Zweiter LOS-Gesamtbericht vorgelegt

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Mit kleinen, aber wirkungsvollen Maßnahmen unterstützt die Initiative Lokale Stadterneuerung in der Neckarstadt-West (LOS) seit 2017 Mannheims größtes Vielfaltsquartier dabei, sich positiv zu entwickeln. Nun liegt der zweite LOS-Gesamtbericht vor, der beschreibt, was sich in den Jahren 2019 und 2020 diesbezüglich alles getan hat. Deutlich wird: Die „Stadtakupunktur“ zeigt Wirkung. „In den letzten zwei Jahren konnten erneut sichtbare Weichen gestellt werden. Wir hoffen, dass dadurch der Zug der Sanierung, Erneuerung, Innovation und des sozialen Zusammenhalts Fahrt aufnimmt“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Die LOS, bei der unter anderem etliche Fachbereiche der Stadtverwaltung, die Polizei, das Kulturamt, der Stadtraumservice und die städtischen Tochtergesellschaften GBG, MWSP und NEXT MANNHEIM zusammenarbeiten, hat in den vergangenen zwei Jahren erneut zahlreiche Maßnahmen angestoßen, die im neuen Bericht aufgeführt sind. Demnach wurden nicht nur Sauberkeits- und Sicherheitsverbesserungen deutlich erkennbar, Planungswettbewerbsergebnisse vorgelegt und pädagogische Neuerungen begonnen. Es haben sich auch weitere Initiativen gebildet sowie Neugründungen und Umbesetzungen ergeben, die allesamt zur Aufwertung des Stadtteils beitragen. So hat beispielsweise Jennifer Yeboah am 1. Juli 2020 die Leitung des lokalen Quartiermanagements übernommen, das zusätzlich neu organisiert wurde. Die Initiative ALTER auf dem Alten Meßplatz ist ein weiteres konkretes Beispiel. 2018 von fünf Mannheimer Kulturschaffenden und Planern in Form des Vereins POW ins Leben gerufen, hat sich der Bewegungsort für Jugendliche etabliert und beherbergt seit November 2020 das Projekt „Soulkitchen“, das Bedürftigen in den Wintermonaten die Möglichkeit auf eine kostenlose, warme Mahlzeit bietet.

Was ist noch geschehen? Ein Sanierungsgebiet ist ausgewiesen, zahlreiche Wohnungskäufe haben stattgefunden und die Investoren wirken in einem gemeinsamen Fonds an der Finanzierung von besseren Bildungschancen mit. Das Jugendamt hat mit großer Unterstützung aus der Stadtgesellschaft ein Ganztagesbetreuungssystem Campus begonnen, das schulübergreifend ein Angebot an alle Grundschülerinnen und -schüler im Quartier ist und das Zusammenwirken der vielen Nationen und Religionen sichtbar und alltäglich macht. Und die Planungen für den Kaisergarten sind abgeschlossen – aus einer leerstehenden Gemeindehalle wird ein lebendiger Kinderort. Obendrein wurde die Bernhard-Kahn-Bücherei barrierefrei. Auch Ordnung, Sauberkeit und Verkehrsdisziplin werden weiterhin konsequent und aufmerksam verfolgt. Die Polizei hat mit der „Besonderen Aufbauorganisation – BAO West / #Sichere Neckarstadt“ eine Einheit gegründet, die das primäre Ziel hat, der Etablierung clanähnlicher Strukturen entgegenzuwirken, den organisierten Sozialleistungsbetrug, einschließlich der begleitenden Straftaten, gezielt zu bekämpfen und durch ordnungspolizeiliche Maßnahmen zusammen mit den beteiligten städtischen Fachbereichen das Sicherheitsgefühl in der Wohnbevölkerung zu verbessern.

Das sind nur wenige Beispiele der im LOS-Gesamtbericht aufgeführten Maßnahmen. Insgesamt signalisieren sie, dass die Neckarstadt-West im Fokus der Bemühungen der ganzen Stadtverwaltung steht, dass die Zusammenarbeit aller Akteure Routine bekommt, dass sich etwas tut und dass die Bürgerschaft langsam beginnt zusammenzuwachsen. „Gemeinsam mit den Menschen in der Neckarstadt-West wollen wir den Stadtteil nach vorne bringen. Bei aller Vorsicht meine ich, dass wir eine nach und nach selbst tragende Dynamik ausgelöst haben“, so OB Kurz.