Sparkasse Rhein Neckar Nord stellt Geschäftszahlen vor

Zuverlässig und stabil in herausfordernder Zeit
Das dritte Corona-Jahr in Folge lief laut Vorstandsvorsitzendem Stefan Kleiber
„zufriedenstellend“ für die Sparkasse Rhein Neckar Nord. Mit 894 Millionen
Euro an neuen Darlehen konnten Finanzierungsvorhaben der Kunden
unterstützt werden – ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das
Gesamtkreditvolumen zum Jahresende lag bei 4,18 Milliarden Euro (plus 13,6
Prozent) – stabilisiert durch die Kundeneinlagen, die mit 3,97 Milliarden Euro
(minus 1,1 Prozent) etwas niedriger als Ende 2021 notierten. Die Bilanzsumme
stieg um 7,9 Prozent auf 5,88 Milliarden Euro. Die Sparkasse Rhein Neckar
Nord beschäftigt aktuell 689 Mitarbeitende (Vorjahr: 719).
„Der nach zwei Jahren Pandemie hoffnungsvolle Start ins Jahr 2022 wurde durch
den Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar jäh
verdüstert. Die wirtschaftlichen Folgen mit einer stark gestiegenen Inflation spüren
wir genauso wie unsere Kunden. Doch wie schon in der Hochphase der Corona-
Krise zahlte sich aus, wofür wir Sparkassen schon seit mehr als 200 Jahren stehen:
Regionalität und Stabilität“, sagt Stefan Kleiber. So sei das Jahr 2022, in dem die
Sparkasse im Übrigen ihren 200. Geburtstag feierte, zwar herausfordernd gewesen,
doch im Rahmen der Umstände auch „zufriedenstellend“. Gerade mit Blick auf das
Geschäft mit den regionalen Gewerbetreibenden verzeichnete die Sparkasse
beachtliche Erfolge.
Gewerbliche Kunden trotz schwierigem Umfeld investitionsfreudig
„In unserer Pressekonferenz im vergangenen Jahr habe ich die Neuausleihungen bei
den gewerblichen Kunden als Zeichen der Zuversicht unserer Unternehmerschaft
gewertet. Diese Einschätzung untermauern nun die Zahlen aus 2022 – und das den
Umständen und den gestiegenen Zinsen zum Trotz“, so Stefan Kleiber. Denn: Allein
664 Millionen Euro der neuen Kredite wurden an gewerbliche Kunden verliehen (plus
15,1 Prozent). Auch Existenzgründer sind unter den Kreditnehmern: 52

