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Hamburger SV – SV Sandhausen 2:1

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Bitteres Ende einer emotionalen Partie: SVS verliert beim HSV mit 1:2
Der SV Sandhausen verliert am sechsten Spieltag in der 2. Liga ein hochemotionales Spiel beim Hamburger SV mit 1:2 (0:0). Nach spätem Rückstand kämpfen sich die Kurpfälzer in den Schlussminuten in Unterzahl zurück in die Partie, stehen aber letztlich doch mit leeren Händen da.

Keine Änderungen in der Startelf
Im Vergleich zur Partie gegen den FC Ingolstadt vor der Länderspielpause bauen die Trainer Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits auf exakt dieselbe Elf, nehmen somit keine Änderungen vor. Bedeutet: In der 4-1-4-1-Formation spielen von rechts Bashkim Ajdini, Immanuel Höhn, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroji in der Viererabwehrkette, hinter der Patrick Drewes das Tor hütet. Janik Bachmann auf der "Sechs" sowie Erik Zenga und Marcel Ritzmaier davor bilden gemeinsam mit den beiden offensiven Außenbahnspielern Alexander Esswein (rechts) und Arne Sicker (links) das Mittelfeld. Angreifer Daniel Keita-Ruel rundet die Startformation ab.

Corona-Befund im SVS-Kader in der Vorwoche
Nicht in Hamburg mit dabei sein kann Gianluca Gaudino, bei dem am freien Wochenende 4./5. September in der Länderspielpause ein Test auf das Virus SARS-CoV-2 einen positiven Corona-Befund ergeben hatte. Gaudino begab sich in Absprache mit SVS-Mannschaftsarzt Dr. Nik Streich und dem zuständigen Gesundheitsamt unmittelbar in häusliche Quarantäne. Auf Basis des Hygienekonzepts und in Absprache mit Dr. Streich sowie dem zuständigen Gesundheitsamt konnten Mannschaft und Trainer- sowie Betreuerteam weiter trainieren und die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim Hamburger SV fortsetzen. Weitere positive Fälle in der Mannschaft und dem Umfeld gab es seitdem nicht.

SVS hält gegen stürmischen HSV dagegen
Der SVS trifft in Hamburg auf einen Gegner, der von Beginn an mit viel Tempo den Weg in die gegnerische Hälfte sucht und sich im Lauf der ersten halben Stunde einige große Gelegenheiten erarbeiten kann. Der SVS hält mit viel Einsatz dagegen, kann den ein oder anderen offensiven Durchbruch des HSV aber nicht verhindern. Die Kurpfälzer, die selbst ebenfalls einige Ansätze im Spiel nach vorne zeigen, können ein Gegentor vor der Pause allerdings vermeiden.

Sandhäuser Konter zu Beginn
In den Anfangsminuten gelingt es den Schwarz-Weißen noch, mit zwei ansehnlichen Kontern für etwas Gefahr zu sorgen. Nach einem Vorstoß über Okoroji und Ritzmaier verpufft der Pass des Österreichers in die Mitte allerdings (4.). Eine Flanke von Esswein erreicht derweil Angreifer Keita-Ruel im Zentrum nicht ganz (8.). Zwischen diesen beiden Situationen kommt der HSV zu seiner ersten Großchance, die Glatzel allerdings mit einem Schuss übers Tor vergibt (6.). Wenig später häufen sich die Gelegenheiten der „Rothosen“, der SVS muss einige brenzlige Situationen überstehen.

Chancen für die Hamburger
Nach dem der Hamburger Manuel Wintzheimer in der elften Minute mit etwas zu viel Rückenlage noch verzieht (11.), ist SVS-Schlussmann Patrick Drewes in der 12. Minute erstmals gefordert: Er pariert einen ansatzlosen Schuss von Leibold per Fußreflex. Es folgen Chancen für Glatzel, der wie schon in der sechsten Minute über das Tor vergibt (17.), sowie Wintzheimer, der es zwar an Drewes vorbeischafft, dort allerdings gegen den heranrauschenden Ajdini, der zur Ecke klärt, zu spät kommt (18.). Freie Bahn hat Wintzheimer dann in der 25. Minute, findet jedoch in Drewes in der kurzen Ecke seinen Meister. Der SVS-Schlussmann ist wenig später bei einem weiteren Wintzheimer-Schuss in die linke Ecke wieder zur Stelle (28.). Danach kann der SVS das Spiel etwas beruhigen.

