Maria Müller-Stiftung unterstützt Schulgarten-Projekt der Eduard-Spranger-Schule mit über 10.000 Euro

Schulgarten Gruppenbild
Stadt Mannheim

Naturerfahrungen sammeln und Kompetenzen stärken: 

Der ehemalige Schulgarten der Eduard-Spranger-Schule in Mannheim-Gartenstadt musste einem Neubau des Schulgebäudes weichen. Nun blüht und summt es jedoch wieder im Schulhof des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums. Die Schüler haben Bäume und Sträucher gepflanzt, Hochbeete gebaut und dabei den Spaß am Gärtnern entdeckt. Zum Aufbau des neuen Schulgartens haben Spenden von Unternehmen und anderen Einrichtungen beigetragen. Einen großen Anteil daran hat die privatrechtliche Maria Müller-Stiftung. Sozialbürgermeister und Stiftungsvorstand Michael Grötsch übergab mit Stefan Kracher, Rechtsanwalt und ebenfalls Stiftungsvorstand, die Förderung in Höhe von 10.355 Euro an Schulleiterin Barbara Negrelli und machte sich vor Ort ein Bild vom „grünen Klassenzimmer“.

Die Eduard-Spranger-Schule ist ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Lernen. Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung oder einem besonders hohen und umfassenden sonderpädagogischen Förderbedarf werden hier entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten unterrichtet. Die meisten von ihnen leben in einer großstädtisch geprägten Umgebung und haben nur selten direkten, aktiven Zugang zur Natur. Damit entfallen wesentliche Erfahrungs- und Erlebnisbereiche, die den Aufbau unterschiedlichster Kompetenzen fördern können.

„Der Schulgarten im Sinne eines ,grünen Klassenzimmersʼ und die gestalterischen, gärtnerischen Aktivitäten ergänzen optimal den Lehrplan. Für die Schüler ist das Projekt eine gute Möglichkeit, um Naturerfahrungen zu sammeln und die eigenen Kompetenzen zu stärken“, zeigt sich Bürgermeister Grötsch überzeugt. Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen, ökologische Zusammenhänge erkennen, Achtung vor der Natur entwickeln, jahreszeitliche Abläufe verstehen, Nahrungsmittel selbst herstellen oder handwerkliche Fertigkeiten erlernen, sind nur einige Beispiele an Kompetenzen, die den Schülern mit diesem Projekt vermittelt werden.

Der Schulgemeinschaft war es ein großes Anliegen, einen neuen Garten anzulegen. „Die Finanzierung aus dem Schuletat hätte diesen aber gesprengt und so haben wir uns auf den Weg nach Sponsoren gemacht. Dass die Maria Müller-Stiftung unser Projekt so großzügig unterstützt, freut uns natürlich sehr“, sagt Schulleiterin Negrelli. Bei der Auswahl der Pflanzen sei es wichtig gewesen, solche auszuwählen, die von den Kindern auch geerntet werden können und die nicht gerade in den Sommerferien reif werden. Schließlich fiel die Wahl auf einige Beerensorten, wie rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Auch Apfel- und Birnensorten sowie Kirsch- und Zwetschgenbäume haben die Schüler gepflanzt. Hecken und andere Abgrenzungen wurden mit ungiftigen Pflanzen hergestellt.

Parallel dazu hat sich eine schuleigene Imkerei etabliert. Lehrer Joachim Dürner betreut das Projekt und versorgt mit zwei Klassen die Tiere. Ein erstes Bienenvolk ist bereits nach den Osterferien eingezogen. Dieses hat sich so gut entwickelt, dass schon bald ein Ableger gebildet werden konnte, der in einem von den Schülern selbst gebauten Ablegerkasten wachsen konnte. Für viele der Jugendlichen sei der Umgang mit den Bienen trotz Schutzkleidung zunächst sehr angstbesetzt gewesen, berichtet Negrelli. Mittlerweile konnten jedoch alle die Erfahrung machen, dass keine der Bienen von sich aus sticht. „Als kurz vor den Pfingstferien auch im neuen Volk eine Königin gefunden wurde, war die Freude bei allen Beteiligten groß. Damit konnten die Bienen mit Hilfe einiger Schüler in ihre große Wohnung umziehen.“

Da die Honigproduktion in diesem Jahr allgemein sehr verspätet eingesetzt hat, warten nun alle gespannt auf das erste Mal Honigschleudern, um den ersten eigenen Honig probieren zu können. „Erste Kostproben direkt aus den Waben versprechen schon einiges“, freut sich die Schulleiterin.

Die Maria Müller-Stiftung

Die privatrechtliche Maria Müller-Stiftung ist nach dem Tod der Mannheimer Unternehmerin Maria Müller gegründet und durch das Regierungspräsidium Karlsruhe im Dezember 1990 genehmigt worden. Den Vorstand bilden Michael Grötsch, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur der Stadt Mannheim, und Rechtsanwalt Stefan Karcher. Ein Beirat unterstützt die Stiftungsarbeit. Zuwendungen erfolgen kalenderjährlich und – wie nach Stiftungsgesetz erforderlich – aus den Erträgen des Stiftungsvermögens.

Das Stiftungsvermögen soll nach dem testamentarischen Willen der Stifterin für die Jugend- und Altenhilfe in Mannheim eingesetzt werden, wobei auch Zuwendungen auf Empfehlung des Vorstandes erfolgen können. So haben beispielsweise das Reparatur- und Nähcafé im Seniorentreff Schönau 2.000 Euro für die Werkstatt-Einrichtung, der Seniorentreff Friedrichsfeld 1.500 Euro für die Gestaltung des Außenbereichs als Gartenanlage erhalten. Bei dem Projekt wurden auch Schüler der angrenzenden Friedrichsfeldschule eingebunden. Das Mannheimer Frauenhaus e. V. durfte sich über 2.000 Euro für einen Sichtschutz im Hof freuen. Der Abenteuerspielplatz Waldpforte hat mit 3.000 Euro das Zirkusprojekt „Circus Fantasia“ als integratives Projekt für behinderte und nichtbehinderte Schüler der Eugen-Neter-Sonderschule und der Alfred-Delp-Grundschule durchführen können.