Gründungsprojekte begleitete die Sparkasse und erreichte damit exakt das Niveau
von 2019. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren es gerade einmal 22, ein Jahr darauf
41 Projekte. Kleiber sieht das als Indiz dafür, dass auch potenzielle Gründer wieder
mutiger werden.
Private Baufinanzierung bleibt auf hohem Niveau – Bausparen relevanter
Neben den gewerblichen Kunden investierten auch private Kreditnehmer trotz des
Umfeldes: Mit 198 Millionen Euro lagen die Neuausleihungen zur Finanzierung von
privatem Wohnbau zwar leicht unter dem Vorjahreswert (207 Millionen Euro), doch
deutlich über dem ersten Pandemiejahr 2020 (160 Millionen Euro). „Wohneigentum
ist für unsere Kundinnen und Kunden nach wie vor relevant. Das zeigen auch die von
unserer Immobiliengesellschaft vermittelten 79 Objekte im Gesamtwert von 34
Millionen Euro. Und zwar trotz der nach wie vor hohen Immobilienpreise und durch
das gestiegene Zinsniveau teurer gewordenen Kredite“, sagt Kleiber. Die
Zinssteigerungen rühren aus der Inflationsentwicklung und dem damit verbundenen
Abschied von der sogenannten „Nullzinspolitik“ der Europäischen Zentralbank her.
Dadurch werde allerdings ein anderes Produkt aus dem Portfolio der Sparkasse
wieder bedeutsamer: „Bausparverträge werden wieder stärker nachgefragt. Die
Kunden möchten sich den niedrigmöglichsten Zins sichern“, so der
Vorstandsvorsitzende. Es wurden Verträge mit einem Volumen von insgesamt 124
Millionen Euro (plus 30,2 Prozent) abgeschlossen – der höchste Wert seit 2019.
Trend zum Wertpapiersparen ungebrochen
Neben dem Bausparen sind auch Lebensversicherungen ein Baustein in Sachen
Absicherung. So schlossen die Kunden der Sparkasse Volumina in Höhe von 60
Millionen Euro ab, was leicht unter dem Vorjahresniveau liegt (62 Millionen Euro). Ein
in der Beratung nach wie vor intakter Trend ist das Sparen mittels
Wertpapiersparplänen. „Der Fondssparplan hat das klassische Sparbuch mittlerweile
nicht nur in Sachen Chancen, sondern auch in Sachen Beliebtheit abgelöst“, sagt
Thomas Kowalski, der im Vorstand der Sparkasse unter anderem den
Privatkundenbereich verantwortet. Fast 107 neue Sparpläne schlossen die Kunden
durchschnittlich pro Woche ab – im Kalenderjahr 2022 also in Summe 5 541 (plus
29,2 Prozent). Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es weniger als die Hälfte. Diesen
Trend konnte auch die Rückkehr der Zinsprodukte nicht stoppen. Nach dem Wegfall
von Verwahrentgelten belebte die Sparkasse mit dem „Sparkassenbrief“ einen
Klassiker neu – je nach Laufzeit liegt die Verzinsung zwischen 1,6 und 2,25 Prozent.
„Über 50 Millionen Euro legten unsere Kundinnen und Kunden von der
Wiedereinführung im August 2022 bis zum Jahresende an – vor allem kurze
Laufzeiten von einem und zwei Jahren waren und sind beliebt. Viele diversifizieren

damit ihr Wertpapier- bzw. Fondsportfolio. Denn: Eine festverzinste Beimischung
trägt zur Stabilität bei“, so Kowalski. Eine Alternative zum Sparkassenbrief mit noch
kürzeren Laufzeiten bietet das Spargeld. Der Anlagezeitraum beträgt 60 bis 180
Tage, die Zinsen liegen zwischen 0,9 und 1,3 Prozent.
Mobiles Banking und mit Mobilgeräten bezahlen immer stärker gefragt
Ein weiterer Trend, der durch die Pandemie erheblichen Aufwind erhielt, sind Karten-
und Mobilgeräte-Zahlungen. Während die Sparkasse mit 12,9 Millionen
Kartenzahlungen eine Steigerung von 31,2 Prozent zum Vorjahr verzeichnete, waren
es bei den Zahlungen mit Smartphone oder Smartwatch gar 113,6 Prozent. Mehr als
eine Million Mal zückten die Kundinnen und Kunden zum Bezahlen ihr mobiles Gerät
und ließen die physische Karte im Geldbeutel – oder den Geldbeutel gleich ganz zu
Hause. Auch das Online-Banking verlagert sich nach und nach auf die mobilen
Geräte. Insgesamt unterhalten die Kunden der Sparkasse Rhein Neckar Nord
153 000 Girokonten bei dem Kreditinstitut (plus 1,9 Prozent), wovon 120 000 (plus
8,8 Prozent) für das Online-Banking freigeschaltet sind. 46 500 (plus 13,4 Prozent)
davon werden auch über die mehrmals von der Stiftung Warentest als beste
Banking-App ausgezeichnete Applikation „Sparkasse“ genutzt – fast ein Drittel aller
Konten also.
Neue Filiale in Hirschberg eröffnet – Mannheim-Lindenhof folgt im Frühjahr
Aktuell ist die Sparkasse an 49 Plätzen der Region mit 29 Filialen und 20
Selbstbedienungs-Standorten vertreten. Eine neue Filiale eröffnete die Sparkasse im
November in Hirschberg. Sie bündelt und erweitert das Leistungsspektrum der
ehemaligen Geschäftsstellen in Lützelsachsen, Leutershausen und Großsachsen.
Auf 400 Quadratmetern finden sich sechs Beratungszimmer, zwei Selbstbedienungs-
Terminals, eine barrierefreie Tresoranlage mit 600 Schließfächern sowie zwei
Geldautomaten mit Einzahlfunktion, einer davon außen – und somit an sieben Tagen
die Woche 24 Stunden zugänglich. Die markanteste Neuerung ist allerdings die Live-
Box, die den klassischen Serviceschalter ersetzt. Betritt ein Kunde die Box, erhält er
unmittelbar per Videoschalte Kontakt zu einem Serviceberater der Sparkasse.
Unterschriften können mittels elektronischer Schreibtechnik geleistet werden;
papierhafte Unterlagen kann der Kunde dem Serviceberater per integriertem Scanner
in Echtzeit übermitteln.
In Sachen Technik und Gestaltung bezeichnet Thomas Kowalski die Filiale als
Quantensprung mit Vorbildcharakter für künftige Neueröffnungen. So zum Beispiel im
Mannheimer Lindenhof, wo die Sparkasse voraussichtlich im April den Standort
wechselt: Von der Emil-Heckel-Straße 18 in die Meerfeldstraße 96. Auch hier werden

