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SpVgg Bayreuth – SV Waldhof 1:3

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Wagner, Mitte, in der Spielertraube nach dem Führungstreffer

SV Waldhof holt sich wichtigen Auswärtssieg – Marcel Seegert macht 250. Spiel für die Buwe
(GM) In einer rassigen Begegnung holte sich der SV Waldhof den dritten Auswärtssieg der Saison und gewann mit 3:1 bei der SpVgg Bayreuth. Fridolin Wagner und Marten Winkler hatten für die 2:0-Führung gesorgt, ehe Ziereis noch vor der Pause für die Gastgeber den Anschlusstreffer markierte. Hatte der SV Waldhof im ersten Spielabschnitt deutlich mehr vor der Partie, drängte Bayreuth in der zweiten Halbzeit vehement auf den Ausgleich und der Waldhof musste lange um den Sieg bangen. In der 2. Minute der insgesamt 6-minütigen Nachspielzeit erlöste Baris Ekincier seine Mannschaft, als er einen Konter cool mit dem 1:3 abschloss und die Partie endgültig endschied.

Waldhof-Trainer Christian Neidhart musste gesundheitsbedingt zuhause blieben und wurde von Co-Trainer Asif Saric an der Seitenlinie vertreten. Der schickte eine Elf aufs Feld, die gegenüber der Partie gegen Elversberg auf zwei Positionen verändert wurde – für Julian Riedel und Adrian Malachowski spielten Malte Karbstein und Bentley Baxter Bahn.

Der Waldhof nimmt das Heft früh in die Hand und bereits in der 3. Minute kommt Winkler gefährlich über die linke Seite, kann aber nicht kontrolliert abschließen und Bayreuth kann klären. Richtig gefährlich für die Gastgeber wird es aber zwei Minuten später. Erneut kommt Wagner über links, legt quer auf Adrien Lebeau, der völlig frei zum Schuss kommt, aber Bayreuths Schlussmann Kolbe reagiert klasse und pariert. Trotz dieser guten Parade - das hätte das 0:1 sein müssen. Der Waldhof bleibt weiter dran und lässt von Bayreuth keinen Spielaufbau zu. In der 9. Minute gibt es Freistoß für die Gäste, von der linken Seite. Der wird zunächst abgewehrt, aber genau zu Marcel Seegert, der den Ball vom rechten Strafraumeck wieder nach innen schlägt – Wagner steht goldrichtig und nickt unbedrängt zum 0:1 ein (10.).

Die Waldhöfer Führung ist bereits zu diesem Zeitpunkt verdient und die Buwe erspielen sich weitere Chancen. 12. Minute: einen weiten Ball aus dem Mittelfeld legt Pascal Sohm per Kopf auf Marten Winkler ab, dessen platzierter Schuss aber gerade noch von der Bayreuther Abwehr abgeblockt werden kann. Nur zwei Minuten später, nach Foul an Adrien Lebeau, schlägt Thomas Pledl den Ball in den Strafraum; die Gastgeber klären nur ungenügend, der Ball kommt wieder herein, erst dann kann SpVgg-Schlussmann Kolbe zupacken.

Erst nach knapp zwanzig Minuten kann Bayreuth den ersten eigenen Angriff starten, aber den Versuch von Diawusie, nach Zusammenspiel mit Zejnullahu, kann Karbstein abblocken (18.). Kurz darauf fasst sich Lebeau nach einem Spreizschritt an den rechten Oberschenkel und setzt sich dann auf den Rasen. Der Franzose muss behandelt werden, aber schnell ist klar – es geht nicht mehr weiter. Für Lebeau kommt Ekincier neu ins Spiel (22.). Es dauerte ein Weile, bis der Waldhof nach dieser Unterbrechung wieder ins Spiel findet und Bayreuth kommt in dieser Phase zweimal kurz hintereinander über die rechte Seite, jeweils mit Heinreich, dessen erste Flanke aber weit vorbei geht (27.) und der zweite Versuch dadurch gefährlich wird, weil er dem Flankengeber vom Schlappen rutscht und sich gefährlich hinter Jan-Christoph Bartels – allerdings ins Toraus – senkt (29.).

