Kinder in Not brauchen eine Familie und ein Zuhause. Das hat bereits vor 60 Jahren Hermann Gmeiner gewusst, der damals die Vision hatte, Kindern und Jugendlichen einen Ort der Geborgenheit zu schenken und sie auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu begleiten. So gründete er 1955 den deutschen SOS-Kinderdorf e.V., der damals als Zuflucht für Kriegswaisen gedacht war und heute Kinder aus sozial schwachen Familien aufnimmt. Ohne das Engagement von Paten, Spendern und Ehrenamtlichen wären viele Projekte nicht möglich und so bedankt sich der Verein im Jubiläumsjahr für diese wertvolle Hilfe mit Marktplatzfesten und Empfängen in vielen Regionen. In Mannheim lud SOS Kinderdorf am Mittwoch, 8. Juli, zum Jubiläumsempfang ins Stadthaus ein.
„Ich bin heute sehr gerne zu dieser Veranstaltung gekommen, weil ich die Arbeit von SOS Kinderdorf schätze und all den Kinderdorfmüttern und -vätern, Ehrenamtlichen, Spendern und weiteren Unterstützern für ihre Arbeit ein großes Lob und meine Anerkennung aussprechen möchte. Das Tempo in unserer Gesellschaft wird immer schneller und stellt viele Familien, aber auch Städte vor große Herausforderungen. Für die Erziehungshilfe in Mannheim stehen der Stadt rund 55 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung. Um dies auf Dauer stemmen und bedürftige Kinder weiterhin versorgen zu können, brauchen wir einen starken Partner an unserer Seite. Der SOS Kinderdorf e.V. leistet nicht nur großartige Arbeit und ermöglicht Kindern einen guten Start ins Leben, sondern schafft gleichzeitig ein Bewusstsein in der Bevölkerung. Dafür möchte ich mich bedanken“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Thomas Rau, Regionalleiter Südwest, dankte ebenfalls den Unterstützern des Vereins für ihre langjährige Hilfe. Außerdem machte er sich für die Initiative der Familienministerin Manuela Schwesig stark, die fordert, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. „Die Kinderrechte sind in Deutschland zwar anerkannt, jedoch nicht im Grundgesetz verankert. Dies muss dringend geändert werden, denn Kinder sollten an der Gestaltung ihres Alltags aktiv beteiligt werden. So ist vor allem das Recht auf Bildung ein wichtiges Kinderrecht und Grundvoraussetzung, um im Leben voranzukommen und sollte unbedingt in der deutschen Verfassung verankert werden“, betonte Rau.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier bot sich den Gästen die Gelegenheit, die Welt der SOS-Kinderdörfer näher kennenzulernen und das zu erleben, was den Verein ausmacht: die Menschen dahinter. So erzählten Kinderdorfmütter von ihrer täglichen Arbeit, ebenso berichteten Spender und Paten, warum ihnen die Unterstützung für Kinder so am Herzen liegt.