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Undine Award 2025 - Josef Wund Stiftung zeichnet drei Projekte zum Thema Wasser aus Stuttgart, Greifswald und am Ohridsee aus, insgesamt wurden 60.000 Preisgeld vergeben

Undine Award 2025 - Josef Wund Stiftung zeichnet drei Projekte zum Thema Wasser aus Stuttgart, Greifswald und am Ohridsee aus, insgesamt wurden 60.000 Preisgeld vergeben



Von der Josef Wund Stiftung wurden am 5. Juni 2025 in Stuttgart drei Projekte zur (über-)lebensnotwendigen Ressource „Wasser“ mit dem Undine Award ausgezeichnet.

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Das Suttgarter Projekt „Autarke Trinkwassergewinnung in besonders trockenen Regionen“, bei dem die Trinkwassergewinnung aus Luft gelingt, das Forschungsprojekt „Lebensraum Greifswalder Bodden“ zur Bedeutung von Wasser als Reservoir und auch als Übertragungsweg für resistente Bakterien sowie das Projekt Naturschutztauchen am Ohridsee, Europas ältestem See, erhielten jeweils 20.000 Euro.

Der Undine Award wird seit 2022 jährlich vergeben. In den Kategorien Lebensquelle, Lebensraum und Lebensfreude werden Projekte ausgezeichnet, die das Potenzial haben, den Umgang mit der Ressource Wasser nachhaltig zu verändern.



Weitere Informationen zu den Gewinnern:


- Gewinner in der Kategorie Lebensquelle:
Beim Forschungs- und Folgeprojekt "Autarke Trinkwassergewinnung in besonders trockenen Regionen" von Tamara Theimel, Universität Stuttgart, Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung wird das klassische Verfahren zur Wassergewinnung aus der Luft weiterentwickelt zu einer autarken, energieeffizienten und kostengünstigen Lösung für die Trinkwasseraufbereitung. Mit dem Ziel Menschen in wasserarmen Regionen dauerhaft Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, unabhängig von bestehenden Strukturen. Dies ermöglicht Menschen in besonders trockenen Regionen der Welt den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Grundstein für die technische Entwicklung des Projekts wurde von der Vector Stiftung gelegt mit dem Anschubprojekt KossWaL (Kontinuierliche solarsorptive Trinkwassergewinnung aus Luft in ariden Gebieten). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützte das Folgeprojekt WATmosfAIR – Entwicklung einer Erschließungsstrategie für die solar-sorptive Trinkwassergewinnung aus der Atmosphäre in ariden Gebieten seit dem 01.01.2025 am Beispiel Kamerun. Einer der in Stuttgart entwickelten Realdemonstratoren soll mit Partnern der Universität Maroua in Kamerun aufgebaut werden - als Modell für weitere Anwendungen weltweit.

Tamara Theimel (Foto) wurde der Preis überreicht von Dr. Robert Hanea, CEO Therme Group und Sabeth Flaig, Senior Project Managerin Josef Wund Stiftung.

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- Gewinner in der Kategorie Lebensraum:
Projekt Lebensraum Greifswalder Bodden: AMR-Forschung für Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft - Prof. Dr. Katharina Schaufler, PhD Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Helmholtz-Institut für One Health.
Die Abteilung Epidemiologie und Ökologie Antimikrobieller Resistenz des HelmholtzInstituts für One Health untersucht unter anderem antimikrobielle Resistenzen (AMR) im Greifswalder Bodden, einem Brackwassergebiet der Ostsee, wo man resistente Keime zunächst nicht unbedingt vermuten würde. AMR, Antibiotikaresistenzen, gefährden die globale Gesundheit, denn Wasser spielt inzwischen eine wichtige Rolle als Reservoir und Übertragungsweg für resistente Bakterien. Daher ist es erforderlich aquatische Systeme in die Erforschung und Bekämpfung von AMR miteinzubeziehen. Ziel des Projekts ist es, die Ostsee als wertvollen Lebensraum und Reisestandort zu schützen und auch globale Strategien gegen AMR zu fördern. Erforscht wird zudem wie mit innovativen Lösungen AMR in aquatischen Systemen reduziert werden kann. Ein weiterer Ansatz ist, durch Wissenschaftskommunikation und Citizen ScienceProjekte das Bewusstsein für AMR in der Bevölkerung zu stärken.

