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Willkommen in Heidelheim

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Mannheim/Heidelberg. Die Stadt der Kongresse und die Romantikstadt am Neckar haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Bei genauem Hinschauen allerdings ergänzen sich die beiden Leuchttürme der Metropolregion Rhein-Neckar recht gut. Deshalb passiert gerade auf der Touristikmesse CMT in der Landeshauptstadt Stuttgart etwas, was lange Zeit kaum einer für möglich gehalten hatte: erstmals ziehen die Nachbarstädte an einem Strang und bauen sinnbildlich "Grenzzäune" ab.

Karmen Strahonja, Geschäftsführerin des Stadtmarketing Mannheim und Mathias Schiemer, Chef der Heidelberg Marketing warten vor dem gemeinsamen Stadt auf hohen Besuch. Und Minister Guido Wolf zeigt sich auch hocherfreut über den frischen Wind, der neuerdings durch die Rathäuser weht. "Diese Zusammenarbeit war überfällig und zeigt den richtigen Weg, dem andere gerne folgen können", lobt der oberste Touristiker Baden-Württembergs den Schritt.

"Wir müssen endlich davon wegkommen, nur die eigene Destination in den Vordergrund zu stellen. Dieses Denken gibt es in den Köpfen der Gäste nicht, es widerspricht ihrem Reiseverhalten. Unser Anliegen ist es, sie länger in der Region zu halten und dafür sind unsere Städte ideale Startpunkte“, erklärt Karmen Strahonja die Entwicklung der Kampagne im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der 60 Quadratmeter große Stand auf der CMT kostet für die zehn Tage einen mittleren fünfstelligen Betrag. "Aber die Finanzierung bei den Oberbürgermeistern durchzusetzen, war aber nicht problematisch", berichtet sie. Und ihr Heidelberger Pendant erläutert den Grund: „Schon heute verbinden Gäste den Besuch in Heidelberg mit einer Visite im nur zwanzig Kilometer entfernten Mannheim,“ sagt Mathias Schiemer. Die zwei Ziele deckten zahlreiche touristische Aspekte und Kundeninteressen ab. "Außerdem versuchen wir eine Entzerrung der Tourismusströme zu erreichen – raus aus dem Ballungsgebiet Heidelberger Altstadt, hinein ins Umland.“

Und wie sieht es beim Konkurrenzkampf unter den Gastronomen aus? "Das Potenzial wird für alle reichen", glaubt Schiemer. Denn die Gäste- und Übernachtungszahlen sowohl in Mannheim als auch in Heidelberg haben sich kontinuierlich nach oben entwickelt. Auch für das zurückliegende Jahr sieht der Trend sehr positiv aus: Mit knapp 1,5 Millionen Übernachtungen hat sich Mannheim im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 10 Prozent gesteigert. Und mit der Buga 2023 ist noch Luft nach oben. Auch in Heidelberg wird die Auslastung der Hotels mit rund 50 Prozent angegeben.

Mit den zahlreichen Kultur-Highlights in Museen, Theatern oder Konzerthallen, „grünen Erlebnisse“ wie Parks, Schlösser und Gärten und nicht zuletzt besonderen Gastronomie- und Shopping-Möglichkeiten würden die "City of Music" und die "City of Literature" ihr "angebotenes Büffet vergrößern", ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen, denken die zwei Marketingmanager.

Der Besuch am Stand 6F30 in Halle 6 des Stuttgarter Messegeländes macht unmissverständlich deutlich: die beiden Marketingmanager verstehen sich. Sogar die Werbung ist grenzüberschreitend: ein Herz im Quadrat als Logo sagt alles. Dass es bei der nächsten CMT zu einer Gemeinschaftspräsentation von "Heidelheim" oder "Mannberg" kommen könnte, ist unwahrscheinlich. "Da hätten die Oberbürgermeister bestimmt etwas dagegen", scherzt Karmen Strahonja. Noch bis zum Sonntag, 19. Januar, haben Messebesucher am Gemeinschaftsstand die Chance, ein Wochenende mit je einer Übernachtung in Mannheim und Heidelberg zu gewinnen.

Wolf H. Goldschmitt