SV Waldhof Mannheim – Eintracht Braunschweig 0:3

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Deutliche Niederlage gegen den Mitkonkurrenten – SV Waldhof verpasst erneut den Schritt nach vorne.
(GM) Mit 0:3 unterlag der SV Waldhof am Sonntagnachmittag gegen die Braunschweiger Eintracht, die damit den 3. Tabellenplatz verteidigen konnte. Zwar begann der Waldhof stürmisch und erzielte auch den ersten Treffer der Begegnung, der allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde, geriet dann aber beim direkten Gegenstoß in Rückstand, der sich kurz nach Wiederbeginn noch erhöhte. In der Folge kontrollierten die Gäste die Partie und Michael Schultz, neben Jan-Hendrik Marx der zweite Ex-Waldhöfer bei Braunschweig, stellte in der 54. Minute den 0:3-Endstand her. Zwar bemühten sich die Waldhöfer unentwegt um den Anschluss, aber Braunschweig ließ keine zwingende Chance mehr zu und war dem 0:4 näher als die Gastgeber dem 1:3. Bemerkenswert die Fans der Buwe, die ihre Mannschaft auch beim aussichtlosen Rückstand lautstark anfeuerten und unterstützten – die OST ist bereits zweitligatauglich, ihr Mannschaft leider noch nicht.

Wie zu erwarten war, veränderte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner seine Mannschaft gegenüber der Partie in Halle nicht. Sein Team startete furios ins Spiel; in der zweiten Minute startete Donkor, eingesetzt von Schnatterer, einen Flankenlauf auf der linken Seite und passte flach in die Mitte. Der Ball lief durch den Braunschweiger Strafraum, vorbei an Mitspielern und Gegnern, hinüber auf die rechte Seite zu Martinovic, dessen Schuss dann zur Ecke abgewehrt wird. Diese bringt zwar nichts ein, aber Waldhof bleibt dran und holt nach einer guten Kombination den nächsten Eckball heraus (4.).

Braunschweig kommt in den ersten Minuten kaum zum Durchschnaufen, übersteht diese Phase aber und kommt in der 10. Minuten zur ersten Annäherung von Timo Königsmanns Kasten, die aber nicht gefährlich wird. Die Zweikampfintensität nimmt zu, aber es bleibt fair, auch wenn Marc Schnatterer in der 15. Minute Braunschweigs Krauße am Kopf trifft. Der Waldhöfer hatte zwar den Fuß sehr hoch, sah seinen Gegner aber nicht kommen und traf ihn völlig unabsichtlich. Krauße läuft blutend vom Platz. Während Schnatterer für die Aktion die Gelbe Karte sieht.

Es dauert ganze sechs Minuten, bis Krauße zurückkommt, mit gelb-blauem Kopfverband; Schnatterer eilt an die Außenlinie und entschuldigt sich beim Braunschweiger – eine schöne Geste, die mit sehr viel Applaus von den Rängen quittiert wird. Trotz minutenlanger Überzahl war es dem Waldhof nicht gelungen, weiter Druck auf das Tor der Eintracht auszuüben. In der 23. Minute holt sich auch Sohm – wegen Trikotziehens – die Gelbe Karte ab. Die Partie ist nun ausgeglichen, aber es kommen kaum flüssige Spielzüge zustande. Das Niveau eines Spitzenspiels bekommen die Zuschauer nicht geboten.

In der 38. Minute jubelt das Stadion, der Waldhof hat das 1:0 markiert. Doch der Jubel verstummt sofort wieder, der Treffer zählt nicht. Abseits? Unklar, denn nach einem Kopfball von Seegert, gehen Sohm und Costly zum Ball, Sohm kommt nicht ran, aber Costly kann das Leder über die Linie drücken – dann geht die Fahne hoch. Wer von beiden regelwidrig postiert sein sollte, bleibt unklar. Pech für den Waldhof, für den es gleich noch dicker kommt – den direkten Gegenzug schließt Multhaupt sehenswert zum 0:1 ab (39.). Statt Führung heißt es nun Rückstand, der kurz vor Ende der ersten Halbzeit noch höher zu werden scheint, denn nach einer Flanke von Henning prallt der Ball von Gohlkes Arm an den Außenpfosten und von dort ins Aus. Der Linienrichter zeigt Handspiel an und Schiedsrichter Dankert zeigt auf den Punkt – Elfmeter für Braunschweig. Die Waldhöfer protestieren leidenschaftlich und Dankert lässt sich auf die Diskussion ein. Nach mehreren Minuten bespricht sich Dankert noch einmal mit seinem Assistenten, geht wieder zurück und die Gespräche mit den Spielern gehen weiter. Dann die Entscheidung: kein strafbares Handspiel, der Strafstoß wird zurückgenommen, nur Eckball für die Braunschweiger (45.+4).