ein 24/7-Außengeldautomat sowie eine Live-Box Einzug halten. „Die Live-Box erlaubt
uns eine deutliche Ausweitung der Servicezeiten, von Montag bis Freitag
durchgehend von 8 bis 18 Uhr. Unsere Erfahrung in Hirschberg zeigt: Nach
anfänglichen Berührungsängsten nehmen die Kunden das Angebot an. Der erste
Schritt ist der schwerste. Doch man merkt schnell, dass die Live-Box im Prinzip
nichts anderes ist als ein Bankschalter. Nur eben digital“, so Kowalski. Im Laufe des
Jahres soll die Technik auch in Mannheim-Schönau, Heddesheim, Ilvesheim und am
Paradeplatz zum Einsatz kommen – zusätzlich zum „normalen“ Serviceschalter.
Nachhaltig im Geschäftsbetrieb und …
Als sich die Sparkasse im Jahr 2019 dazu verpflichtet hat, ihren Geschäftsbetrieb bis
2035 CO2-neutral zu gestalten, betrug ihr CO2-Ausstoß etwa 2 000 Tonnen. Im Jahr
2022 wurden, nach vorläufiger Berechnung, zwischen 550 und 600 Tonnen CO2
ausgestoßen. Dieser Rückgang wurde in den vergangenen Jahren vor allem durch
energetische Filialsanierungen, die Umstellung auf zertifizierten und TÜV-geprüften
Ökostrom, die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Weinheimer
Dienstleistungszentrums und den Ausbau von Elektromobilität inklusive Lade-
Infrastruktur realisiert. Die verbleibenden CO2-Emissionen im Geschäftsbetrieb
wurden erstmals für das Jahr 2021 vollständig durch den Erwerb von
Emissionsminderungs-Gutschriften, auch bekannt als CO2-Zertifikate, kompensiert.
Auch zur Kompensation der verbleibenden Emissionen im Geschäftsjahr 2022 ist
dies geplant. Das unterstützte Kompensations-Projekt soll wie im Vorjahr
„KlimaKombi+“ des Anbieters „First Climate Markets AG“ werden. Es unterstützt den
Schutz und Erhalt von Regenwald im Südosten von Borneo, Indonesien. Das Projekt
wird mit Initiativen von „Bergwaldprojekt e. V.“ in Deutschland kombiniert. Für jedes
erworbene Zertifikat fließt zusätzlich ein fester Betrag an eines von vier
Naturschutzprojekten in heimischen Wäldern, beispielsweise zur Aufforstung oder
Moorwiedervernässung.
… nachhaltig regional engagiert – BUGA 23 im Fokus
Mit der Bundesgartenschau 2023 werden die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit
im laufenden Jahr im Fokus öffentlicher Wahrnehmung in Mannheim stehen. Als
Platin-Partner unterstützt die Sparkasse das Mega-Event gemeinsam mit dem
Sparkassenverband Baden-Württemberg, der SparkassenVersicherung, der
Landesbank Baden-Württemberg sowie der LBS Südwest mit einer Förderung von
500 000 Euro und wird auch auf dem BUGA-Gelände präsent sein. Durch die
Kooperation zwischen Sparkasse und BUGA kommt u. a. ein didaktisch und
ökologisch wertvolles Projekt zustande: der „Hektar für Nektar“. Auf einem Hektar
Fläche wird dabei eine insektenfreundliche Wiese gesät. Insektenhotels und

