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SV Waldhof Mannheim – Chemnitzer FC 4:3

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(Foto: PIX) Ein "einmaliger" Torschütze. Kevin Koffi wird von den Fans für sein Siegtor gefeiert.

Weihnachten ist die Zeit der Wünsche. Und man hofft, dass sie in Erfüllung gehen. Am Samstagnachmittag gingen im Carl-Benz-Stadion in Mannheim gleich mehrere Wünsche in Erfüllung. Der Wunsch von Trainern und Spielern des SV Waldhof, ihren Fans zum Abschluss des Jahres einen Sieg zu schenken, der Wunsch der Fans, wieder einmal einen Heimsieg zu erleben und schließlich der Wunsch von Kevin Koffi, endlich sein erstes Tor zu erzielen. Alle diese Wünsche gingen in Erfüllung. In einem hochdramatischen Spiel gewann der SV Waldhof nach zweimaligem Rückstand am Ende noch mit 4:3 und das Siegtor erzielte – tatsächlich – Kevin Koffi und das noch vor der OST-Tribüne. Besser geht es nicht. Noch lange nach Abpfiff feierten die Fans den Ivorer, als wäre er Torschützenkönig geworden.

Die Waldhöfer gingen mit den weißen Auswärtstrikots ins Spiel, um den Heimfluch – seit August gab es keinen Heimsieg mehr – zu besiegen. Aber besser in die Partie fanden die Chemnitzer, die bereits in der 3. Minute ihre erste Chance hatten, als es zwischen SVW-Torhüter Timo Königsmann und Schultz ein Missverständnis gab, Bohl kam zum Kopfball aber Königsmann schnappte sich den Ball. Eine Minute später zieht Bonga ab, setzt den Ball aber knapp neben den rechten Pfosten.

Aus einem Freistoß der Gäste ergibt sich eine Konterchance für den SV Waldhof, aber die Chemnitzer Abwehr kann dann doch klären (7.). Kurz darauf kommt Christiansen über die rechte Seite, seine flache Hereingabe findet aber keinen Abnehmer (9.). In der Folge hatte Chemnitz deutlich mehr vom Spiel, aber in der 16. Minute ging der Waldhof überraschend in Führung. Gianluca Korte schickte einen präzisen Pass durch die Chemnitzer Abwehrreihe, auf den im richtigen Augenblick durchgestarteten Mounir Bouziane, der vor CFC-Torhüter Jakubov cool blieb und zum 1:0 einschob.

Allerdings währte die Freude der Waldhof-Fans nur zwei Minuten lang. Tallig zieht von halbrechts ab. Königsmann kann den Ball nur abklatschen und Garcia staubt aus kurzer Distanz zum 1:1 ab (18.). Auch wenn kurz darauf Marcel Seegert und Kevin Conrad, bei einem Freistoß von Max Christiansen knapp verpasse (21.), hat Chemnitz jetzt deutlich mehr vom Spiel, auch wenn die Gäste bereits in der 25. Minute den ersten Wechsel vornehmen müssen; der angeschlagene Müller muss vom Feld, für ihn kommt Campulka. In der 27. Minute patzt Königsmann erneut, einen Schuss von Bonga fängt der SVW-Schlussmann ab, lässt den Ball aber dann durch die Finger gleiten, Hosiner reagiert sofort und netzt zum 1:2 ein.

Der Treffer zeigt deutlich Wirkung bei den Gastgebern und es dauert eine ganze Weile, bis es wieder konstruktiv in Richtung Chemnitzer Tor geht. In der 38. Minute bringt Marcel Hofrath einen Freistoß gefährlich auf das Chemnitzer Tor, aber Jakubov reißt die Fäuste hoch und klärt. Eine Minute später steht Hofrath erneut zum Freistoß bereit, bringt den Ball vor das Chemnitzer Tor, Jakubov kommt nicht heran und Kevin Conrad bugsiert den Ball zum 2:2 ins Netz (39.) - der wichtige Ausgleich, kurz vor dem Pausentee.
Doch wieder währte die Freude nicht lange. Eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit, kommt Bonga über die rechte Seite, gibt den Ball flach nach innen, wieder ist Hosiner da und spitzelt den Ball zum 2:3 ins Netz – wieder liegt der SV Waldhof hinten. Kurz darauf pfeift Schiedsrichter Bokop den ersten Spielabschnitt ab. In der Kabine wird es sicher Gesprächsstoff geben.

