Gesundheitsvorsorge vor dem Heimatbesuch: Impfungen und Prophylaxe nicht vergessen, Infektionskrankheiten vermeiden
Das Gesundheitsamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis weist alle Menschen, die in Deutschland leben, ursprünglich aber aus einem anderen Land stammen und in der anstehenden Ferienzeit einen längeren Besuch im Heimatland planen, auf die Bedeutung von Gesundheitsvorsorgemaßnahmen hin. Vor einem Besuch bei Verwandten und Freunden, die außerhalb Europas leben, sollten unbedingt notwendige Impfungen und sonstige vorbeugende Maßnahmen mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden. „Ein Aufenthalt in Ländern mit anderen gesundheitlichen Rahmenbedingungen kann zusätzliche Gesundheitsrisiken mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf Infektionskrankheiten, die hierzulande selten auftreten oder gut kontrolliert sind“, erklärt Dr. Monika Heidecke, Ärztin im Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. „Es ist wichtig, sich vor der Reise zu informieren und rechtzeitig zu klären, ob Impfungen oder andere vorbeugende Maßnahmen erforderlich sind.“
Besonders hervorzuheben ist hier Malaria – eine Krankheit, die in vielen Ländern mit tropischem Klima verbreitet ist. Eine vorbestehende Teilimmunität gegen Malaria kann sich bei längeren Aufenthalten in Deutschland verlieren. Daher ist es ratsam, sich vor dem Heimatbesuch über eine medikamentöse Prophylaxe zu informieren. Besonders gefährdet sind mitreisende Kinder, die in Deutschland geboren wurden, da sie keine Immunität gegen Malaria besitzen. Schwangere haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und sollten deshalb besonders vorsichtig sein. Wichtig ist es, Mückenstiche durch das Tragen von langer, körperbedeckender Kleidung und die Anwendung von Mückenschutzmitteln und Moskitonetzen möglichst zu vermeiden.
Vorsicht vor verunreinigtem Wasser
Für viele Länder gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen, was den Gebrauch von nicht abgekochtem Leitungswasser oder den Verzehr roher Lebensmittel betrifft. Ansonsten erhöht sich das Risiko, durch verunreinigtes Wasser oder unsachgemäß zubereitete Lebensmittel krank zu werden, zum Beispiel durch Hepatitis A oder Typhus. Besucht man Familie oder Freunde, kann es vor Ort allerdings schwierig sein, diese Hygienetipps zu befolgen, da man die Mahlzeiten in der Regel gemeinsam zu sich nimmt. Eine Hepatitis-A-Impfung vorab ist deswegen insbesondere für in Deutschland geborene Kinder sinnvoll. Ebenso kann besonders bei Reisen nach Zentralasien eine Typhusimpfung angezeigt sein. „Bitte vereinbaren Sie möglichst früh vor Reiseantritt einen Termin bei einem Arzt oder Reisemediziner, um ausreichend Zeit für Impfungen und zur Planung anderer vorbeugender Maßnahmen zu haben“, rät Dr. Heidecke vom Gesundheitsamt.
Der Schutz der Gesundheit und der Familie sollte vor einer Reise immer an erster Stelle stehen. Für weitere Informationen und eine individuelle Beratung stehen die Hausärztin bzw. der Hausarzt, Reisemediziner, die reisemedizinische Beratung des Tropeninstituts Heidelberg oder das Gesundheitsamt gerne zur Verfügung.