Heidelberg: Neues Buch beleuchtet dunkle Wege vom Schafott in die Anatomie
Ein Team um Dr. Sara Doll hat mit „Wohl gerichtet“ die Schicksale von Menschen rekonstruiert, die nach ihrer Hinrichtung in der Anatomie Heidelberg landeten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Das Institut für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg hat eine neue Publikation vorgelegt, die Geschichte und Wissenschaft eng miteinander verknüpft. Unter dem Titel „Wohl gerichtet: Vom Schafott in die Anatomie Heidelberg“ schildern Dr. Sara Doll, Prof. Dr. Andreas Deutsch und Karen Strobel M.A. die Lebenswege von Menschen, die im 18. und 19. Jahrhundert hingerichtet und anschließend der Anatomie übergeben wurden.Von der Hinrichtung in die Lehre
Die Autoren zeichnen nicht nur nach, welche Taten zur Hinrichtung führten, sondern auch, wie die Körper in der medizinischen Forschung verwendet wurden. Dabei werfen sie ein Schlaglicht auf die Rolle der Scharfrichter und die Unterschiede zwischen Vollstreckungsmethoden wie Fallbeil und Schwert. Ziel ist es, den anonymisierten Präparaten eine Stimme zurückzugeben.Ein Werk mit wissenschaftlicher Tiefe und Erzählkraft
Erschienen ist das Buch im Kirchschlager Verlag. Es überzeugt durch wissenschaftlich fundierte, aber leicht verständliche Texte sowie zahlreiche Abbildungen. Das Vorwort stammt von Rechtsmediziner Prof. Michael Tsokos, der die Bedeutung des Werkes für die Aufarbeitung medizinischer und gesellschaftlicher Geschichte hervorhebt.Hinweis für Interessierte
Das Buch „Wohl gerichtet: Vom Schafott in die Anatomie Heidelberg“ ist ab sofort im Buchhandel sowie im Shop des MARCHIVUM erhältlich. Umfang: 336 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-934277-98-4, Preis: 28 €.
Möchten Sie, dass ich zusätzlich noch eine kurze Autorenbox einfüge (z. B. mit Infos zu Dr. Sara Doll und ihrer Forschung)?