Kurz darauf ist der erste Spielabschnitt vorbei, trotz wenig berauschenden Spiels sahen die Zuschauer einige „Aufreger“ und brutal effiziente Gäste, die aus wenigen Möglichkeiten viel machten.

Personell unverändert starten die beiden Mannschaften in die zweite Halbzeit und bereits drei Minuten später muss der SV Waldhof die zweite kalte Dusche hinnehmen. Gohlke hindert Lauberbach nicht am Flanken, in der Mitte kümmert sich niemand richtig um Multhaupt, der den Ball volley zum 0:2 versenkt. Während sich bei den Waldhöfern nach diesem Treffern Ratlosigkeit breitmacht, ist Braunschweig jetzt obenauf und gewinnt mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel. In der 53. Minute kassiert auch Saghiri die Gelbe Karte. Es ist seine fünfte, er ist im nächsten Spiel gesperrt. Eine Minute später ist das Spiel entschieden. Nach einem Eckball von Multhaupt steigt Schultz am höchsten und köpft, kaum bedrängt, zum 0:3 ein (54).

Patrick Glöckner reagiert und wechselt gleich dreifach, Rossipal, Verlaat und Kother kommen für Schnatterer, Gohlke und Sohm (55.). Bei den Braunschweigern macht Strompf für Behrendt Platz (56.). Der Waldhof bemüht sich weiter, aber der Glaube an eine Wende ist nicht mehr erkennbar. In der 60. Minute gibt es auch Gelb für Braunschweigs Kijewski, wegen eines taktischen Fouls. Nicht zuletzt durch die nächsten Einwechselungen kommt es zu weiteren Unterbrechungen, die Spielfluss ebenfalls verhindern. In der 65. Minute kommt bei Waldhof Ekincier für Costly und fünf Minuten später wechseln die Braunschweiger doppelt, Müller und Girth ersetzen Consbruch und Lauberbach. Unmittelbar nach seiner Einwechselung hatte Ekincier, nach klasse Pass von Höger, das 1:3 vor Augen, aber Braunschweigs Torhüter Fejzic entschied das Eins-gegen-Eins-Duell für sich.

Die Gäste blieben durch Konter gefährlich und waren dem 0:4 mehrmals näher, als der Waldhof dem Anschlusstreffer. In der 78. Minute war erneut Schultz, nach einer Ecke von Kijewski, per Kopf zur Stelle, setzte den Ball aber knapp neben das Tor. Zwei Minuten später ging auch Martinovic runter, der kaum Bindung zum Spiel gefunden hatte und fast über die gesamte Einsatzzeit ohne Wirkung blieb, für ihn kam Butler aufs Feld. Auch Braunschweig wechselte noch einmal: Wiebe und Hartmann kommen für Nikolaou und Henning. Die letzte Torchance des Spiels gehörte ebenfalls Braunschweig, aber per Fußabwehr verhinderte Königsmann eine noch höhere Niederlage.

Es blieb schließlich beim deutlichen 0:3. Schade, die 11.124 Zuschauer hätten ein besseres Ergebnis verdient. Allerdings erkannten die Zuschauer an, dass sich ihre Mannschaft nicht aufgab und alles versuchte, gegen das reifere Team von Braunschweig war aber an diesem Tag nicht mehr drin, auch wenn die Anfangsphase zunächst Hoffnung auf einen Heimerfolg machte.

SV Waldhof Mannheim – Eintracht Braunschweig 0:3 (0:1)
Waldhof: Königsmann - Costly (65. Ekincier), Gohlke (55. Verlaat), Seegert, Donkor, Höger, Saghiri, Schnatterer (55. Rossipal), Boyamba, Martinovic (83. Butler), Sohm (55. Kother)
Braunschweig: Fejzic - Marx, Schultz, Strompf (56. Behrendt), Kijewski, Nikolaou (83. Wiebe), Krauße, Consbruch (70. Müller), Henning (83. Hartmann), Multhaup, Lauberbach (70. Girth)
Tore: 0:1 Multhaupt (39.), 0:2 Multhaupt (48.), 0:3 Schultz (54.); Schiedsrichter: Bastian Dankert; Zuschauer: 11.124