Tourismusminister Guido Wolf zu den heute vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Zahlen für das Tourismusjahr 2020

Baden Wuerttemberg
Tourismusminister Guido Wolf: „Die Corona-Pandemie hat dem baden-württembergischen Tourismus einen schweren Nackenschlag versetzt. Die Monate, in denen 2020 Tourismus möglich war, machen aber auch Hoffnung. Denn in diesen war
Baden-Württemberg als Reiseziel sehr gefragt.“

Nach der Krise werden Urlaubsangebote im eigenen Land beliebt sein. Zu den am heutigen Mittwoch (10. Februar 2021) vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Tourismuszahlen des Jahres 2020 für Baden-Württemberg sagte Tourismusminister Guido Wolf: „48,9 Prozent und insgesamt rund elf Millionen weniger Gäste in Baden-Württemberg: Die Jahreszahlen zeigen nochmals in aller
Deutlichkeit, wie schwer die Tourismusbranche von den Auswirkungen der Pandemie getroffen wurde. Die Corona-Pandemie hat dem baden-württembergischen Tourismus einen schweren Nackenschlag versetzt. Die Monate, in denen 2020 Tourismus möglich war, machen aber auch Hoffnung. Denn in diesen war Baden-Württemberg als Reiseziel sehr gefragt.“

Wolf weiter: „Seit 2010 waren die Gäste- und Übernachtungszahlen für Baden-Württemberg stetig angestiegen. 2019 war mit über 57 Millionen Übernachtungen für den Tourismus in Baden-Württemberg noch das neunte Rekordjahr in Folge. Die weltweit grassierende Corona-Pandemie hat diese Entwicklung jäh unterbrochen. Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Die Einbußen bei Campingplätzen sowie Ferienhäusern und Ferienwohnungen sind mit Rückgängen von 16,5 Prozent beziehungsweise 19,7 Prozent deutlich geringer als in den anderen Bereichen. Diese Angebote waren in den Monaten, in denen Gäste empfangen werden durften, sehr beliebt und werden sich, wenn Reisen wieder erlaubt sind, auch schnell wieder erholen. Insgesamt konnten die Regionen, die auf Natur und Outdoor sowie Wander- und Radtourismusangebote setzen, sich noch am besten behaupten. Städte- und Geschäftstourismus sind dagegen rapide eingebrochen, diese Bereiche werden, so befürchte ich, noch länger mit Einbußen zu kämpfen haben.“

Minister Wolf sagte zu den Maßnahmen der Landespolitik: „Wir helfen dem Tourismus als Leitökonomie in Baden-Württemberg, wo wir können: Mit der ins Jahr 2021 verlängerten Stabilisierungshilfe Corona für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Höhe von 330 Millionen Euro, mit einem weiteren Investitionsprogramm für Tourismusbetriebe in Höhe von 12 Millionen Euro, einer Stabilisierungshilfe für kommunale Thermen in Höhe von 15 Millionen Euro sowie mit Mitteln für ein innovatives Tourismusmarketing im Inland und grenznahen
Ausland in Höhe von 8 Millionen Euro. Nach den aktuellen Einschränkungen werden jedenfalls Kurzurlaube vor der Haustür schnell wieder sehr gefragt sein.
Wir alle hoffen, dass diese Zeit schnell kommt.“ Nach vorne schaut auch die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg:
„Die Tourismusbranche in Baden-Württemberg erlebte im Jahr 2020 nicht nur den größten Einbruch ihrer Geschichte, sie steht auch vor gewaltigen Herausforderungen. Entsprechend groß ist die Hoffnung auf baldige Öffnungsperspektiven und eine stark gewachsene touristische Nachfrage nach dem langen Corona-Winter“, sagte Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. Wie bereits während des ersten Corona-Sommers werde nach dem Lockdown für viele Deutsche das eigene Land in den Mittelpunkt der Urlaubsplanungen rücken. Daher bereite sich die gesamte Branche bereits jetzt intensiv auf den Neustart vor, mit umfangreichen Hygienekonzepten vor Ort in den Betrieben und kreativen Ideen für die touristische Vermarktung des Landes. „Gemeinsam mit den touristischen Destinationen arbeiten wir aktuell an einer umfangreichen Kampagne, die möglichst viele Deutsche für einen Urlaub in Baden-Württemberg begeistern soll. Wir stehen damit in den Startlöchern für wirkungsstarke und weithin sichtbare 

Werbemaßnahmen, um unsere schwer gebeutelte Branche nach diesem historischen Einschnitt wieder auf die Beine zu bringen.“

Aus Sicht von Tourismusminister Wolf ist auch die Verlängerung der Mehrwertsteuer-Senkung in der Gastronomie zunächst bis Ende 2022 ein wichtiger Schritt: „Die Verlängerung des einheitlich auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuersatzes für die Gastronomie ist zudem ein wichtiger Baustein, der zur Erholung beitragen kann. Schon im ersten Lockdown im April des vergangenen Jahres habe ich auf eine Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie gedrängt. Der Bund hat damit eine Forderung von uns aus Baden-
Württemberg aufgegriffen. Wichtig ist auch, dass die Regelung nicht nur bis Jahresende, sondern jedenfalls bis Ende 2022 ausgedehnt werden soll.
Unterschiedlich hohe Steuersätze beim Verzehr vor Ort und dem Verzehr bei Mitnahme wären ein Wettbewerbsnachteil zu anderen Branchen, aber auch im europäischen Vergleich. Die Rückmeldungen, die wir von Gastronomen erhalten, sagen klar, dass die Senkung in den Monaten, in denen geöffnet werden konnte, enorm geholfen hat. Es entfiele zudem ein spürbarer bürokratischer Aufwand, was
die Gastronomen deutlich entlastet.“

Auf die soeben vom Statistischen Landesamt veröffentliche Pressemitteilung „Tourismus in Baden-Württemberg 2020: Erfolgsgeschichte unterbrochen / Anzahl der Übernachtungen fällt unter die 35 Millionen-Marke – Gästezahl gegenüber dem Vorjahr nahezu halbiert“ wird verwiesen. Diese ist auch auf der Homepage des Statistischen Landesamts veröffentlicht.