Caritas, Diakonie und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verliehen den LEA-„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ in Stuttgart

Caritas, Diakonie und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verliehen den LEA-„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ in Stuttgart


Am 22. Juli 2025 wurde von der Caritas, der Diakonie und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus der LEA-„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ bereits zum 19. Mal vergeben. 

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Im Neuen Schloss Stuttgart wurden der Frisör Figaro Claus aus Biberach an der Riß, der Weinimport Peter Riegel aus Orsingen-Nenzingen und die Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim mit dem LEA-Mittelstandspreis ausgezeichnet. LEA steht dabei für „Leistung – Engagement – Anerkennung“. Mit der undotierten Auszeichnung werden kleine und mittelständische Unternehmen geehrt, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. In diesem Jahr gingen 221 Bewerbungen ein.

Die ausgezeichneten Unternehmen belegten in ihrer Kategorie (bis 20, bis 150, bis 500 Mitarbeiter) jeweils den ersten Platz unter fünf nominierten Unternehmen.

In der Kategorie bis 20 Mitarbeitende ging der LEA-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung an dem Friseur Claus Niedermaier alias Figaro Claus aus Biberach an der Riß. Ihm war es ein Anliegen wohnungslosen und bedürftigen Menschen ein Stück Würde und Selbstvertrauen zurückzugeben - durch einen kostenlosen Haarschnitt. Bereits 2016 gründete er die Barber Angels Brotherhood und was zunächst nur als ein kleiner Kreis engagierter Friseurinnen und Friseure begann, ist heute eine weltweite Bewegung: Mehr als 1.000 Mitglieder in elf Ländern gehören inzwischen dazu und mehr als 100.000 Menschen wurden von den Barber Angels kostenlos frisiert. Außerdem haben die Barber Angels Hygieneartikel und kleine Sachspenden dabei, die sie verteilen können. Stellvertretend für Claus Niedermaier nahm Marc Assenheimer den Preis entgegen.

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In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende wurde als Preisträger der Bio-Weinimporteur Riegel aus Orsingen-Nenzingen ausgezeichnet. Peter Riegels Engagement zeigt sich gemeinsam mit der Stellar Winery in Südafrika an der dort ansässigen Steilhoogte Primary School. Rund 300 Kinder aus teils benachteiligten Verhältnissen lernen dort und für sie wurde 2024 eine neue Halle auf dem Schulgelände fertiggestellt, mit der ein lebendiger Ort für gemeinsame Mittagessen, Feste und kulturelle Aktivitäten geschaffen wurde. Diesen Kindern bedeutet das soziale Miteinander an diesem neu geschaffenen Platz für Gemeinschaft noch mehr, er bietet ihnen Sicherheit und vermittelt ihnen ein gestärktes Selbstwertgefühl. Durch das Engagement von Peter Riegel und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich tatkräftig mit Spendenaktionen, Ideen und Zeit während der Arbeitszeit einsetzen, wurde die Schule für diese Kinder in mehrerlei Hinsicht zu einem wichtigen Platz in ihrem Leben.

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In der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende wurde die Kur- und Bäder GmbH in Bad Dürrheim geehrt. Hier arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Grund- und Werkrealschule zusammen und gemeinsam holen sie die Schülerinnen und Schüler direkt in den Kurpark ins „Grüne Klassenzimmer“. Seit 2022 entstandenen in Gemeinschaftsarbeit neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen: Ein Biodiversitätspfad mit Wildbienen-Stationen, ein Totholzbereich mit Infotafeln und auch ein 200 Meter langes Heckenbiotop. Zudem bauen die Schülerinnen und Schüler Nistkästen und reinigen sie. Auch Blumen werden ausgesät. Vielfältige Lerneffekte für die Kinder und Jugendlichen waren so möglich. In das Projekt sind inzwischen über 250 Stunden Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und viele Sachmittel geflossen.

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Der Lea-Mittelstandspreis wird inzwischen als ein Gütesiegel für engagierte mittelständische Unternehmen im Südwesten betrachtet. So konnten seit 2007 mehr als 3.500 Projekte von Unternehmen von Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg ausgezeichnet werden, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Bundesweit ist der Lea-Mittelstandspreis der teilnehmerstärkste Wettbewerb bei der Auszeichnung von Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, betonte im Rahmen der feierlichen Preisverleihung: „Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen in unserem Land übernehmen Verantwortung, die weit über ihr wirtschaftliches Handeln hinausgeht. Ihr freiwilliger Einsatz für Umwelt und Gesellschaft ist gerade in herausfordernden Zeiten ein kraftvolles Zeichen von Haltung, Weitsicht und Gemeinsinn – und alles andere als selbstverständlich. Mit dem Lea-Mittelstandspreis würdigen wir dieses außergewöhnliche Engagement auch in diesem Jahr mit großer Wertschätzung und öffentlicher Anerkennung.“

Als LEA-Schirmherr und LEA-Schirmherrin würdigten Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Heide Reinhard, Prälatin im Kirchenkreis Nordbaden der Badischen Landeskirche, das Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer, mit dem sie sich für die Gesellschaft einbringen. Das unternehmerische Wirken sei unverzichtbar angesichts der großen gesellschaftlichen und ökologischen Fragen dieser Zeit.

Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart sagte: „Besonders beeindruckt mich die Spannbreite der Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitenden bis hin zu Firmen mit mehreren Hundert Beschäftigten. Haltung ist also keine Frage der Größe. Es ist vielmehr großartig, wie uneigennützig Betriebe Verantwortung für andere Menschen übernehmen und deren Leben nachhaltig verbessern.“

Heide Reinhard erklärte: „Arbeitgeber, die sich für das Gemeinwesen einsetzen, sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv. Das ist gut so. Denn das gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens stellt einen entscheidenden Beitrag für unsere Zukunftsfähigkeit dar.“

André Peters, Vorstand des Diakonischen Werks Baden betonte: „Wenn Unternehmen über ihren wirtschaftlichen Auftrag hinaus Verantwortung übernehmen, entsteht etwas Großes: gelebte Menschlichkeit.“, „Der Lea-Mittelstandspreis würdigt genau dieses Engagement – und zeigt, wie viel Kraft in Partnerschaften liegt, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.“

Oliver Merkelbach, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Rottenburg-Stuttgart hob hervor: „Inmitten von Polarisierung, Klimakrise und sozialer Ungleichheit macht der Preis deutlich: Wer Haltung zeigt, kann den Unterschied machen.“

Der LEA-Mittelstandspreis möchte Unternehmen in ihrem gesellschaftlichen Engagement stärken und fördern. Die Einladung zur Bewerbung richtet sich an alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Mit der öffentlichen Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten ist zugleich der Wunsch verknüpft, sie möge zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen.

Foto: Diana Rasch
Text: Diana Rasch und Elisabeth Rasch