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33. Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland für die Deutsche Streicherphilharmonie

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Künzelsau. Mit dem 33. Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland 2023 wurde die Deutsche Streicherphilharmonie am 14. September 2023 im Carmen Würth Forum in Künzelsau-Gaisbach ausgezeichnet. Das Orchester wurde gewürdigt „für seinen einzigartig differenzierten sinfonischen Streicherklang und seine Kultur von freundschaftlicher Gemeinschaft in der Hingabe an die Musik“.
Die Auszeichnung wurde überreicht von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Würth, und Maria Würth, Mitglied des Vorstands der Stiftung Würth sowie Johannes Freyer, Präsident der Jeunesses Musicales Deutschland.

Die Laudatio hielt Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrats und Generalsekretär des Deutschen Musikrats. Er betonte, dass die Deutsche Streicherphilharmonie für die Zukunft des Musiklebens in Deutschland Hoffnung stifte, sagte, hier verkörpere sich „das hohe technische und künstlerische Niveau, das junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten an deutschen Musikschulen vermittelt bekommen“.

Die Deutsche Streicherphilharmonie kann 2023 bereits ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Gegründet wurde das Orchester in der ehemaligen DDR in Berlin und als Rundfunk-Musikschulorchester weitergeführt, bis es 1989 in die Trägerschaft des Verbands deutscher Musikschulen überging, daher galt es seitdem mit Mitspielenden aus Ost und West als das Jugendensemble der Wiedervereinigung. Seit 2013 musiziert das Orchester unter Leitung von Wolfgang Hentrich. Die Deutsche Streicherphilharmonie hat Mitwirkende im Alter zwischen 11 und 20 Jahren. Das von ihr gepflegte Klangideal und Repertoire einer reinen Streicherbesetzung „öffnet dem exzellenten Nachwuchsensemble die Bühnen der großen Konzerthäuser“, darüber freute sich Höppner.
Johannes Freyer, Präsident der Jeunesses Musicales Deutschland, wies besonders auf die „Bedeutung des Orchesterspiels als unverzichtbaren dritten Lernort neben schulischen Aktivitäten“ hin, es sei „ein unvergleichlich intensiver Nährboden für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen“. Jugendorchester seien, da sich die Jugendlichen mit Sensibilität, Empathie und Selbstdisziplin für ein höheres Ziel engagierten, „eine Utopie einer gelingenden Gesellschaft, ein Mikrokosmos, in dem jungen Menschen ihre Wirkung in der Gemeinschaft üben“. Und er wandte sich an die Vertreterinnen und Vertreter vom Verband deutscher Musikschulen, Bundesverband Musikunterricht und Deutscher Musikrat, die mit den Jeunesses Musicales freundschaftlich verbunden sind: "Lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln und gemeinsam für das Kulturerbe der Jugendorchester in Deutschland einstehen."
Den Preis nahmen stellvertretend für das Orchester Juliana Laenger und Luca Miedek entgegen. Beide sind gewählte Jeunesses Musicales Botschafter in der Deutschen Streicherphilharmonie und somit auch Teil eines deutschlandweiten Netzwerks, in dem sich junge Orchestermusikerinnen und -musiker engagieren. Sie sagten: "Gemeinsam zu musizieren ist für uns Freude, Spaß und Leidenschaft. Denn die Deutsche Streicherphilharmonie ist nicht nur eine Bühnengemeinschaft, sondern eine Familie!"
Darüber können sich auch der langjährige Chefdirigent Wolfgang Hentrich und Orchestermanagerin Brigitte Baldes sehr freuen.

Neben dem Divertimento in B-Dur, KV 137 von Wolfgang Amadeus Mozart spielte die Deutsche Streicherphilharmonie für das begeisterte Publikum die Streicherserenade in C-dur, op. 48 von Peter Tschaikowski. Bravo-Rufe, tosenden Applaus und Standing Ovations gab es dafür. Zum Dank folgten vom Orchester gleich drei Zugaben: Auszüge aus Edward Elgars „Enigma-Variationen“ und Antonio Vivaldis „Die Vier Jahreszeiten“ und dem freudigen Anlass entsprechend, aber mit einem Augenzwinkern von The Queen "We are the Champions".

Die Stiftung Würth zeichnet gemeinschaftlich mit den Jeunesses Musicales Deutschland bereits seit 1991 jedes Jahr Einzelpersönlichkeiten, Ensembles und Projekte aus, die in eindrucksvoller Weise die von der Jeunesses Musicales Deutschland verfolgten Ziele verwirklichen und vorbildhafte Impulse geben. Der Preis ist mit 25.000 € dotiert und wird von der Stiftung Würth getragen. Die renommierte Auszeichnung findet besondere Anerkennung durch den Deutschen Musikrat. Zu den bisherigen 32 Preisträgern gehören u.a. die Bratschistin Tabea Zimmermann, die Cellistin Sol Gabetta, der Pianist Lars Vogt, der Klarinettist Jörg Widmann, der Violinist Christian Tetzlaff, die Violinistin Patricia Kopatchinskaja oder der Perccusionist Martin Grubinger, Ensembles wie das Bundesjugendorchester, das STEGREIForchester, The Arab-Jewish Orchestra, das Nationale Kinderorchester Venezuela oder auch Projekte wie das Education-Programm Zukunft@BPhil der Berliner Philharmoniker.

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Text und Foto: Diana Rasch