Rhein-Neckar-Kreis: Neue Broschüre in Leichter Sprache stärkt Vorsorge bei Katastrophen

Rhein-Neckar-Kreis: Neue Broschüre in Leichter Sprache stärkt Vorsorge bei Katastrophen

Rhein-Neckar-Kreis: Neue Broschüre in Leichter Sprache stärkt Vorsorge bei Katastrophen

Naturkatastrophen nehmen zu – eine neue Infobroschüre des Rhein-Neckar-Kreises erklärt in Leichter Sprache, wie sich Menschen besser auf Notfälle vorbereiten können.

Starkregen, Hochwasser oder extreme Hitze: Die Folgen des Klimawandels machen sich auch in der Rhein-Neckar-Region immer deutlicher bemerkbar. Spätestens seit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021, bei der unter anderem zwölf Menschen mit Behinderungen in einer Wohneinrichtung ums Leben kamen, ist der Informationsbedarf rund um Katastrophenschutz und Selbstvorsorge stark gestiegen.

Vor diesem Hintergrund ist nun die neue Broschüre „Umgang mit Katastrophen oder extremen Situationen in der Rhein-Neckar-Region“ erschienen. Herausgegeben wird sie vom Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit dem Zentrum für Inklusion. Ziel ist es, verständlich, praxisnah und barrierearm über Risiken, richtiges Verhalten und Vorsorgemaßnahmen zu informieren.

Klare Informationen für mehr Sicherheit

Der kompakte Ratgeber erklärt zunächst, was unter Katastrophen und Notfällen zu verstehen ist. Darauf aufbauend gibt die Broschüre konkrete Handlungsempfehlungen – etwa für Situationen wie Starkregen, Hochwasser, Brände oder extreme Hitzeperioden. Auch Notrufnummern, Warnsysteme und deren Nutzung werden leicht verständlich erläutert.

Ein eigenes Kapitel widmet sich der persönlichen Vorbereitung auf Extremsituationen. Dazu zählen Hinweise zum Anlegen eines Notvorrats oder einer Nottasche, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben, bis Hilfe eintrifft.

Inklusion im Fokus

„Besonders wichtig für Menschen mit Beeinträchtigungen ist, dass Freunde und Nachbarn in die Vorbereitungen miteinbezogen werden, um im akuten Notfall konkrete Unterstützung leisten zu können“, betont Silke Ssymank, kommunale Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises.

Gemeinsam entwickelt im Beteiligungsprozess

Entstanden ist die Broschüre im Arbeitskreis für inklusiven Umgang mit Extrem- und Notsituationen (AKiEN), der im Juni 2023 gegründet wurde. In diesem Gremium arbeiten Fachleute und Betroffene gemeinsam an Lösungen für einen inklusiven Katastrophenschutz.

Beteiligt waren unter anderem das Zentrum für Inklusion Weinheim, der Kreisseniorenrat, die Elterninitiative Rhein-Neckar e.V., ein Mediziner der Uniklinik Heidelberg, der Inklusionsbeirat, Menschen mit Behinderungen, das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz des Rhein-Neckar-Kreises sowie die Integrierte Leitstelle.

„Das Besondere an diesem Arbeitskreis ist, dass Fachwissen und persönliche Erfahrungen zusammengeführt werden“, erläutert Ssymank. Ziel sei es, Problemlagen realistisch zu erfassen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und tragfähige, inklusive Lösungen zu entwickeln.

Mehr Selbstständigkeit, weniger Angst

Im Mittelpunkt der Broschüre stehen Aufklärung und Ermutigung. Angst und Hilflosigkeit sollen reduziert, die Selbstrettungsfähigkeit gestärkt werden – bis Rettungskräfte vor Ort eintreffen können. Ergänzend arbeitet der Arbeitskreis aktuell an Empfehlungen für Hilfsorganisationen, Betroffenenverbände und politische Entscheidungsträger, um den inklusiven Katastrophenschutz weiter voranzubringen.

So ist die Broschüre verfügbar

Die Broschüre erscheint digital in Leichter Sprache sowie in kleiner Auflage als Druckversion in Braille-Kurzschrift. Die digitale Fassung ist ab sofort online abrufbar unter www.rhein-neckar-kreis.de/behindertenbeauftragte.

Mit dem neuen Angebot setzt der Rhein-Neckar-Kreis ein deutliches Zeichen für mehr Teilhabe, Sicherheit und Eigenvorsorge – gerade für Menschen, die in Krisensituationen besonders auf verständliche Informationen angewiesen sind.

```