20 Jahre Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall

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Die private Kunsthalle Würth im hohenlohischen Schwäbisch Hall wurde vor 20 Jahren eröffnet. Seit dem 18. Mai 2001, als der Unternehmer Reinhold Würth und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder das Ausstellungshaus für die Öffentlichkeit frei gaben, haben sich 4,45 Millionen Besucher und Besucherinnen die zahlreichen sorgfältig ausgewählten Kunstwerke in den bislang 45 Ausstellungen angeschaut – bei freiem Eintritt.

Der dreigeschossige Bau in der Hanglage fügt sich durch die optische Zweiteilung und die Verkleidung mit lokalem Muschelkalk organisch in die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern ein und wirkt dabei zeitlos modern. Darüberhinaus dient der großzügig angelegte Platz vor dem Eingang, der eine großartige Aussicht bietet, wie ein Balkon über der Stadt. Der dänische Architekt Henning Larsen entwarf die Pläne für die Kunsthalle Würth, die mehrfach ausgezeichnet wurde und mittlerweile 2.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet.

Reinhold Würth begann vor mehr als 50 Jahren, parallel zu seiner herausragend erfolgreichen Unternehmertätigkeit, eine sehr vielseitig ausgerichtete und an Besonderheiten reiche Kunstsammlung anzulegen, die inzwischen über 18.500 Kunstwerke umfasst. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Malerei und Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts. Den Besuchern wurden neben Ausstellungen aus der reichhaltigen Sammlung, ergänzt um Leihgaben, auch Gastausstellungen berühmter Sammlungen gezeigt. So war die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin 2014/2015 zu Gast in der Kunsthalle Würth, 2015/16 das Victoria & Albert Museum London mit „Silberhirsch und Wunderprunk" und 2019 das Musée d'Art moderne de la Ville de Paris mit „Von Henri Matisse bis Louise Bourgeois".
Aktuell, anlässlich des 20-jährigen Jubiläums, wird durch eine Kooperation der Kunsthalle Würth mit der Kunst- und Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums Wien „Leonhard Kern und Europa. Die Kaiserliche Schatzkammer Wien im Dialog mit der Sammlung Würth" erlebbar gemacht, um Leben und Werk des Barock-Bildhauers Leonhard Kern anschaulich zu zeigen und seine besondere kunstgeschichtliche Bedeutung zu verdeutlichen.

Digitale Vermittlungsformate erlauben schon vor dem hoffentlich bald möglichen Ausstellungsbesuch ein Schlendern durch die Ausstellung, unter „www.kunst.wuerth.com/360-kh“ ist ein 360-Grad-Rundgang möglich, Wissenswertes zu den Meisterwerken bietet die App „Würth Collection" und selbst die Audioguides lassen sich über das Handy abrufen.

Text und Foto: Diana Rasch