SV Waldhof – Hannover 96 II 2:1

SV Waldhof – Hannover 96 II 2:1

Knapper aber verdienter Waldhof-Sieg nach wenig berauschender Vorstellung
(GM) Mit 2:1 schlug der SV Waldhof am Sonntagnachmittag die Zweitvertretung von Hannover 96 und schob sich damit zwei Plätze nach oben, auf Rang 11.

Kennedy Okpala und Samuel Abifade rückten gegenüber der Partie bei 1860 München in die Startelf, dafür nahmen Maximilian Thalhammer und Niklas Shipnoski zunächst auf der Bank Platz.

Der Waldhof versucht zwar vom Anpfiff weg das Kommando zu übernehmen, aber die erste Torchance hat Hannover, als Sanne, nach guter Vorlage von Matsuda, aus kurzer Entfernung zum Schuss kommt, aber der Versuch gerade noch von Marcel Seegert geblockt werden kann. Die nächsten Möglichkeiten gehören dann aber der Mannschaft von Bernhard Trares, allerdings findet die gute Hereingabe von Abifade in der 6. Minute keinen Abnehmer und der Schuss von Janne Sietan, drei Minuten später, und aus sehr guter Position, geht weit über das Tor der Gäste.

Der Waldhof erspielt sich ein optisches Übergewicht, aber so richtig zwingend wird es im Hannoveraner Strafraum nicht. Der nächste Aufreger ist ein rot-würdiges Foul von Uhlmann an Okpala (13.), das der Unparteiische nur mit der Gelben Karte bestraft, genau wie kurz darauf das taktische Foul von Henning Matriciani an Walbrecht (15.). Da aus dem Spiel heraus nichts geht, muss eine Standardsituation für die Führung herhalten. Ein Eckball von Rico Benatelli fliegt über Freund und Feind hinweg durch den Strafraum, Richtung langen Pfosten, zum völlig freistehenden Julian Rieckmann, der per Kopf zum 1:0 trifft (31.).

Der Stadionsprecher hatte gerade den neuen Spielstand und den Torschützen genannt, als Hannover – ebenfalls nach einer Ecke und ebenfalls per Kopfball – durch Sanne der schnelle Ausgleich gelang (33.). Als einige Minuten später Bernhard Trares eine strittige Schiedsrichterentscheidung kritisiert, reagiert der Unparteiische, Leonidas Exuzidis empfindlich und zeigt dem Waldhof-Coach die Gelbe Karte. Als „Wiederholungstäter“ ist Bernhard Trares beim nächsten Spiel gesperrt.

Der Waldhof arbeitet in der Folge an der nächsten Führung, tut sich aber weiter schwer, hochkarätige Chancen zu kreieren. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wird es für die Gäste noch einmal gefährlich, als Terrence Boyd nach einem weiten Pass noch den Fuß an den Ball bringt, aber Hannovers Torhüter Stahl reagiert klasse und blockt den Ball ab. Mit dem 1:1 geht es schließlich in die Pause.

Den zweiten Abschnitt beginnt der Waldhof wieder druckvoll, es dauert allerdings bis zur 57. Minute, bis wieder einmal Gefahr vor dem Tor der Gäste aufkam. Sietan kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, Hannovers Torhüter pariert allerdings mit einem Reflex und verhindert das 2:1. Zwei Minuten später ärgert sich Abifade über eine Attacke von Ezeh, rempelt den Hannoveraner an, der den sterbenden Schwan spielt, zu Boden geht und erkennbar eine Rote Karte provozieren will. Zum Glück fällt der Unparteiische darauf nicht herein und „zeichnet“ beide Akteure mit der Gelben Karte aus (60.). Kurz darauf geht Hannovers Stepantsev Waldhof-Keeper Jan-Christoph Bartels, der einen hohen Ball abfängt, in der Luft unnötig an, worüber sich der Waldhöfer verständlicherweise aufregt, aber auch hier klärt Exuzidis die Situation schnell – und dieses Mal ohne Gelbe Karten (64.).

Kurz darauf wechselt der Waldhof doppelt: Kelvin Arase und Niklas Shipnoski ersetzen Okpala und Abifade (66.). Direkt nach dem Wechsel hat Sietan das 2:1 auf dem Fuß, jagt aber nach klasse Dribbling den Ball über das Tor – aus solch einer Chance muss man einfach mehr machen (67.). Und der Chancenwucher geht weiter. Arase lässt auf der linken Seite gleich zwei Gegner aussteigen, zirkelt den Ball aber frei vor dem Tor am langen Pfosten vorbei (72.). Die Zuschauer im Stadion stöhnen im Kollektiv auf. Doch zwei Minuten später – Jubel im Carl-Benz-Stadion. Nach einer gut getimten Ecke von Klünter steigt Shipnoski hoch, köpft gefährlich aufs Tor, scheitert aber am wiederholt gut reagierenden Stahl, aber Benatelli steht beim Abpraller genau richtig und bringt den Ball im Netz unter – 2:1 (74.).

Fünf Minuten später darf der Torschütze Feierabend machen und macht Platz für Thalhammer, außerdem geht Sascha Voelcke vom Platz, für ihn kommt Manuel Braun. Auch Hannover nimmt einige Wechsel vor, die aber nichts mehr bewirken. Obwohl es bei dem knappen Spielstand spannend bleibt, spielt der Waldhof die restliche Spielzeit clever runter, hält die Gäste vom eigenen Tor weg und profitiert auch noch von einigen Fouls, die ebenfalls Zeit bringen. Die Einwechslung von Martin Kobylanski für Terrence Bod, der sich in unzähligen Zweikämpfen aufgerieben hatte, bringt auch noch einmal wertvolle Sekunden und auch in der dreiminütigen Nachspielzeit passiert nichts mehr. Fazit: Hauptsache gewonnen. Berauschend war das Spiel des SV Waldhof nicht, aber der Sieg war verdient.

Für den Waldhof geht es zwei Plätze nach oben und am nächsten Samstag zum VfB Stuttgart II.

SV Waldhof Mannheim – Hannover 96 II 2:1 (1:1)
Waldhof: Bartels - Klünter, Seegert, Matriciani, Voelcke (79. Braun), Rieckmann, Sietan, Benatelli (79. Thalhammer), Okpala (66. Arase), Boyd (90. + 3 Kobylanski), Abifade (66. Shipnoski)
Hannover 96 II: Stahl - Arkenberg, Uhlmann, Wallner, Ezeh (81. Frauendorf), Westermeier (81. Brandt), Walbrecht, Matsuda, Stepantsev (71. Ndikom), Chakroun (85. Meier), Sanne (71. Marion)
Tore: 1:0 Rieckmann (31.), 1:1 Sanne (33.), 2:1 Benatelli (74.); Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis; Zuschauer: 9.376