Der Preis wurde stellvertretend von Dr. Madeleine Paditz (Foto links) und Dr. Elias Eger (Foto rechts) in Empfang genommen, überreicht wurden Preisgeld und Trophäe von Petra Wund, Mitglied des Stiftungsrats und Janus Schipper, Jurymitglied.

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- Gewinner in der Kategorie Lebensfreude:
Projekt Naturschutztauchen: Schutz des Ohridsees in Nordmazedonien und Albanien - Silke Oldorff Projektmanagerin Tauchen für den Naturschutz c/o NABU-Bundesgeschäftsstelle

Beim Projekt „Naturschutztauchen“ werden die Biodiversität unter Wasser und ökologische Veränderungen von Seen durch die systematische Auswertung von Beobachtungen lokaler Sporttaucher überwacht. Das Projekt hat sich in den letzten 13 Jahren in Deutschland etabliert, so ist ein starkes Netzwerk ausgebildeter Naturschutztaucher entstanden. Am Ohridsee, dem ältesten See Europas, 290 Meter tief und 35.800 ha groß, der bedroht ist, setzen sich lokale Sporttaucher und Sporttaucherinnen und Umweltaktivistinnen und -aktivisten für ihren Ohridsee ein. Das Projekt zielt darauf ab, Wissenslücken zu schließen und die Akteure vor Ort zu befähigen durch ein effektives Monitoring das Gewässer zu schützen. Wasserpflanzen werden kartiert und so sollen Beeinträchtigungen durch Nährstoff- und Störanzeiger aufgezeigt werden. Mit den erhobenen Daten werden gezielte Schutzmaßnahmen ergriffen und öffentlichkeitswirksam Aufklärung betrieben.

Rainer Stoodt (Foto links) und Lucilia Westphal (Foto rechts) nahmen den Undine Award stellvertretend entgegen. Sie erhielten den Preis aus den Händen von Juliana Nikolova, Generalkonsulin der Republik Nordmazedonien, Carolin Wurzbacher, Jury Undine Award und Helmut Rau, Stiftungsratsvorsitzender der Josef Wund Stiftung.

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Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung überreichte gemeinsam mit Vertretern aus Jury und Stiftungsnetzwerk am Stiftungssitz in Stuttgart die Preise.

Christoph Palm betonte: „Mit dem Undine Award heben wir seit mittlerweile vier Jahren die Bedeutung von Wasser hervor und geben Impulse für einen klugen und zukunftsgewandten Umgang mit dieser lebensnotwendigen Ressource“, „Die diesjährigen Preisträger-Projekte sind nicht nur am Puls der Zeit, sondern auch nah am Menschen – ganz im Sinne unseres Preises, der Anstöße für jeden Einzelnen geben soll. Das Wasser ist und bleibt ein gesamtgesellschaftliches Thema und berührt jeden von uns.“

Im Jubiläumsjahr 2025, in dem „10 Jahre Josef Wund Stiftung“ gefeiert wird, fand bereits die 4. Verleihung des Undine Award statt. Franz Untersteller, Vorsitzender der fünfköpfigen Jury und ehemaliger Umweltminister von Baden-Württemberg, sagte in seiner Laudatio: „Der Undine Award hat sich in den vier Jahren seines Bestehens einen Namen gemacht“, dies merke man an der hochwertigen Qualität der Einreichungen, zudem habe die Offenheit der Ausschreibung in drei Kategorien zu einem weiten Spektrum von Wasserthemen geführt und er hob hervor, alle drei Preisträger-Projekte seien innovativ, zukunftsgerichtet und übertragbar.

Die Josef Wund Stiftung ist eine operative Stiftung und sie ist unter den 50 großen deutschen Stiftungen - bei insgesamt 26.000 Stiftungen in Deutschland.

Durch die Preisverleihung führte Christoph Sonntag. Die musikalische Umrahmung übernahm die Tobias Becker Band.

Foto: Diana Rasch
Text: Diana Rasch und Elisabeth Rasch