Bienenbeuten ergänzen die Fläche, die in Wabenstruktur angelegt ist. Bienen und
Insekten werden hier einen reich gedeckten Tisch vorfinden. Die Besucherinnen und
Besucher der Bundesgartenschau werden durch viele Beobachtungsmöglichkeiten
und Informationen auf die Situation von Bienen und Insekten aufmerksam gemacht.
Didaktisch begleitet wird dieser ökologische Lernort vom BUGA-Campus-Team unter
der Federführung von Ursula Jünger, der Leiterin der Grünen Schule im Luisenpark.
Überdies wurden in Kooperation mit dem Mannheimer Imkerverein 23 Bienenvölker
inklusive Beuten angeschafft. Einige davon werden direkt auf dem Gelände „Hektar
für Nektar“ aufgestellt, die weiteren werden über das Innenstadtgebiet verteilt. „Seit
1822 arbeiten wir daran mit, dass unsere Region lebenswert bleibt – und holen nun
Bienen zurück, die sich in dieser Zeit zurückgezogen haben. Denn Bienen haben
eine große Bedeutung für den gesamten Ökokreislauf und unsere Natur“, sagt Stefan
Kleiber. Inklusive der Unterstützung der BUGA hat die Sparkasse Vereine,
Stiftungen, soziale Einrichtungen und gemeinnützige Organisationen in ihrem
Geschäftsgebiet im Jahr 2022 durch Spenden und Sponsoring mit 848 000 Euro
unterstützt.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
„Im Prinzip könnte ich mein Statement aus dem vergangenen Jahr wiederholen“,
bemerkt Vorstandsvorsitzender Stefan Kleiber schmunzelnd und führt aus: „Die
Sparkasse hat seit ihrer Gründung 1822 einige Krisen bewältigt und bewegte Zeiten
durchlebt. Einen Stillstand gab es nie. Corona hat uns vor ungeahnte
Herausforderungen gestellt und uns am Ende doch gezeigt, wie stabil die regionale
Wirtschaft und mit ihr unsere Sparkasse ist. Natürlich belasten uns die Konflikte
unserer Zeit und die daraus resultierenden wirtschaftlichen und sozialen
Auswirkungen. Doch es gehört eben auch zu den Aufgaben einer Sparkasse, dies zu
antizipieren und bei sich stetig verändernden Rahmenbedingungen zur
wirtschaftlichen Stärke unserer Region beizutragen. Das werden wir auch im
laufenden Jahr tun – erfolgreich, da bin ich mir sicher, und darauf können sich
unsere Kundinnen und Kunden verlassen. Unsere Sparkasse ist stabil.“

SparkaRNNzaDer Vorstand der Sparkasse ist zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022 (v. l.): Helmut
Augustin, Stefan Kleiber (Vorsitzender) und Thomas Kowalski.



Sparkasse Rhein Neckar Nord in Zahlen
Geschäftszahlen in Euro 2022* 2021 Veränderung
Bilanzsumme 5 878 Mio. 5 450 Mio. + 7,85 %
Kundeneinlagevolumen 3 972 Mio. 4 018 Mio. - 1,14 %
darunter: Unternehmen 914 Mio. 980 Mio. - 6,73 %
Privat 3 058 Mio. 3 038 Mio. + 0,66 %
Kundenkreditvolumen 4 182 Mio. 3 682 Mio. + 13,58 %
darunter: Unternehmen 2 914 Mio. 2 398 Mio. + 21,52 %
Privat 1 268 Mio. 1 284 Mio. - 1,25 %
* vorläufige Veränderungen seit 31.12.2021