Gedanken zum Jahreswechsel 2015/2016

„Das alte Jahr schließt seine Pforten,
man dreht sich um und schaut zurück,
ob gut es oder schlecht geworden,
man sieht es nun auf einen Blick!“
(unbekannter Verfasser)

Es ist ein guter Brauch, sich zum Jahreswechsel an das abgelaufene Jahr zu erinnern und den Blick zurück zu richten, um ein Resümee zu ziehen. Inne halten, Rückschau halten und Bilanz ziehen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Rückblick auf das städtische Geschehen in diesem Jahr lässt uns zum Jahreswechsel etwas aufatmen. Unsere Konsolidierungsbemühungen um den städtischen Haushalt tragen, unterstützt durch eine immer noch gute konjunkturelle Stimmung, Früchte. Nach 2012, 2013 und 2014 benötigen wir auch 2015 keine Kredite zur Finanzierung unserer umfangreichen Maßnahmen und Aufgaben. Das ist umso beachtenswerter, als wir im zu Ende gehenden Jahr einiges auf den Weg gebracht und abgeschlossen haben.

Geprägt war das Jahr 2015 aber auch von einer Willkommenskultur unserer Stadt und der Bürgerschaft. Viele Menschen haben die Bemühungen des Landes und des Rhein-Neckar-Kreises Flüchtlinge in Sinsheim unterzubringen mit Kraft, Energie und Einsatz unterstützt. Auch 2016 wird uns diesbezüglich vor große Herausforderungen stellen. Dies können wir nur mit Optimismus und Offenheit leisten.

Der Haushaltsplan 2016, der Arbeitskalender der Stadt Sinsheim, ist am 18. Dezember 2015 vom Gemeinderat beschlossen worden. Mit einem Blick sieht man darin ein umfassendes Konzept und ein Programm für eine nachhaltige Entwicklung und eine weitere Steigerung der Attraktivität und Verbesserung des Wohnumfeldes unserer Stadt. Große Aufgaben stehen uns bevor. Aufgaben, die Entscheidungswille und Leistungsbereitschaft von allen erfordern.

Für Investitionsmaßnahmen sind insgesamt Haushaltsmittel in Höhe von 21,7 Mio. € bereitgestellt. Damit werden wir nicht nur der anstehenden Aufgabenerfüllung gerecht, sondern leisten auch in einer wirtschaftlich weiterhin schwierigen Zeit einen belebenden Beitrag zur Förderung der regionalen Unternehmen im Sinne einer antizyklischen Haushaltspolitik. Der Preis hierfür ist jedoch eine notwendige neue Kreditermächtigung in Höhe von 8,7 Mio. €.

Die Schwerpunkte dieser Investitionskosten liegen in folgenden Aufgabenbereichen:
• Feuerschutz 594.800 € insbesondere Erwerb von Feuerlöschfahrzeugen (Zuschuss vom Land 128.900 €)
• Schulen 3.907.000 € u.a. Generalsanierung einschließlich Gemeinschaftsschule an der Theodor-Heuss-Schule, Sportstätten- und Schulkonzeption an der Grund- und Werkrealschule Steinsfurt
• Einrichtungen der Jugendhilfe 154.000 € u.a. Brandschutzmaßnahme Kindergarten Dühren
• Investitionskostenzuschüsse zur Förderung von konfessionellen Kindergärten 147.800 €
• Sport und Freizeit 47.500 €
• Spielplätze 90.000 € u.a. Austausch Spielgeräte beim Spielplatz „Am Stackler“ im Ortsteil Dühren
• Plätze und Anlagen 158.000 €
• Stadt- und Ortssanierung 2.089.500 € insbesondere Sanierung der Gebiete Wiesental/Innenstadt-Ost, Ortskern Steinsfurt (Zuschüsse vom Land 280.000 €)
• Straßenbau einschließlich Baulanderschließung 1.043.400 € insbesondere Erschließung Baugebiet „Bühl/Wanne“ im Ortsteil Eschelbach, Ausbau Fürstenstraße im Ortsteil Weiler
• Straßenbeleuchtung 45.000 €
• Parkierungseinrichtungen 96.000 € Neuanlage Parkplätze bei der Verwaltungsstelle im Ortsteil Hoffenheim
• Wasserläufe + Wasserbau 1.579.000 € insbesondere Hochwasserrückhaltung „Waidbach“
• Bestattungswesen 98.700 €
• Veranstaltungshallen 926.400 € u.a. Generalsanierung Mehrzweckhalle Hilsbach
• Umbau Stadthalle mit Stadtbibliothek 1.750.000 € Gesamtkosten ca. 8.900.000 € - Gesamtzuschuss 850.000 €
• Wirtschaftswege 105.000 € Flurbereinigungsverfahren Ehrstädt
• Fremdenverkehrsförderung 170.000 € Beschilderungskonzeption, Wander- und Radwegebeschilderung
• Sicherstellung DSL-Versorgung 100.000 €
• Investitionskostenzuschuss an den Zweckverband „High-Speed-Netz Rhein-Neckar“ 610.000 €
• Förderung des öffentlichen Nahverkehrs 395.000 € Park & Ride-Anlage in den Ortsteilen Hoffenheim und Reihen (Zuschuss vom Land 195.000 €)
• Generalsanierung Burggaststätte Steinsberg 980.000 €, Sanierung 750.000 €, Erwerb von Ausstattung 230.000 €
• Grundstücksverkehr 3.128.000 € u.a. Erschließung Baugebiet „Vorderes Tal“ im Ortsteil Hoffenheim, Erschließung Baugebiet „Hummelberg“ im Ortstteil Waldangelloch, Veräußerungserlöse 2.751.000 €
• Neubau Bauhof Bauabschnitt II 1.600.000 €
• Generalsanierung Kirchplatz 16 (Würfeltheater) Planung 20.000 €, Gesamtkosten ca. 520.000 €