Marcel Seegert, der früh die Gelbe Karte gesehen hatte, blieb draußen, für ihn kam Arianit Ferati ins Spiel. Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, da unterbrach der Unparteiische die Partie auch wieder, da im Chemnitzer Block Pyros gezündet wurden. Als es weiterging, meldete sich der SV Waldhof eindrucksvoll zurück. In der 53. Minute fasste sich Maurice Deville ein Herz, zog aus gut 25 Metern ab und traf sehenswert zum 3:3.

Jetzt hatte der SV Waldhof mehr vom Spiel, auch wenn weitere hochkarätige Chancen zunächst ausblieben. Chemnitz blieb gefährlich und es ging munter hin und her. In der 72. Minute leistete sich Königsmann den nächsten Bock, spielte völlig unbedrängt Hosiner an, zum Glück konnte der Waldhof-Schlussmann seinen Fehler selbst wieder ausbügeln und den Lupfer des Chemnitzers gerade noch abfangen.

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(Foto: PIX) Giani Korte, vorne, flankt und Koffi, ganz links, trifft zum 4:3 für den SV Waldhof

Die nächsten Chancen hat allerdings der SV Waldhof, aber weder Gianluca Korte per Außenrist (75.), noch Deville (76.) bringen den Ball an Jakubov vorbei. Dann Riesenjubel im Carl-Benz-Stadion: Raffael Korte wird eingewechselt (79.). Die Leidenszeit des Langzeitverletzten hat endlich ein Ende. Vier Minuten später kommt auch Kevin Koffi ins Spiel und Bouziane geht runter (83.). Koffi ist gerade zwei Minuten im Spiel, als es passiert: Gianluca Korte kommt über die linke Seite, flankt flach und hart nach innen, der bisher torlose Koffi düst heran und versenkt den Ball genauso wuchtig zum 4:3 ins Chemnitzer Tor. Überglücklich über seinen ersten Saisontreffer reißt sich der Ivorer sein Trikot vom Leib. „Danke Jesus“, steht in großen Buchstaben auf seinem T-Shirt. Der gläubige Christ hat gerade sein ganz persönliches Weihnachtswunder erlebt. Die OST-Tribüne feiert den Torschützen überschwänglich. Auch noch lange nach Spielschluss, denn obwohl Chemnitz bis zum Abpfiff nicht aufgibt, bringen die Blau-Schwarzen den Sieg auch noch über die 7-minütige (!) Nachspielzeit. Ein perfekter Abschluss eines besonderen Jahres für den SV Waldhof.

SV Waldhof Mannheim – Chemnitzer FC 4:3 (2:3)
Waldhof: Königsmann - Marx, Schultz, Conrad, Hofrath, Seegert (46. Ferati), Schuster, Deville (79. R. Korte), Christiansen, G. Korte, Bouziane (83. Koffi)
Chemnitz: Jakubov - Itter, Hoheneder, Reddemann, Milde, Bohl, Tob. Müller (25. Campulka), Bonga (83. Blumberg), Tallig (77. Sarmov), Garcia, Hosiner
Tore: 1:0 Bouziane (16.), 1:1 Garcia (18.), 1:2 Hosiner (27.), 2:2 Conrad (39.), 2:3 Hosiner (44.), 3:3 Deville (53.), 4:3 Koffi (85.); Schiedsrichter: Franz Bokop, Vechta; Zuschauer: 8.905