Weltwassertag 2017 - Abwasser als wertvolle Ressource

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© Stadt Mannheim

Beim „Internationalen Tag des Wassers“ am 22. März 2017 nahmen rund 200 Kinder und Erwachsene die Gelegenheit wahr, durch den historischen Fremdeneinstieg in der Innenstadt, in die Kanalisation einzusteigen und ein Stück Mannheimer Unterwelt kennenzulernen. Die Mitarbeiter der Stadtentwässerung erzählten bei den Rundgängen durch das unterirdische Backsteingewölbe von den Gefahren aber auch der Faszination ihrer nicht alltäglichen Arbeit im Untergrund.
 
Bei ihrer Begrüßung hob Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala die Bedeutung des Weltwassertags hervor, angesichts der Tatsache, dass viele Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung haben. „Bei uns geht es vor allem um den umweltbewussten Umgang mit Abwasser und darum, den Kreislaufgedanken auch beim Abwasser konsequent weiter zu verfolgen. Wasser vergisst nichts“. Frau Kubala verwies auf Spurenstoffe und Mikroplastik von Arzneimittelresten, Haushaltschemikalien oder Kosmetika im häuslichen Abwasser, die ein Problem für die Gewässer darstellten. „Was für unseren hohen Lebensstandard als unverzichtbar erscheint, hat auch seine Kehrseite. Um den Schaden für die Umwelt möglichst zu begrenzen, werden im Mannheimer Klärwerk seit vergangenem Jahr diese Spurenstoffe mit Hilfe von Pulveraktivkohle aus dem Abwasser entfernt.“
 
Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
 
Nicht nur beim Gewässerschutz ist die Mannheimer Stadtentwässerung Vorreiter. Sie nutzt das Abwasser als Ressource bei der Erzeugung von Strom und Wärme. Das aus dem Klärschlamm gewonnene Biogas wird in Blockheizkraftwerken zur Stromerzeugung verwendet. Die Abwärme wird zukünftig zum Trocknen des Klärschlamms und zum Heizen genutzt. „Im letzten Jahr haben wir ca. 60 Prozent des Strombedarfs und 100 Prozent des Wärmebedarfs des Klärwerks mit eigener Energieproduktion gedeckt“, erklärte Alexander Mauritz, Betriebsleiter der Stadtentwässerung Mannheim. „Unser strategisches Ziel ist die 100-prozentige Eigenversorgung mit Energie. Somit können wir als größter kommunaler Energieverbraucher zum Energieproduzenten werden und einen wichtigen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten“.
 
Der Weltwassertag findet seit 1993 immer am 22. März statt und befasst sich jedes Jahr mit einem neuen Themenschwerpunkt.