Kundgebung mit Informationen zu Menschenrechtsverletzungen in China

K1024 Ausgeschlachtet A3 Plakat 1000 sRGBAm 15. Oktober 2016 informiert eine Kundgebung in Heidelberg über den Stand der Verfolgung von Falun Gong in China

Mit vielen Hintergrundinformationen über die Lebensweise von Falun Gong-Praktizierenden weltweit startet am 15. Oktober 2016 eine eintägige Versammlung in Heidelberg. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Hinweise zur Lage der Repressionen gegen Falun Gong in der Volksrepublik China. Gespräche mit Praktizierenden geben interessierten Bürgern die Gelegenheit, sich über die Lebensweise, Werte und Übungen der Falun Gong-Praktizierenden zu informieren. Außerdem wird der inzwischen international viel beachtete Missstand der illegalen und inhumanen Organentnahme bei inhaftierten Dissidenten dargestellt, der mittlerweile eine äußerst hohe Anzahl Todesopfer forderte. Im Presseclub in Brüssel wurde im Juli von bis zu 1.5 Millionen Organtransplantationen der letzten 16 Jahre gesprochen, ohne dass China ein funktionierendes Organspendesystem habe. Während der Kundgebung bereitliegende Unterschriftenlisten ermöglichen die Unterzeichnung einer aktuellen Petition an das Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen.

Die vor etwa zehn Jahren bekannt gewordene Praxis des menschenrechtswidrigen Organhandels in der Volksrepublik China ist ein vorläufiger Höhepunkt der Menschenrechtsverletzungen der Wirtschaftsmacht im Osten. Angehörige mehrerer Glaubensrichtungen und Nationalitäten werden in den Gefängnissen zur unfreiwilligen Organentnahme getötet, um gut bezahlte Transplantationen zu ermöglichen. Inhaftierte Falun Gong-Praktizierende stellen dabei einen großen Prozentsatz der Betroffenen. Seit 1999 sind sie Ziel verschiedener Repressionen und Verfolgungen durch die chinesische Staatsmacht. Politiker in allen Teilen der Welt haben sich gegen die Praxis des illegalen Organraubs gewandt. In Europa, Nordamerika, Asien und Afrika haben Regierungen mit Resolutionen und Gesetzen auf den Transplantationstourismus nach China reagiert. Zuletzt wurde am 27. April 2016 im Europäischen Parlament eine schriftliche Erklärung eingereicht, die EU-Einrichtungen auffordert, eine Entschließung aus dem Jahr 2013 zu Organentnahmen in China umzusetzen und Bericht zu erstatten. Auf der Kundgebung in Heidelberg können sich Interessierte in eine Petitionsliste eintragen, die die Unterstützung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte zur Beendigung der illegalen Praxis fordert.

Anfang 2016 wurde der preisgekrönte Film „Human Harvest“ des kanadischen Filmemachers Leon Lee unter dem deutschen Titel „Ausgeschlachtet – Organe auf Bestellung“ dem deutschen Fernsehpublikum vorgestellt. Die Resonanz der Öffentlichkeit auf die Informationen über die inhumanen Hintergründe von Transplantationstourismus und Organraub war überwiegend von Empathie gekennzeichnet. Viele Deutsche haben sich in der Folgezeit auf informativen Kundgebungen an der Petition der DAFOH (Doctors Against Forced Organ Harvesting) beteiligt. Falun Gong-Praktizierende und andere Opfergruppen können zudem auf die Unterstützung durch die Wissenschaft und internationale Organisationen zählen. Neben Amnesty International haben auch Forscher und mehrere internationale Ärztevereinigungen zum Teil mehrfach auf den illegalen Organhandel in China hingewiesen. Bis Ende November 2016 haben Interessierte die Möglichkeit, sich an der Petition zu beteiligen.

Weitere Informationen zum aktuellen Termin:
Tag: 15. Oktober 2016
Zeit: 10:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Anatomiegarten,Hauptstraße 49,69117 Heidelberg
Aufbau: Stand zur Unterschriftensammlung
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Weitere Informationen:

Am 22. Juni 2016 veröffentlichten David Kilgour, David Matas und Ethan Gutmann ihren neuen Untersuchungsbericht BLOODY HARVEST / THE SLAUGHTER – An Update, in dem Sie anhand von über 2300 Quellen nachweisen, dass das chinesische Regime jährlich zwischen 60.000 und 100.000 Organtransplantationen durchführen ohne über ein Organspendesystem zu verfügen, deshalb wird davon ausgegangen, dass die bis dahin angenommene Zahl von 65.000 lebenden Falun Gong-Praktizierenden, die wegen ihrer Organe auf Bestellung getötet wurden, bei weitem überschreitet (weitere Opfer sind Uiguren, Tibeter und Hauschristen).

Am 22. Juni stellten sie ihren Untersuchungsbericht im Nationalen Presseclub in Washington, am 23. Juni im US-Repräsentantenhaus und am 29. Juni im Europäischen Parlament in Brüssel vor.