Ajdini und Keita-Ruel mit Gelegenheiten
Ab der 30. Minute kommt der SVS selbst wieder zu Abschlüssen, die zugleich für Entlastung sorgen. Die beste Sandhäuser Chance vor der Pause hat Ajdini, er visiert aus etwa 22 Metern die linke Ecke an, Heuer Fernandes im HSV-Kasten blockt den Ball jedoch ab (34.). Eine Kopfballchance von Keita-Ruel nach Okoroji-Flanke, die jedoch das Tor verfehlt, schließt sich in der 40. Minute an. Nach einem Schuss des Hamburgers Schonlau übers SVS-Tor in der 45. Minute geht es schließlich torlos in die Kabinen zur Halbzeitpause.

Mutig in den zweiten Durchgang
In den zweiten Durchgang startet der SVS mit neuem Mut und verzeichnet nach einer Flanke von Sicker durch Daniel Keita-Ruel, der den Ball am Tor vorbeiköpft, den ersten Abschluss (48.). Auf der Gegenseite reagiert Drewes erneut stark nach einem Glatzel-Kopfball, der anschließende Versuch der Gastgeber geht über das Tor (49.). Doch auch der SVS kommt noch mal gefährlich vor den gegnerischen Kasten, nach Hereingabe von Ritzmaier trifft Keita-Ruel den Ball aber in aussichtsreicher Position nicht richtig (51.).

Elfmetertor für den HSV, Gelb-Rot gegen Ritzmaier
Im Anschluss hat der HSV wieder mehr vom Spiel, allerdings weniger Abschlüsse als noch vor der Pause. Der SVS stemmt sich mit Einsatz dagegen und kommt in der 68. Minute nach einem Einwurf von Sicker per Kopf durch Ajdini, der den Ball über das Tor setzt, noch zu einem Versuch im gegnerischen Strafraum. Nach einem etwas zu hoch geratenen Bein von Zenga in der 71. Minute gibt es dann Elfmeter für den HSV, und zudem eine Gelb-Rote Karte gegen Ritzmaier wegen unsportlichem Verhalten. David Kinsombi tritt in der 74. Minute an und bringt den HSV mit 1:0 in Führung.

SVS schlägt zurück: Bachmann gleicht aus
Die SVS-Trainer, der bereits in der 62. Minute Cebio Soukou für Okoroji eingewechselt hatten, reagieren unmittelbar nach dem Gegentreffer und bringen Charlison Benschop (für Keita-Ruel), Christian Kinsombi (für Esswein) sowie Dennis Diekmeier (für Ajdini) ins Spiel. In der 82. Minute kommt dann noch Christian Conteh (für Zenga) zu seinem Debüt für den SVS, der trotz Unterzahl in der Schlussphase immer mehr die Initiative übernimmt. In der 87. Minute belohnen sich die Schwarz-Weißen dann für ihren Mut: Der eingewechselte Conteh setzt sich am linken Flügel durch und legt den Ball ab auf den freien Bachmann, der zum 1:1 in den rechten Winkel trifft.

Nackenschlag zum 1:2 tief in der Nachspielzeit
Es beginnt die hektische Schlussphase, in der der HSV in Überzahl noch mal alles nach vorne wirft und der SVS um Entlastung ringt. Einen letzten Eckball gibt Schiedsrichter Dankert tief in der Nachspielzeit, nachdem Schlussmann Drewes bereits behandelt werden musste. Diese Ecke leitet das siegbringende 2:1 für die Hamburger ein: Nach einer Flanke auf den langen Pfosten rutscht der Ball durch zu Moritz Heyer, der die Kugel an Mit- und Gegenspielern vorbei in die rechte Ecke schiebt (90.+6). Ein verrücktes Spiel, in dem sich der SVS am Ende für seine couragierte Leistung einen Zähler verdient hätte, endet mit einer Niederlage für die Gäste.

