Staatsoper Berlin: Verdis AIDA mit Marina Rebeka in der Titelpartie noch bis 29.10.2023 - in einer Inszenierung von Calixto Bieito und unter der musikalischen Leitung von Nicola Luisotti

Seit dem 3. Oktober 2023 zeigt die Staatsoper Berlin die Neuproduktion inszeniert von Calixto Bieito und unter der musikalischen Leitung von Verdi-Experte Nicola Luisotti. Als Aida ist Marina Rebeka zu erleben, die in Berlin ihr Rollendebüt in der Titelpartie gibt. Zum hochkarätigen weiteren Ensemble zählen ElÄ«na Garanča (Amneris), Yusif Eyvazov (Radamès), René Pape (Ramphis), Gabriele Viviani (Amonasro), Grigory Shkarupa (König), Victoria Randem (Priesterin), Gonzalo Quinchahual (Bote), die Staatskapelle Berlin sowie der Staatsopernchor unter der Leitung des neuen Chordirektors Dani Juris.

Die Oper in vier Akten, mit der Musik von Giuseppe Verdi und dem Text von Antonio Ghislanzoni nach einem Szenario von François Auguste Ferdinand Mariette wurde 1871 in Kairo uraufgeführt.

Die Handlung spielt in Memphis und Theben zur Zeit der Pharaonen. Äthiopien und Ägypten sind verfeindet. Die äthiopische Königstochter Aida lebt als Sklavin am ägyptischen Hof und dient der dortigen Königstochter Amneris. Beide Frauen haben sich in den ägyptischen Heerführer Radamès verliebt. Amneris ahnt, dass Aida heimlich ihre Rivalin sein könnte und entlockt ihr dieses Geheimnis. Amneris will um Radamès kämpfen. Die Kriegshandlungen gehen weiter. Aidas Vater Amonasro gelangt als Kriegsgefangener unerkannt an den ägyptischen Hof. Für ihn soll Aida bei Radamès die Kriegspläne auskundschaften und sie ihm dann verraten. Während Radamès Aida die Kriegspläne erklärt, kann Amneris diesen Verrat mithören. Die Priester bestehen auf Radamès´ Tod. Amneris bittet Radamès auf Aida zu verzichten und fleht um sein Leben. Radamès hält sein Leben ohne Aida für sinnlos und findet den Tod. Aida stirbt mit ihm.

Calixto Bieito wählt für seine Inszenierung Eindrücke aus der Entstehungszeit der Oper im Jahr 1871 aus, als der europäische Imperialismus seinen Höhepunkt erlangte und die Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents begann und führt uns hin bis in unsere Gegenwart. Dabei entstehen beeindruckende Chorbilder und in kammerspielhaften Momenten können die Sängerinnen und Sänger eine sehr eindringliche musikalische und spielerische Präsenz zeigen. Und das Publikum gab auch am 9. Oktober 2023 langanhaltenden, begeisterten Applaus, Bravo-Rufe, Jubel und Standing Ovations.

Das Bühnenbild stammt von Rebecca Ringst, die Kostüme entwarf Ingo Krügler, für das Licht ist Michael Bauer und für das Videodesign Adrià Reixach verantwortlich.

Der italienische Dirigent Nicola Luisotti wirkt nach seinem Amt als Generalmusikdirektor an der San Fransico Opera derzeit als erster Gastdirigent am Teatro Real in Madrid. Zahlreiche Gastengagements führten ihn zuletzt an Häuser wie die Wiener Staatsoper, das Royal Opera House Covent Garden London, das Teatro alla Scala di Milano und auch zu Orchestern wie den Berliner Philharmonikern und dem London Philharmonic Orchestra.

Die Sopranistin Marina Rebeka ist seit ihrem internationalen Durchbruch bei den Salzburger Festspielen unter Riccardo Muti regelmäßig zu Gast in Opernhäusern und Konzertsälen. Sie tritt auf an der Metropolitan Opera New York, dem Teatro alla Scala di Milano oder dem Concertgebouw Amsterdam. Das Münchner Rundfunkorchester ernannte sie in der Saison 2017/2018 zur ersten »Artistin in Residence«, 2020 erhielt sie den International Classical Music Award (ICMA).

Die Staatskapelle Berlin zählt zu den ältesten Orchestern der Welt und kann auf eine Tradition von mehr als 450 Jahren zurückblicken. Als Hofkapelle von Kurfürst Joachim II. von Brandenburg im Jahr 1570 ins Leben gerufen, gab Friedrich II.von Preussen ihr mit dem Bau der Königlichen Hofoper Unter den Linden im Jahr 1742 ihre künstlerische Heimat im Herzen Berlins.

Weitere Informationen unter: www.Staatsoper-Berlin.de

Text: Diana Rasch
dr13101 Staatsoper Berlin: Bild: Diana Rasch
dr13102 Marina Rebeka (Aida): Bild: Jānis Deinats
 dr13103                                                                        ElÄ«na Garanča (Amneris): Bild: Holger Hage/Deutsche Grammophon