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SPD stellt sich auf Seite der SVW-Fans – Absage an Beetz` VIP-Stadion

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Vor einer Woche erschien im Mannheimer Morgen ein Interview mit dem Präsidenten des SV Waldhof, Bernd Beetz, in welchem dieser seine Pläne für ein neues Stadion darlegte. 15.000 Plätze, so der Investor solle es in der neuen Arena geben, davon 3.000 – 3.500 Plätze für VIP`s. Die Reaktion der Fans, auf diese Aussage, blieb nicht aus. „Working Class Football. Jetzt exklusiv“, stand auf einem der Transparente auf der Otto-Siffling-Tribüne. Oder: „Fußball den Fans, nicht für die Bonzen!“ Und: „Fußball für alle.“

Wieso für den SV Waldhof, der in der 3. Liga spielt – in einem Stadion das 24.302 Zuschauer fasst – bei einem Aufstieg in die 2. Bundesliga plötzlich ein Stadion mit lediglich 15.000 Plätzen reichen soll. Ist für die Fans – zu Recht – unverständlich. In der aufgekommenen Debatte bezieht nun auch die Mannheimer SPD Stellung. Nachfolgend die Pressemeldung im Wortlaut:

Gemeinsame Pressemitteilung der SPD im Mannheimer Gemeinderat und des Landtagsabgeordneten Dr. Boris Weirauch..

Irritiert über die von Waldhof-Präsident Bernd Beetz öffentlich geäußerten Pläne für ein Stadion, das von Business-Bereichen und VIP-Logen geprägt sein soll, zeigt sich nun die Mannheimer SPD.

„Die Fankultur des SVW ist eine ganz besondere und ist nichts weniger als die Seele des Mannheimer Fußball“, äußert der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Riehle sein Unverständnis an den Plänen. „Die Fans des SVW über eine reduzierte Sitzplatzanzahl aus dem Stadion zu werfen ist jedenfalls kein zukunftsfähiges Konzept! Ich setze darauf, dass die Frage Modernisierung des Carl-Benz-Stadions oder Neubau an anderer Stelle sachlich und fundiert geklärt wird. Und sollte im aktuellen Heimatstadion keine Zweitligatauglichkeit zu erreichen sein, gilt es einen Prozess zu starten, der auch PRO Waldhof und damit die Fans einbezieht. Ob das Vorgehen von Herrn Beetz und damit die Abkehr von der Vereinbarung zunächst die Situation zu beleuchten und eine gemeinsame Vision zu entwickeln der Sache dienlich war, bezweifle ich sehr!“, führt Riehle aus und verweist auf den zwischen Stadt Mannheim und SVW vereinbarten Prozess, bei dem nun aufgrund der Vorgehensweise von Präsident Beetz Vertrauen verspielt wurde.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Boris Weirauch erwartet von der SVW-Spitze mehr Umsicht in der Kommunikation.

„Es ist wenig zielführend über Zeitungsinterviews mit der Brechstange zu einer Lösung in der Stadionfrage kommen zu wollen“, zeigt sich Weirauch erstaunt über das Vorgehen der Vereinsführung. „Wenig hilfreich ist es zudem, wenn die Stadtspitze nicht mit einer Stimme spricht und der Erste Bürgermeister hier offenbar auf eigene Rechnung verhandelt“, macht Weirauch seine Kritik auch in Richtung der Stadtverwaltung deutlich.

Der Abgeordnete macht sich dafür stark, dass die „Stadionfrage nur gemeinsam mit Mitgliedern und Fans entschieden wird. Was Mannheim sicher nicht braucht, ist ein Stadion für Edelfans auf der VIP-Tribüne, sondern auch für weniger zahlungskräftige Fans und Familien muss ausreichend Platz im Stadion sein.“ Insgesamt wünscht sich das langjährige Waldhof-Mitglied ein ergebnisoffenes Verfahren, an dessen Ende ein Neubau oder eben die Sanierung des Carl-Benz-Stadions stehen kann: „Es ist absolut legitim, dass der Waldhof Unterstützung möchte und auch braucht auf dem Weg in die zweite Liga. Jede Stadion-Variante macht aber nur Sinn, wenn sie von den Leuten akzeptiert wird, auf lange Sicht wirtschaftlich darstellbar und städtebaulich realisierbar ist.“

Mit freundlichen Grüßen

Guido Bartscher
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
SPD im Mannheimer Gemeinderat