Das Bild zeigt die Geierlay im Hunsrück in Rheinland-Pfalz, eine der schönsten Hängeseilbrücken Deutschlands. Bildrechte: Jan Malburg/Adobe Stock zur Verwendung mit dieser Meldung
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Ludwigshafen/Koblenz: Neuer Rheinland-Pfalz-Report zeigt große Unentschlossenheit vor der Landtagswahl 2026

Ludwigshafen/Koblenz: Neuer Rheinland-Pfalz-Report zeigt große Unentschlossenheit vor der Landtagswahl 2026

Vier Monate vor der Landtagswahl sind viele Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer noch unentschieden – besonders junge Wähler verschieben das Kräfteverhältnis.

Wahlinteresse vorhanden – aber große Unentschlossenheit

Die Landtagswahl am 26. März 2026 rückt näher, doch im Bewusstsein vieler Menschen ist sie noch nicht angekommen. Laut dem am 27. November veröffentlichten zweiten Rheinland-Pfalz-Report zeigen sich 53 Prozent sehr interessiert an der Wahl, gleichzeitig wissen 22 Prozent der Befragten noch nicht, welche Partei sie wählen wollen.

Unter den bereits entschlossenen Wählerinnen und Wählern käme die AfD auf 20 Prozent, gefolgt von der SPD mit 15 Prozent und der CDU mit 14 Prozent. Die Grünen (8 Prozent), die Linke (6 Prozent), das BSW (3 Prozent) sowie Freie Wähler und FDP (je 2 Prozent) spielen derzeit eine deutlich kleinere Rolle. Kleine Parteien würden zusammen 1 Prozent erreichen.

Erhoben wurden die Daten vom Ifak-Institut im Auftrag der Rhein-Zeitung und RPR1. – online unter 1037 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern zwischen dem 22. Oktober und 9. November.

Ministerpräsidentendirektwahl: Mehrheit weiterhin unentschlossen

Auch bei der Frage nach dem direkten Votum für das Amt des Ministerpräsidenten herrscht Zurückhaltung. 55 Prozent sind unentschlossen. Amtsinhaber Alexander Schweitzer kommt auf 23 Prozent und verliert damit zwei Punkte gegenüber Oktober. Herausforderer Gordon Schnieder (CDU) liegt bei 9 Prozent und steigert sich um einen Punkt.

Junge Wähler rücken nach rechts

Auffällig ist der deutliche Anstieg der AfD-Unterstützung unter den 16- bis 29-Jährigen: 20 Prozent dieser Gruppe würden die Partei wählen – ein Plus von acht Prozentpunkten. Stärkste Gruppe der AfD bleiben die 50- bis 59-Jährigen mit stabilen 29 Prozent.

Die Studienautoren empfehlen den Parteien, die bevorstehende Weihnachtspause zu nutzen, um ihre Profile und Positionen nachzuschärfen.

Gesellschaftliche Krisen: Mehrheit fühlt sich gut vorbereitet

62 Prozent der Befragten machen sich keine großen Sorgen, wenn es um mögliche gesellschaftliche Krisen wie Pandemien oder Blackouts geht. 80 Prozent fühlen sich gut gewappnet, 18 Prozent davon sogar sehr gut.

Unterschiede zeigen sich nach Geschlecht und Alter: Männer geben häufiger an, vorbereitet zu sein (25 Prozent) als Frauen (11 Prozent). Ältere Menschen ab 60 Jahren fühlen sich sicherer als jüngere Altersgruppen. Die größten Sorgen äußern die 40- bis 49-Jährigen.

Der nächste Rheinland-Pfalz-Report erscheint Anfang März 2026.

Statements der Medienpartner

„Man muss den Menschen glaubhaft mehr bieten als ein bloßes ‚Weiter so‘. Alter Wein in neuen Schläuchen erzeugt auch in Rheinland-Pfalz immer weniger Bindung“, sagt Lars Hennemann, Chefredakteur der Rhein-Zeitung.

Auch Andreas Holz, Programmchef von RPR1., bewertet die Ergebnisse als deutlichen Hinweis: „Der Report zeigt die Unentschlossenheit und Suche nach Orientierung vieler Menschen. Während das private Umfeld vertraut bleibt, wächst bei übergeordneten Themen die Ratlosigkeit.“

Hintergrund: Die Partner des Reports

Das Ifak-Institut mit Sitz in Taunusstein forscht seit 1958 zu Markt- und Gesellschaftsthemen. Die Rhein-Zeitung versteht sich als führendes Medienhaus im Norden von Rheinland-Pfalz und steht für Qualitätsjournalismus. RPR1. ist der reichweitenstärkste private Radiosender des Landes, regionalisiert sein Programm in mehreren Großräumen und erreicht täglich über 1,3 Millionen Hörerinnen und Hörer.

Einordnung: Was der Rheinland-Pfalz-Report bedeutet

Der Report zeigt stabile Werte, aber eine ungewöhnlich große Zahl Unentschlossener. Für Parteien heißt das: Der Wahlkampf 2026 entscheidet sich spät. Wählerbindung, klare Inhalte und glaubwürdige Kommunikation werden für den Ausgang besonders wichtig.