Das Spiel ist jetzt eher ausgeglichen. Ekincier beschäftigt zwar mit einigen Dribblings, die Bayreuther Abwehr, aber die Abschlüsse bleiben zunächst ungefährlich. Dann greift sich auch Bahn an den Oberschenkel, auch er muss behandelt werden, kann zum Glück aber weiterspielen (34.). Und wie aus dem Nichts hat der Waldhof die Chance auf das 0:2, als nach einem sehenswerten Angriff Ekincier in den freien Raum läuft, von Laurent Jans exakt bedient wird, sofort abzieht, aber in Kolbe, der ein weiteres Mal gut pariert, seinen Meister findet (35.). Drei Minuten später wehrt die Waldhöfer Abwehr eine Bayreuther Flanke ab, Pledl schlägt den Ball weit auf die linke Seite, auf Marten Winkler, der auf und davon zieht, den weit aus seinem Tor geeilten Kolbe noch stehen lässt und aus gut 20 Metern cool und abgeklärt ins leere Tor trifft – es steht 0:2 (38.).

Fast hätte Winkler wenig später noch nachgelegt, als er eine Flanke von Ekincier volley nimmt, aber knapp neben das Tor schießt. Wegen der Verletzungsunterbrechungen werden drei Minuten nachgespielt, die Bayreuth zum Anschlusstreffer nutzt. Die Waldhöfer Abwehr ist für einen Augenblick zu sorglos, Kirsch spielt im Strafraum Ziereis an, der sich geschickt um Seegert herumwindet und schießt; der Ball wird noch leicht abgefälscht und geht über – den vielleicht etwas weit vor seinem Tor stehenden – Bartels hinweg und landet zum 1:2 in der langen Ecke. Ärgerlich, weil es ein unnötiger Treffer war. Statt mit beruhigender 2-Tore-Führung, geht der Waldhof nur mit einem knappen 1:2-Vorsprung in die Kabinen.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit macht Bayreuth Druck und drängt auf den Ausgleich. Dann hat der Waldhof erneut Verletzungspech. Diawusie will von der rechten Seite eine Flanke hereinschlagen, drischt den Ball aber aus kurzer Distanz an den Kopf von Alexander Rossipal. Der Waldhöfer Linksverteidiger bekommt den Schuss an die Schläfe und geht zu Boden. Zwar kommt er nach einer längeren Behandlung wieder ins Spiel, aber es ist deutlich zu sehen, dass er angeschlagen ist. Schließlich geht Rossipal vom Feld und Niklas Sommer kommt neu ins Spiel – auf seine angestammte rechte Seite, dafür übernimmt Jans die Position von Rossipal (63.). Kurz davor hat auch Bayreuth einen Wechsel vollzogen, Fenninger ersetzte Diawusie (59.).

Bayreuth hat jetzt deutlich mehr vom Spiel und der Waldhof hat Probleme sich zu befreien. Selbst Bayreuther Fehlpässe können die Gäste nicht nutzen und schenken die glücklich eroberten Bälle zu schnell wieder her. Erst in der 64. Minute kommen die Mannheimer zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit zum Abschluss, durch Ekincier, der mit seinem Flachschuss Kolbe aber nicht vor große Probleme stellt. Glück hat der Waldhof dann fünf Minuten später, als Zejnullahu mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur den Pfosten trifft; hier wäre Bartels wohl nicht mehr rangekommen. Eine Minute zuvor hatte der Waldhöfer Keeper die Gelbe Karte gesehen, wegen Zeitspiels.

