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74. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2025 endet mit Nobelpreisträgerschifffahrt zur Insel Mainau

74. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2025 endet mit Nobelpreisträgerschifffahrt zur Insel Mainau

Vom 29. Juni bis 4. Juli 2025 fand die 74. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2025 statt und endete traditionell mit der Nobelpreisträgerschifffahrt von Lindau zur Insel Mainau, zu der das Land Baden-Württemberg einlud. Hier der Blick ins Schiffsinnere der MS Sonnenkönigin.

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Zur diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung #LINO25, die sich der Chemie widmete, konnten 33 Nobelpreisträger begrüßt werden sowie 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt. Unterschiedliche Formate der Tagung, die über alle Disziplinen, Generationen und Kulturen hinweg zum Dialog einluden, ermöglichten den Teilnehmern fruchtbare Diskussionen und auch inspirierende Begegnungen, bei denen Wissen, Ideen und Erfahrungen zwischen und unter Nobelpreisträgern/innen und Nachwuchswissenschaftlern/innen ausgetauscht werden konnten. Es ist die Gelegenheit, Nobelpreisträger hautnah erleben zu können. Zudem lassen sich auch weltweite Netzwerke knüpfen.

Das Foto zeigt Nobelpreisträger Moungi G. Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Nobelpreisträger 2023 (2. von links).


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Das Foto zeigt Nobelpreisträger Richard R. Schrock (links) mit interessierten jungen Forscherinnen.
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Am 4. Juli 2025 stand die Nobelpreisträgerschifffahrt auf dem Programm, die vom Lindauer Hafen zur Blumeninsel Mainau führte, wo Björn Graf Bernadotte, Geschäftsführer der Mainau GmbH, die Gäste begrüßte und nach dem Programm die offizielle Verabschiedung durch Gräfin Bettina Bernadotte, Präsidentin der Nobelpreisträgertagung Lindau, stattfand und auch Nobelpreisträger Moungi G. Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), selbst Nobelpreisträger 2023, Schlussworte sprach.

Zuvor gab es auf der Palastwiese noch den „Science Talk“
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und anschließend das „Science Picnic“.
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Beim Science Talk sprachen Peter Agre, Johns Hopkins Malaria Research Institute, Vereinigte Staaten von Amerika und Frances H. Arnold, California Institute of Technology, Vereinigte Staaten von Amerika, Nobelpreisträger Martin Chalfie Columbia University, Vereinigte Staaten von Amerika, und Yuko Harayama, NICT, Japan, Fuhar Dixit, University of California Berkeley, Vereinigte Staaten von Amerika mit Moderatorin Ona Ambrozaite, Lindau Alumna 2024, Mitbegründerin, Johns Hopkins Science Diplomacy Hub, Vereinigte Staaten von Amerika über die entscheidende Rolle der wissenschaftlichen Zusammenarbeit bei der Förderung internationaler Beziehungen und der Bewältigung globaler Herausforderungen. Erörtert wurde, wie Wissenschaftsdiplomatie darauf hinwirken könne, kulturelle Grenzen zu überbrücken, Frieden zu fördern und die Zusammenarbeit in Bereichen wie Klimawandel, öffentliche Gesundheit und Technologieentwicklung zu verbessern und auch wie in einer sich schnell verändernden Welt die zukünftige Rolle der Wissenschaftsdiplomatie aussehen könne. Dass Herausforderungen wie der Klimawandel und Fragen
der Ernährungssicherheit nur gemeinsam gelöst werden können, darin bestand Einigkeit. Empfohlen wurden mehr Interaktion, aktives Zuhören und das Rausgehen aus der „Bubble“.

Nobelpreisträger Moungi G. Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Vereinigte Staaten von Amerika, sprach das Schlusswort stellvertretend für die Nobelpreisträger bei der Abschlusskundgebung auf der Insel Mainau – vom Optimismus, den er während der Tagungswoche gewonnen habe, berichtete er und an die jungen Wissenschaftler gewandt sagte er: „Ihr seid die Zukunft, ihr werdet die Welt für uns verändern!“


Simon Nirenberg, Brown University, Vereinigte Staaten von Amerika, dankte stellvertretend für die Nachwuchswissenschaftler den vielen fleißigen Händen und Hirnen, die solch eine fantastische Tagung mit unglaublich vielen Eindrücken und Erkenntnissen, bei der man von den Besten der Welt habe lernen dürfen, erst ermöglicht hätten. Zudem sporne der Austausch mit den jungen Wissenschaftlern an, ihnen rief er zu: „Folgt euerem Herzen und seid mutig!“.

