Die Mannschaft von Dominik Glawogger bringt die Zuschauer zum Verzweifeln. Beim Rundenauftakt im Carl-Benz-Stadion schafft es die Elf vor fast 12.000 Zuschauern nicht, gegen einen zahlenmäßig und konditionell unterlegenen Gegner drei Punkte zu holen. Am Ende stehen ein für den SC Verl schmeichelhaftes 2:2 und lange Gesichter in der Vorstandsetage. Zur Überraschung der Zuschauer sind Stürmer Terrence Boyd und Verteidiger Marcel Seegert gar nicht im Aufgebot.
Zweimal liegen die "Buwe" hinten, zweimal holt Felix Lohkemper die Hoffnung zurück. Der ehemalige Waldhof-Spieler Berkan Taz trifft für seinen neuen Verein ebenfalls zweimal. Diese vier Tore waren das einzig Sehenswerte dieser mittelmäßigen Partie. Die ersten Minuten gehören den Blau-Schwarzen. In der achten Minute steht Felix Lohkemper bei seinem Torschuss knapp im Abseits. Fünf Minuten später tanzt Taz seine ehemaligen Mitspieler aus und befördert den Ball zum 0:1 in die Maschen. Dann scheint das Glück auf Waldhofs Seite zu sein: Weil Verl zu weit aufrückt und Joshua Eze den Ball als letzter Mann gegen Lohkemper verliert, folgt ein Foul und Rot für Eze wegen einer Notbremse. Kurz darauf holt sich Lohkemper einen Steilpass von Tim Sechelmann und schiebt zum umjubelten 1:1 ein. Dann ist Pause. In der zweiten Hälfte steht bei den Blau-Schwarzen Neuzugang Diego Michel als Ersatz für den angeschlagenen Kapitän Lukas Klünter auf dem Rasen. Und erneut gibt es einen raschen Dämpfer für die Heimmannschaft. Der beste Mann auf dem Platz, Berkan Taz, wird nicht entscheidend gestört und überwindet nach einer genialen Körpertäuschung Torwart Hawryluk zum 1:2. Wieder nur sechs Minuten später folgt der Ausgleich: Der oft zu ballverliebte Arianit Ferati flankt, und Lohkemper hält den Kopf zum 2:2 hin. Wegen fehlender Präzision im Abschluss, zu vieler Fehlpässe und immer wieder unterbrochen vom Zeitspiel der Gäste schaffen die Waldhöfer trotz neun Minuten Nachspielzeit den Sieg nicht mehr.
Das Fazit von Trainer Dominik Glawogger nach einer Partie, die eigentlich hätte gewonnen werden müssen: „Wir haben heute noch nicht am Maximum gespielt. Die Mannschaft hat bis zum Ende die Ruhe bewahrt, aber Verl ist auch eine unangenehme Mannschaft.“ Aber das dürften wohl die meisten Teams der immer stärkeren Liga sein.