17.11.2022
Baubürgermeister Ralf Eisenhauer und Bildungsbürgermeister Dirk Grunert haben mit dem ersten Spatenstich gemeinsam das lang ersehnte Startsignal der Bautätigkeiten für einen weiteren, neuen Kindergarten in Sandhofen gesetzt. Die vorbereitenden Erd- und Rohbauarbeiten haben bereits begonnen. Der Neubau entsteht auf einem städtischen Grundstück im Werner-Nagel-Ring Nr. 2/ Ecke Groß-Gerauer Straße. Rund 80 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt sollen hier künftig in insgesamt vier Gruppen einen Platz zum Spielen und Lernen finden. Angeboten wird dann auch eine Ganztagsbetreuung. Rund 4,4 Millionen Euro sind dafür bisher veranschlagt.
„Wir freuen uns, dass es mit dem Kindergarten-Neubau nun endlich losgeht. Dieses zusätzliche Betreuungsangebot zieht junge Familien an und trägt so zur Belebung von Sandhofen bei. Auch der Standort mitten im Neubaugebiet ist ideal, zudem war die technische Infrastruktur wie Wasser- und Abwasseranschlüsse bereits vorhanden“, erläuterte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer.
Bildungsbürgermeister Dirk Grunert ergänzte: „In Sandhofen werden dringend zusätzliche Kita-Plätze benötigt. Um den Stadtteil, insbesondere auch für junge Familien attraktiv zu gestalten, soll das Betreuungsangebot für Kinder bedarfsgerecht ausgebaut werden. Die entstehende Einrichtung mit Ihren 80 Ganztagsplätzen leistet einen wesentlichen Beitrag, um durch eine gute vorschulische Betreuung und Förderung Bildungsgerechtigkeit zu erreichen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.“
Zweigeschossige Stahl-Beton-Konstruktion
Der Neubau entsteht nach dem Entwurf von Tusker Ströhle Freie Architekten BDA Stuttgart, der vom Preisgericht mehrheitlich ausgewählt worden war. Den Architekten gelang in ihrem Entwurf eine Komposition aus mehreren Einzelhäusern, die sich unauffällig in die Umgebung einfügen. Die innere Erschließung und Raumabfolge der zweigeschossigen Gebäude ist klar und übersichtlich und bietet so einen pädagogischen Mehrwert für die unterschiedlichen Altersgruppen. Durch die optimierte Erschließung entstehen sehr geringe Verkehrsflächen. Auch die Bruttogrundfläche ist mit 1.300 Quadratmetern kompakt gehalten, was zu einer hohen Wirtschaftlichkeit des Entwurfs führt. Für eine nachhaltige Bauweise ist ein begrüntes Flachdach sowie Pultdächer mit Photovoltaik-Anlage geplant. Ursprünglich war für den Entwurf eine massive Holzkonstruktion vorgesehen, wegen Schallschutzanforderungen für einen Kindergarten-Bau wurde nun stattdessen eine Stahl-Beton-Konstruktion gewählt. Ein wesentlicher Teil des Kindergartens stellt auch die großzügige, 800 Quadratmeter große Außenfläche dar, die viel Platz zum Toben und Spielen bietet.
Konzept und Inneneinrichtung
Mit der Errichtung des Kindergartens wird das bereits bestehende Angebot an Tageseinrichtungen für Kinder im Stadtteil Schönau bedarfsgerecht ergänzt. Gemeinsam mit dem Kinderhaus Sandhofen und der Krippe Werner Nagel betreibt die Stadt Mannheim zukünftig drei Betreuungseinrichtungen für Kinder vor Ort. Für den Betrieb der vier Ganztagsgruppen mit jeweils 20 Kindern sind mindestens 14 Vollzeitstellen im entstehenden Kindergarten vorgesehen.
Die städtischen Kindertageseinrichtungen haben den Auftrag, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Basis der pädagogischen Arbeit ist, jedes einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen und Interessen, seiner individuellen Lebenssituation sowie seinem Entwicklungsstand im Blick zu haben und fortlaufend zu begleiten. Ob Bewegen, Bauen und Konstruieren, Forschen oder gemeinsam in Büchern schmökern – die Räume der neuen Einrichtung ermöglichen den Kindern ein Höchstmaß an Eigenaktivität und selbstbestimmtem Handeln. Durch die Ausstattung mit ästhetischen Materialien, wirken die einzelnen Funktionsbereiche wohltuend überschaubar. Kindliche Bedürfnisse nach Gemeinschaftserleben und Rückzug, nach Ruhe, aber auch nach Spannung und Abenteuer sind in der Raumplanung berücksichtigt.
Durch die Nähe zum Naturschutzgebiet werden viele Aktionen auch im Grünen stattfinden. Geplant sind darüber hinaus Kooperationen mit der Gustav-Wiederkehr-Grundschule, der Bücherei Sandhofen, der Krippe Werner Nagel, dem Kinderhaus Sandhofen und dem Sportverein SKV Sandhofen.
Herausforderungen in der Planung
Im Realisierungsprozess zwischen Architektenwettbewerb und Baustart kam es zu mehreren Verzögerungen. So konnten die öffentlichen Auftragsvergaben der Fachplaner gemäß Vergabeverordnung (VgV) pandemiebedingt erst zu einem späteren Zeitpunkt als ursprünglich geplant stattfinden. Die grundsätzlich schwierige Verfügbarkeit von Baumaterialien und Handwerksleistungen sowie fehlende interne Kapazitäten erschwerten den Prozess ebenfalls. Aufgrund der Angebotshöhe musste der Ausschuss für Umwelt und Technik zusätzlich im September die Vergabe der Rohbauarbeiten beschließen.