem obersten Treppchen stand.

Das Programm des Maimarkt-Turniers ist diesmal so vielfältig wie noch nie. In vier der schweren Springprüfungen gibt es Punkte für die Weltrangliste, die „Badenia“ ist zudem die Qualifikation für die Europameisterschaften 2019 in Rotterdam (19. – 25 August 2019) sowie für die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August 2020). Auch die Dressur bietet Weltklasse – mit der erfolgreichsten Reiterin der Geschichte, Isabell Werth, und ihrer Teamkollegin Dorothee Schneider. Die sechsmalige Dressur-Olympiasiegerin aus Rheinberg, die außerdem neun Mal Weltmeisterin wurde und insgesamt 17 Goldmedaillen bei Europameisterschaften gewann, hat mit „Doro“ Schneider (Framersheim), die jedes Jahr in Mannheim reitet und quasi „Lokalmatadorin“ ist, bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sowie bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon (USA) Mannschafts-Gold für Deutschland geholt. Im Blickpunkt bei den als Vier-Sterne-Turnier ausgeschrieben internationalen
Dressurprüfungen dürfte auch Lisa Müller stehen, die Ehefrau von Fußball-Weltmeister Thomas Müller (FC Bayern München).

Para-Equestrians testen für Europameisterschaften und Paralympics Selbstverständlich fehlen auch die Para-Equestrians nicht, die nach 17 Jahren nicht mehr aus dem Turnierprogramm wegzudenken sind. Zum sechsten Mal bestreiten sie hier den einzigen Nationenpreis weltweit außerhalb eines Championats. Für die Dressurreiter mit Handicap steht in diesem Jahr die EM in den Niederlanden an, ehe sie in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Paralympics 2020 in Tokio starten, daher nutzen Hanne Brenner, Dr. Angelika Trabert, Steffen Zeibig und Alina Rosenberg aus Deutschland oder Pepo Puch aus Österreich das Turnier als Formtest und wollen sich schon jetzt für ihre Equipe empfehlen.

Für den Nachwuchs ist Mannheim jedes Jahr Standortbestimmung, Sichtung und Karriere-Sprungbrett:
Im Springen geht es für die U25-Jährigen um Deutschlands Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter. Außerdem haben drei junge deutsche Reiterinnen die Chance auf einen Platz in der Young Riders Academy. Sophie Hinners, Finja Bormann und Justine Tebbel treten in drei Prüfungen gegen internationale Konkurrenz an. Qualifizieren sie sich, kommen sie ein Jahr lang in den Genuss einer exklusiven Förderung durch die Non-Profit-Organisation Athenaeum, die weit über das Sportliche hinausgeht. Auch die vielversprechendsten Dressurtalente unter 25 Jahren sind beim Maimarkt-Turnier vollzählig versammelt, denn erstmals ist Mannheim eine Etappe des Piaff-Förderpreises auf dem Weg zum Finale im November in Stuttgart.

Vor großem Publikum gehen auch einige Reiterinnen und Reiter des Reiter-Verein Mannheim an den Start. Neben dem bereits erwähnten Armin Schäfer sind dies die Schwestern Anna-Louisa und Mary-Ann Fuchs, Madeline Grimminger und Anica Fröhling, Betriebsleiterin und Chefreitlehrerin im Gartenschauweg 8. Die Dressurreiterin Anna Christina Abbelen ist in Mannheim geboren und aufgewachsen, Springreiterin Birgit Weiland (RV Mannheim) sattelt international für Kroatien.

Richard Vogel kehrt von Riesenbeck zum Reiter-Verein Mannheim zurück Von Riesenbeck zum Reiter-Verein Mannheim zurückgekehrt ist der 22-jährige Richard Vogel. „Bei uns gelernt und seine Prüfung als Pferdewirt erfolgreich absolviert“, erinnert sich Präsident Peter Hofmann. Danach war Richard Vogel zwei Jahre lang Angestellter und Bereiter bei Ludger Beerbaum. Jetzt betreibt er seit Februar einen eigenen kleinen Stall in Viernheim, Mannheims südhessischem Vorposten, nahe bei seinem früheren Lehrmeister, Mentor und Trainingspartner Bernd Herbert. 2018 durfte er am U25-Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzensportpferde um den Preis der Familie Müter teilnehmen, obwohl er eigentlich noch der Altersklasse der Jungen Reiter angehörte. Richard Vogel gewann die Qualifikation im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Balve und das Finale in der Aachener Soers – damit wurde er in der deutschen Springsportszene durchaus eine gewisse Größe. Am diesjährigen Mannheimer Maimarkt-Turnier startet er wieder in dieser Serie, als Titelverteidiger und erstmals als Lokalmatador.

Zwei Pony-Dressurprüfungen der Klasse L, eine Pony-Führzügelklasse mit Kostüm für Junioren aus Mannheimer, Bensheimer sowie Viernheimer Vereinen und ein Hindernisfahren für Ein- und Zweispänner (Pferde und Ponys) umrahmen am ersten Maimarkt-Wochenende (27./28. April) sowie am 1. Mai im MVV-Reitstadion die beliebten Tierschauen. In diesen vier Wettbewerben kann der Nachwuchs einmal den Flair eines großen Turniers erleben und sich vor großem Publikum präsentieren.

Welt-Premiere bei einem Reitturnier: Isabell Werth liest aus ihrer Biographie Wieder einmal neue Wege geht „Macher“ Peter Hofmann mit einer Lesung im Rahmen des Maimarkt-Turniers. Die erfolgreichste Reiterin der Welt, Isabell Werth, liest am Samstag, 4. Mai, um 16 Uhr im
Gläsernen Studio des SWR auf dem Mühlfeld aus ihrem Buch „Vier Beine tragen meine Seele“, das die Rheinbergerin 2018 zusammen mit Evi Simeoni, der Sportreporterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, veröffentlicht hat. Es wurde kein Fachbuch, sondern ein sehr persönlicher, emotionaler, (auto)biografischer Rückblick auf eine außergewöhnliche Karriere, bei dem allerdings in jeder Zeile klar wird: Das war’s noch nicht! Auch wenn sie alles und alles mehrfach gewonnen hat, setzt sich Isabell Werth auch sportlich noch täglich neue Ziele. Auf Hofmanns Anfrage sagte Werth sofort zu und bringt ihre Co-Autorin Evi Simeoni gleich mit. Die Lesung ist Teil der Reihe „LeseZeichen“ des Aktionsbündnisses Alte Sternwarte. Der SWR ist Mitveranstalter des Abends und stellt sein Gläsernes