Uns liegt aber nicht nur der investive Bereich am Herzen. Vielmehr sind es auch die weichen Standortfaktoren, die zunehmend noch mehr Berücksichtigung in unserer Arbeit finden. Kulturförderung, Wirtschaftsförderung und Tourismus sind hier sehr maßgeblich. Die weitere Stärkung der Schullandschaft, die Verbesserung der Kinderbetreuung und der demographische Wandel werden uns ebenfalls enorm fordern. Durch strategisch durchdachte städtebauliche Entwicklungskonzepte für die Stadtteile und die Kernstadt wollen wir möglichst viele Fördergelder generieren, um damit die Infrastruktur erhalten und stärken zu können. Die umfassenden Aufgaben werden wir mit Disziplin, Engagement und großer Begeisterung angehen. Und das jeden Tag aufs Neue.

Mit Freude blicken wir auf den Abschluss der Arbeiten zur Realisierung des „alla hopp!“ Bewegungsparcours und der Hochwasserschutzmaß-nahme im Postgarten. Die kongeniale Kombination der beiden Maßnahmen wertet die Innenstadt und den Postgarten enorm auf und wird sicherlich eine wichtige Begegnungsstätte für Jung und Alt.

Begeistert von den ersten Gesprächen mit dem Land Baden-Württemberg werden wir gemeinsam mit der gesamten Einwohnerschaft im März mit einer Bürgerinformation gefolgt von einem Workshop im April in die Organisation und Ausgestaltung der Heimattage 2020 eintreten. Alle sind zum Mitmachen und Mitgestalten aufgerufen. Unser Anspruch ist es, unsere Stadt in ganz besonderer Art und Weise dem Land Baden-Württemberg und vielen hunderttausend Besuchern zu präsentieren.

Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen und mich sehr herzlich für die angenehme, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat bedanken. Mit großem Gemeinsinn und dem Bestreben das Beste für unsere Bürgerschaft zu erreichen, gehen wir die schwierigen Aufgaben an. Dabei fehlt uns auch nicht der Mut, Themen erneut aufzugreifen, um letztlich die beste Lösung zu finden, so wie beispielsweise bei der Entscheidung über die Stadthalle. Entscheidend ist das Ergebnis, nicht der Weg dahin.

Aufrichtig danken will ich aber auch den Ortschaftsräten, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den vielen ehrenamtlich Tätigen in den karitativen, kulturellen, Sport treibenden und sonstigen Vereinen und Organisationen sowie in unseren Kirchen. In diesen Dank schließe ich all jene Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, die sich um das Gemeinwohl bemühen und im Stillen wirken, in dem sie kranken und hilfebedürftigen Menschen zur Seite stehen. Besonderen Dank spreche ich auch der Dietmar Hopp Stiftung aus, die unsere Stadt in vielfältiger Weise fördert und unterstützt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Sie sehen, dass das Jahr 2016 eine Fülle an Aufgaben beinhaltet, die uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und den Mitgliedern unseres Gemeinderates ein hohes Maß an Engagement und Einsatzbereitschaft abverlangen werden. Ich bitte Sie uns dabei kritisch und konstruktiv zu begleiten.
Hinweisen möchte ich bereits heute auf unseren Neujahrsempfang, der am 17. Januar 2016 um 17:00 Uhr in der neuen Sporthalle der Carl-Orff-Schule stattfindet. Dort werden wir auch Personen für besondere ehrenamtliche und sportliche Leistungen ehren und würdigen. Über eine gute Resonanz freue ich mich schon heute.

Abschließend möchte ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, den Vereinen und Organisationen und unseren Kirchengemeinden für die netten und überaus freundlichen Begegnungen und die vielen Gespräche im Jahr 2015 danken.

„Ich schlief und träumte das Leben sei Freude,
ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht,
ich handelte und siehe die Pflicht war Freude“
(Rabindranath Tagore, indischer Dichter und Philosoph. Nobelpreis für Literatur 1913)

In diesem Sinne wünsche ich sowie die Ortsvorsteherin und Ortsvorsteher ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr Glück, Erfolg, Gesundheit und Gottes reichen Segen.

Herzlichst
Jörg Albrecht
Oberbürgermeister

Alexander Hotz Alexander Speer Frank Wintterle
Adersbach Dühren Ehrstädt

Wolfgang Maier Ulrike Bauer Martin Gund
Eschelbach Hasselbach Hilsbach

Karlheinz Hess Willibald Hönig Friedhelm Zoller
Hoffenheim Reihen Rohrbach

Rüdiger Pyck Edgar Bucher Manfred Wiedl
Steinsfurt Waldangelloch Weiler

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