Bauministerin Nicole Razavi MdL zeichnete am 25. Juni 2024 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Haus der Wirtschaft in Stuttgart neun Projekte mit dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 aus. Dem diesjährigen Motto „Um-Baukultur“ entsprechend wurden der Jury insgesamt 235 Projekteinreichungen vorgelegt, die neun Preisträger und 18 Anerkennungen ermittelte.
„Die Staatspreise und Anerkennungen zeichnen ein Gesamtbild davon, was vorbildliches Planen und Bauen auszeichnet, sei es im Städtebau, im Wohnungsbau, im Infrastruktur- und Ingenieurbau, im Bauen für die Gemeinschaft oder für Bildung, für Gewerbe oder in der Gestaltung öffentlicher Räume. Ausgezeichnet wurden dieses Jahr außerdem Projekte, die sich besonders durch ihren Prozess und ihre Initiative auszeichnen, und damit Menschen, die neue Entwicklungen anstoßen und einen Wandel in der Gesellschaft hin zu einer neuen Um-Baukultur befördern“, sagte Ministerin Razavi.
Die Metropolregion Mannheim-Heidelberg war beim Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 stark vertreten:
In der Kategorie 3. Wohnungsbau ging eine Anerkennung an den “Thannscher Hof in Heidelberg“ und in der Kategorie 4. Mischnutzung erhielt die „Alte Brauerei in Mannheim“ eine Anerkennung. In der Kategorie 8. Öffentliche Räume, Grün- und Freiräume wurde „Der Andere Park in Heidelberg“ mit einer Anerkennung bedacht. In der Kategorie 9. Prozess und Initiative ging der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 an das „Collegium Academicum in Heidelberg“ und zudem erhielt die „U-Halle Spinelli in Mannheim“ eine Anerkennung.
Insgesamt gingen die Staatspreise und Anerkennungen in den neun Kategorien an:
1. Städtebau und Stadtentwicklung
Staatspreis: Weingarten-West in Freiburg
Anerkennung: Belchenstraße in Freiburg
Anerkennung: Ortsmitte in Walddorfhäslach
2. Infrastruktur- und Ingenieurbau
Staatspreis: U-Bahnhaltestellen in Karlsruhe
Anerkennung: Areal am Kronenrain in Neuenburg am Rhein
Anerkennung: Mühlensteg in Besigheim
3. Wohnungsbau
Staatspreis: Beznerturm in Ravensburg
Anerkennung: Thannscher Hof in Heidelberg
Anerkennung: Wieselhof in Kirchzarten-Neuhäuser
4. Mischnutzung
Staatspreis & Publikumspreis: Allgäuer Genussmanufaktur in Leutkirch im Allgäu
Anerkennung: Alte Brauerei in Mannheim
Anerkennung: Resort Erlenbad in Sasbach
5. Gewerbe- und Industriebau
Staatspreis: Reithalle in Achern
Anerkennung: Bahnhofsgebäude in Ilshofen (Eckartshausen)
Anerkennung: Designhotel EmiLu in Stuttgart
6. Bauen für die Gemeinschaft
Staatspreis: Kulturbahnhof in Aalen
Anerkennung: Bodan-Werft in Kressbronn am Bodensee
Anerkennung: Mineralbad Berg in Stuttgart
7. Bauen für Bildung und Forschung
Staatspreis: Achert-Schule in Rottweil
Anerkennung: Hartmann Baumann Schule in Hockenheim
Anerkennung: Wilhelmsstift in Tübingen
8. Öffentliche Räume, Grün- und Freiräume
Staatspreis: Seelesplatz in Herrenberg
Anerkennung: Der Andere Park in Heidelberg
Anerkennung: Marktplatz in Weil der Stadt
9. Prozess und Initiative
Staatspreis: Collegium Academicum in Heidelberg
Anerkennung: Neckarinsel in Stuttgart
Anerkennung: U-Halle Spinelli in Mannheim
Der Staatspreis Baukultur wurde bisher erst zwei mal verliehen, 2016 und 2000. Die Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg hat die Stärkung und Förderung der Planungs- und Baukultur im Land zum Ziel. Daher konnten Projekte aus allen Bereichen des Planens und Bauens eingereicht werden, „die darin vorbildlich und übertragbar sind, dass sie in besonders innovativer und nachhaltig wirksamer Weise funktionale, gestalterisch-ästhetische, technisch-konstruktive, soziale, kulturelle, ökologische und ökonomische sowie prozessuale Qualitäten miteinander verbinden und seit dem 1. Januar 2019 bis zum 30. April 2023 realisiert wurden. Die Projektbewerbungen konnten von allen Seiten eingereicht werden, von privaten und öffentlichen Bauherrschaften, bürgerschaftlichen Initiativen, Planungsträgern oder Planungsbüros. Oftmals leisten bürgerschaftlich getragene Aktivitäten einen wichtigen Beitrag, um das Lebensumfeld der Menschen attraktiver und lebenswerter zu machen, oftmals im Kleinen, im Quartier. Der Staatspreis dient dazu, das Weiterdenken und Entwickeln neuer Lösungen für die baulichen Herausforderungen anzuregen, die künftig von gesellschaftlicher Bedeutung sind.
Dass den Menschen Orte mit guter Baukultur wichtig sind, lässt sich auch an der hohen Beteiligung am Publikumspreis ablesen. Er wurde in diesem Jahr zum ersten mal vergeben und rund 3.500 Bürger stimmten innerhalb von nur knapp zwei Monaten (von 30. April bis 17. Juni 2024) online ab für die 27 Projekte, die nomieniert waren. Gewonnen hat die Allgäuer Genussmanufaktur in Leutkirch im Allgäu. Ministerin Razavi betonte bei der Verleihung: „Baukultur ist dann gelungen, wenn sich die Menschen mit dem Projekt identifizieren können. Dies tun die Menschen hier ganz offensichtlich, wie das Ergebnis zeigt. Es ist ein lebenswerter Ort zum Wohlfühlen und Verweilen entstanden, der durch die Menschen mit Leben gefüllt wird.“
Der Preisverleihung schließt sich eine Wanderausstellung an, die noch bis zum 4. Juli 2024 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart zu sehen ist und danach an den Projektstandorten Achern und Neuenburg am Rhein.
In der "Kategorie 9. Prozess und Initiative" nahmen die Vertreterinnen und Vertreter der Projekte Staatspreis und Anerkennung in Empfang: Das „Collegium Academicum in Heidelberg“ erhielt den Staatspreis (Mitte), die Neckarinsel in Stuttgart eine Anerkennung (links) und die „U-Halle Spinelli in Mannheim“ ebenfalls eine Anerkennung (rechts).
In der "Kategorie 6. Bauen für die Gemeinschaft" erhielten die Beteiligten Preis und Anerkennungsurkunde: Der Staatspreis ging an den „Kulturbahnhof in Aalen“ (Mitte), die Anerkennungen an die „Bodan-Werft in Kressbronn am Bodensee“ (links) und das „Mineralbad Berg in Stuttgart“ (rechts).
Text und Foto: Diana und Elisabeth Rasch