Für den SV Sandhausen geht es kommenden Samstag, den 18. September, mit der Partie gegen den 1. FC Heidenheim weiter. Das Spiel im BWT-Stadion am Hardtwald wird dann um 13:30 Uhr angepfiffen.

Hamburger SV – SV Sandhausen 2:1 (0:0)
Hamburg: Heuer Fernandes – Gyamerah (67. Reis), David, Schonlau, Leibold – Meffert – D. Kinsombi, Heyer – Wintzheimer (61. Jatta), Glatzel (89. Muheim), Kittel (89. Kaufmann).
Sandhausen: Drewes – Ajdini (75. Diekmeier), Höhn, Zhirov, Okoroji (62. Soukou) – Bachmann – Esswein (75. C. Kinsombi), Zenga (82. Conteh), Ritzmaier, Sicker – Keita-Ruel (75. Benschop).
Tore: 1:0 D. Kinsombi (74., Foulelfmeter), 1:1 Bachmann (87.), 2:1 Heyer (90.+ 6); Schiedsrichter: Bastian Dankert, Rostock, Zuschauer: 19.950; besonderes Vorkommnis: Rote Karte: Ischdonat (TW-Trainer SVS, 90.+6).

Die Stimmen zum Spiel:
Mikayil Kabaca: Es war klar, dass der HSV sehr viel Ballbesitz haben wird. Wir haben versucht, dagegenzuhalten, haben uns auch einige Konterchancen erspielt, aber die Wucht der Hamburger hat uns fast erdrückt. Der HSV geht verdient in Führung, danach ist unsere Mannschaft aber hervorragend zurückgekommen. Wir wollten unbedingt den Ausgleich erzielen, das ist uns auch gelungen. Mit der letzten Aktion dann das Spiel zu verlieren, ist unfassbar bitter. Der Sieg für den HSV ist verdient, aber so wie er zustande gekommen ist, natürlich auch absolut glücklich für die Hamburger.

Gerhard Kleppinger: Das Ende des Spiels ist natürlich sehr ärgerlich und auch nicht förderlich für die Moral unserer Mannschaft. Das müssen wir jetzt erst mal sacken lassen. Wir wussten, was auf uns zukommt, dass es laufintensiv wird. Das haben wir insgesamt eigentlich ganz gut hinbekommen. Dass das Spiel so endet, ist für uns sehr ärgerlich. Wir haben es in der Halbzeit angesprochen, dass der HSV versuchen wird, uns bei Eckbällen am zweiten Pfosten zu überladen. Leider sind wir in der letzten Aktion in die Falle getappt. Wir haben davor Moral gezeigt und nach dem 0:1 in Unterzahl verdient noch den Ausgleich erzielt. Unser Keeper hat nicht auf Zeit gespielt, er war wirklich verletzt. Somit hätte man sicherlich nicht noch so lange nachspielen lassen müssen.

Dennis Diekmeier: Der HSV hat heute eine starke Leistung gezeigt, gerade in der ersten Halbzeit. Wir haben mit etwas Glück viele Bälle verteidigt bekommen. Nach dem 0:1 und mit den drei Einwechselungen ist dann richtig Schwung in unser Spiel gekommen. Wir gleichen mit einem Mann weniger aus, kassieren dann aber leider noch das 1:2. Insgesamt sind wir vielleicht etwas zu spät aufgewacht, auch wenn wir auch in der ersten Hälfte unsere Offensivsituationen hatten. Es hat leider oft der letzte Pass gefehlt.

Janik Bachmann: Es ist sehr schwer nach dem Spiel, etwas zu sagen. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir kommen in Unterzahl zurück und kassieren dann mit der letzten Aktion das Gegentor. Wir haben zuvor alle Ecken des HSV verteidigt bekommen, dann fällt mit der letzten Ecke das Tor. Wir haben vorher Moral gezeigt, wussten, dass wir in der Schlussphase noch eine Chance bekommen werden. Wir haben läuferisch dagegengehalten und auch offensiv einige Akzente gesetzt. Wir können trotz der Niederlage auch stolz auf die Leistung sein, müssen nun gegen Heidenheim aber eine ähnliche Vorstellung zeigen.

SV Sandhausen 1916 e.V.