Dann wechselt Bayreuth gleich doppelt, Groiß und Stockinger kommen für Kirsch und Nollenberger - die Platzherren verstärken ihre Offensive. Die beiden Neuen bei Bayreuth haben sich noch nicht einsortiert, da hat der Waldhof gleich doppelt die Chance, die Begegnung zu entscheiden. Nach einem gut vorgetragenen Angriff scheitert Pledl zunächst an Kolbe, den Abpraller legt Sohm auf Ekincier ab, aber dessen Schuss wird im letzten Moment abgeblockt (72.). Es bleibt spannend. Auf der anderen Seite setzt sich Heinrich mit etwas Glück gegen Winkler durch, seinen Flachschuss kann Bartels aber locker aufnehmen. Kurz darauf wechselt auch der Waldhof doppelt; Russo und Malachowski kommen für die beiden Torschützen, Wagner und Winkler (77.), der Waldhof möchte sich jetzt die drei Punkte sichern.

Sohm unterbindet einen Bayreuther Angriff mit einem taktischen Foul und holt sich die Gelbe Karte ab (78.). Das Spiel nimmt jetzt an Härte zu, bleibt aber noch weitgehend fair. In der 81. Minute fordern die Gastgeber dann lautstark Elfmeter, als Ziereis im Waldhöfer Strafraum an den Ball kommt, sich dreht und abzieht, aber dabei, hart bedrängt von Sommer, zu Boden geht, den dadurch schwachen Abschluss wehrt Bartels zur Ecke ab. Die Aktion des Waldhöfers hätte man durchaus mit einem Strafstoß ahnden können, aber Schiedsrichter Haslberger hatte gute Sicht auf die Szene und winkte sofort ab.

In der Schlussphase wird es zunehmend hektischer. Der eingewechselte Stefano Russo holt sich in der 83. Minute ebenfalls die Gelbe Karte ab; zwei Minuten später wechselt Bayreuth noch einmal, Steininger kommt für Latteier. Und weitere zwei Minuten später dezimiert sich Bayreuth selbst, als Weber voller Frust und ohne Chance auf den Ball, Malachowski rüde umhaut und glatt Rot sieht (87.). Es gibt sechs Minuten Nachspielzeit obendrauf. Die Waldhof-Akteure werfen sich weiter aufopferungsvoll den nach wie vor anrennenden Bayreuthern entgegen und lassen nichts mehr zu.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit gibt es noch einmal Freistoß für die SpVgg, der Ball wird abgewehrt, kommt zu Götz, dem bei der Annahme ein Stockfehler unterläuft, Ekincier wird auf die Reise geschickt und der Waldhof-Angreifer schüttelt alle Verfolger ab, bleibt auch vor Kolbe eiskalt und netzt unhaltbar zum 1:3 ein – die Entscheidung.

Fast hätte Ekincier kurz vor dem Abpfiff sogar noch das 1:4 markiert, schießt aber knapp am Tor vorbei. Aber auch so steht am Ende der dritte Auswärtssieg der Saison für den SV Waldhof, der damit weiterhin am Aufstiegsrennen teilnimmt. Tolle Geste der Mannschaft des SV Waldhof, die nach dem Schlusspfiff ihrem Kapitän, Marcel Seegert, für sein 250. Spiel für die Blau-Schwarzen, ein Trikot mit der Zahl „250“ überreichten, das sich der Waldhöfer Bub, sichtlich gerührt, unter dem Jubel der mitgereisten Fans, überstreifte.

SpVgg Bayreuth – SV Waldhof Mannheim 1:3 (1:2)
Bayreuth: Kolbe - Heinrich, Weber, Eder, Götz, Kirsch (72. Groiß), Latteier (85.), Diawusie (59. Fenninger), Zejnullahu, Nollenberger (72. Steininger), Ziereis
Waldhof: Bartels - Jans, Seegert, Karbstein, Rossipal (63. Sommer), Wagner (77. Russo), Bahn, Lebeau (22. Ekincier), Pledl, Sohm, Winkler (77. Malachowski)
Tore: 0:1 Winkler (10), 0:2 Wagner (38.), 1:2 Ziereis (45.+2), 1:3 Ekincier (90.+2); Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger; Zuschauer: 4.399; besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Weber (87. Bayreuth