Bettina Gräfin Bernadotte, Präsidentin der Nobelpreisträgertagung Lindau, verabschiedete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich und entließ sie die Nachwuchsforscher als „Lindau Alumni“ wieder zurück in alle Welt. Die Präsidentin dankte auch den Sponsoren und Unterstützern, ohne die eine solche Tagung nicht möglich sei, und auch den Mitarbeitern im Nobelbüro, die die Tagung oft fast „Tag und Nacht“ vorbereitet hätten.
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Präsidentin Bettina Gräfin Bernadotte äußerte auch die Hoffnung, den einen oder anderen Teilnehmer vielleicht in ein paar Jahren selbst als Nobelpreisträger in Lindau begrüßen zu können – so wie den anwesenden Morten Meldal, den dänischen Chemie Nobelpreisträger von 2022, der 1986 als junger Wissenschaftler bei der Nobelpreisträgertagung Lindau teilgenommen hatte.
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Der Dank der Präsidentin galt für den Abschlusstag auch dem Land Baden-Württemberg, vertreten durch Ministerialdirektor Hans J. Reiter, welches das Programm und die Schifffahrt auf der MS Sonnenkönigin ermöglicht hatte.

Die MS Sonnenkönigin war bei der Fahrt zur Insel Mainau und zurück nicht nur ein Transportmittel, sondern vor allem ein Ausstellungsort, an dem der Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg sich mit seinen Universitäten und Forschungseinrichtungen präsentierte und ebenfalls zum informativen Gespräch einlud.

Nach der Begrüßung durch Bettina Gräfin Bernadotte (Foto), Präsidentin der Nobelpreisträgertagung Lindau, am Morgen übernahm Kimsy von Reischach die Moderation und in Science Pitches wurden zahlreiche Informationen von den Forscherinnen und Forschern vermittelt.
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Vor Ort mit Ausstellungsständen vertreten waren das Fraunhofer Institut ICT - das Foto zeigt Nobelpreisträger Morten Meldal (Foto rechts) am Stand -
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und die Universität Hohenheim, die ihre Forschungen zu Circular Processes/Materialverwertung vorstellten, die Universitäten Ulm - hier besucht Ministerialdirektor Hans J. Reiter (links) den Stand -
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und Freiburg, die gemeinsam mit dem Karlsruhe Institut of Technology (KIT) ihre Arbeiten zum Thema Katalyse und Umwandlung von Energie präsentierten. Außerdem war „Jugend forscht Baden-Württemberg“ durch das Jugendforschungszentrum Schwarzwald/Schönbuch vertreten, die Schüler haben im Rahmen ihres Projekts „The Scent of Jamine against yeasts“ herausgefunden, dass „Jasminduft gegen Pilzerkankungen - Jasmone für den Kampf gegen Mykosen“ eingesetzt werden kann (Projektbezug zum KIT). Über ihre neueste Forschung zum Thema Batterierecycling informierten das Max Planck Institut und die Hochschule Pforzheim. Nachhaltige / Grüne Energie war das Thema, zu dem die Universitäten Konstanz, Stuttgart, Tübingen, Heidelberg und das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) geforscht hatten. Auch Baden-Württemberg International (bwi) war mit dem Career Start Baden-Württemberg an Bord.
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Auch die Nachwuchsforscherin Sajal Arwish (links), Universität Münster, besuchte die Ausstellungen mit großem Interesse wie hier Baden-Württemberg International (bwi) / Career Start Baden-Württemberg. Sajal Arwish kann auch als junge Forscherin schon auf einen beeindruckenden Werdegang zurückblicken - sehr lesenswert ist das Interview, das Ulrike Böhm am 01.07.2025 mit ihr geführt hat - zu finden im Blog „Frauen in der Forschung“ der 74. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2025 (lindau-nobel.org). Sajal Arwish beschäftigt sich mit der Herstellung von Polymerelektrolyten für Lithium-Ionen-Batterien und trägt mit ihrer Arbeit zur Entwicklung sichererer, effizienterer und nachhaltigerer Energiespeicherlösungen bei.

Im Anschluss an die Lindauer Nobelpreisträgertagung findet noch ein mehrtägiges „Post Conference Programme“ statt, an dem 18 ausgewählte Nachwuchsforscherinnen und -forscher teilnehmen, im Rahmen dessen sie Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg besuchen. Finanziert wird das Programm vom
Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg und organisiert vom Team Baden-Württemberg International (bwi).

„Jugend forscht“ teilgenommen hatten und ihre betreuenden Lehrkräfte waren begeisterte Teilnehmer des Abschlusstags der 74. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2025/Lindau Nobel Laureate Meetings.
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Nach dem Science Picnic war noch etwas Zeit die wunderschöne Blumeninsel Mainau zu erkunden.
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Auf der Rückfahrt von der Insel Mainau nach Lindau nutzen viele die Gelegenheit für Gespräche, auch mit Nobelpreisträgern - wie hier auf dem Foto mit Nobelpreisträger John M. Jumper (links an der Reling)
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Auf der MS Sonnenkönigin hieß es für die, die wollten, „let´s dance“ und zur Party legte die Stuttgarter DJane Afropunk auf.

Die anderen suchten das Gespräch an Deck und genossen nebenbei die schöne Aussicht im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz.
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Die MS Sonnenkönigin begrüßte und verabschiedete die Gäste mit dem Slogan „Your first step to Stockholm: BadenWürttemberg THE LÄND“. 
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Foto: Diana Rasch
Text: Diana Rasch und Elisabeth Rasch