Enttäuschende Niederlage zum Ende der Englischen Woche
(GM) Leider wurde es nichts, mit dem dritten in der Englischen Woche für den SV Waldhof. Mi 1:4 unterlag die Mannschaft von Trainer Luc Holtz, gegen den VfL Osnabrück, obwohl die Waldhöfer mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen waren.
Die Gastgeber gingen mit einer veränderten Anfangsformation in die Partie. Da Torhüter Nijhuis wegen Adduktorenproblemen pausieren musste, stand Hawryluk zwischen den Pfosten, Rieckmann vertrat den gelb-gesperrten Hoffmann und nach seinen vier Treffern aus den letzten beiden Spielen stand Shipnoski in der Startelf, für ihn nahm Masca zunächst auf der Bank Platz.
Die Begegnung wurde mit einer kurzen Verspätung angepfiffen, wegen einer Gedenkminute für den am Donnerstag verstorbenen ehemaligen SVW-Finanzvorstand Manfred „Männl“ Göth.
Als dann angepfiffen wurde, ging es sofort richtig los. Gleich mit dem ersten Angriff der Gäste wurde es gefährlich; von der linken Seite flankt Kehl auf den einlaufenden Kammerbauer, der den Ball aus kürzester Distanz aber nicht voll trifft, sodass Hawryluk mit einer klasse Fußabwehr gerade noch das 0:1 verhindert – da waren gerade einmal 50 Sekunden (!) gespielt. Im direkten Gegenzug meldet sich auch der Waldhof an; Klünter passt von der rechten Seite flach in den Osnabrücker Strafraum, wo der mitgelaufene Lohkemper nur um Haaresbreite verpasst (2.).
Beide Mannschaften bleiben auch in der Folge offensiv, ohne zunächst das gegnerische Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. In der 14. Minute ermöglicht dann Osnabrücks Torhüter Jonsson dem SV Waldhof die Führung. Einen schlampigen Pass des Keepers fängt Shipnoski per Grätsche ab, der Ball landet bei Lohkemper, der alleine vor Jonsson cool bleibt und zum 1:0 einschiebt.
Die Gäste bleiben allerdings vom Rückstand unbeeindruckt und nur zwei Minuten später hat Lesueur den Ausgleich auf dem Fuß, als er nach einem präzisen Pass von Jacobsen alleine vor Hawryluk steht, aber knapp am Waldhöfer Torhüter scheitert (16.). Der Auftritt von Osnabrück zeigt, dass der VfL nicht zu Unrecht auf Tabellenplatz 4 steht. Die Angriffe der Gäste sind durchdacht und immer wieder bringt das starke Mittelfeld die Angreifer in gute Abschlusspositionen. Dennoch gelingt es dem Waldhof, gut dagegenzuhalten und die knappe Führung mit in die Halbzeitpause zu nehmen.
Personell unverändert kommen die beiden Teams aus den Kabinen und Osnabrück übernimmt sofort das Kommando, um am Ausgleich zu arbeiten. Und der gelingt bereits vier Minuten nach Wiederbeginn. Ein erneut glänzender Pass durch die Waldhöfer Abwehr, diesmal per Außenrist von Kehl, bringt Meißner in Position und der lässt Hawryluk mit seinem Flachschuss aus kurzer Distanz keine Chance. (49.). Gemessen am Spielverlauf ist der Ausgleich durchaus verdient.
Zwar kommt Shipnoski nur zwei Minuten später in aussichtsreicher Position zum Schuss, setzt den Ball aber deutlich über das Osnabrücker Tor. In den folgenden Minuten spielt dann aber nur noch der VfL Osnabrück gefährlich nach vorne und bereits in der 55. Minute trifft Meißner, nach einem erneut guten Pass von Kammerbauer, zum vermeintlichen 1:2, aber der Torschütze stand hauchzart im Abseits, sodass der gut leitende Schiedsrichter, Dr. Max Burda, den Treffer nicht anerkennt – Glück für den Waldhof.
Nur zwei Minuten später hat Osnabrück erneut die Chance auf den Führungstreffer, doch Hawryluk reagiert ein weiteres Mal glänzend und pariert einen Schuss von Meißner klasse. Der nächste Osnabrücker Versuch sitzt dann aber und das zeichnete sich buchstäblich ab. Meißner spielt vor dem Waldhöfer Strafraum auf Kehl, bekommt den Ball wieder zurück und trifft unhaltbar für Hawryluk zum 1:2 (58.).
Waldhof-Trainer Luc Holtz reagiert und bringt mit Masca, Thalhammer und Michel drei neue Kräfte, dafür gehen Diakhaby, Shipnoski und Sietan runter (59.). Doch es wird nicht besser für den Waldhof. Im Gegenteil, in der 64. Minuten ist es wieder ein Zusammenspiel von Meißner und Kehl, das Wagner einen gefährlichen Kopfball ermöglicht, den Hawryluk wieder einmal reaktionsschnell abwehren kann, aber den Abpraller verwandelt Christensen zum 3:1 – mehr als eine Vorentscheidung (64.).
Zwar versucht sich der SV Waldhof gegen die drohende Niederlage zu stemmen, und vielleicht hätte es noch einmal spannend werden können, wenn der sehr gut Abschluss von Lohkemper, in der 68. Minute ins Ziel gefunden hätte und Jonsson zu einer Glanzparade zwang, aber insgesamt konnte nicht genug Druck auf das Osnabrücker Tor aufgebaut werden. Ferati rackerte im Mittelfeld, holte sich mit großem Einsatz viele Bälle, doch das anschließende Abspiel geriet oft zu unpräzise.
Kurz darauf kam es zu Wechseln auf beiden Seiten. Der an diesem Tag selten wirkungsvolle Okpala machte Platz für Boyd und bei Osnabrück gingen Lesueur, Christensen und der Ex-Waldhöfer Fridolin Wagner runter, dafür kamen Badjie, Schumacher und Henning neu ins Spiel (71.). Gegen Spielende folgen weitere Wechsel, beim Waldhof kommt noch Mendes für Ferati ins Spiel (83.), aber an eine Wende im Spiel ist nicht mehr ernsthaft zu glauben. Spätestens als dann in der 87. Minute der eingewechselte Badjie noch zum 1:4 trifft, ist die Partie endgültig entschieden.
Schade, dass der Waldhof nicht mit einem positiven Ergebnis in die Länderspielpause gehen kann, aber Osnabrück war tatsächlich eine Nummer zu groß für den derzeitigen SV Waldhof, der aber trotzdem auf einem guten Weg ist und man bereits die Handschrift des Trainers erkennen kann.
Nach zwei Englischen Wochen tut eine Pause vielleicht aber auch ganz gut, nicht zuletzt kann sie dem Trainer helfen, die Mannschaft noch besser kennenzulernen.
SV Waldhof – VfL Osnabrück 1:4 (1:0)
Waldhof: Hawryluk - Klünter, Rieckmann, Sechelmann, Voelcke, Sietan (59. Michel), Diakhaby (59. Masca), Shipnoski (59. Thalhammer), Ferati (83. Mendes), Okpala (71. Boyd), Lohkemper
Osnabrück: Jonsson - Janotta, Müller, Karademir, Kammerbauer, Jacobsen, Wagner (71. Henning), Christensen (71. Schumacher), Lesueur (71. Badjie), Kehl (86. Pröger), Meißner (79. Riesselmann)
Tore: 1:0 Lohkemper (14.), 1:1 Meißner (49.), 1:2 Meißner (58.), 1:3 Christensen (64.), 1:4 Badjie (87.); Schiedsrichter: Dr. Max Burda; Zuschauer: 9.413