SV Sandhause zu Gast beim 1.FSV Mainz 05 II

SV Sandhause zu Gast beim 1.FSV Mainz 05 II

SVS LogoOlaf Janßen: “Schütteln und gemeinsam wieder aufstehen!“
Für den SV Sandhausen steht am Wochenende das Duell mit dem Tabellendritten der Regionalliga Südwest an: Am Samstag, den 18. Oktober, gastiert der 1. FSV Mainz 05 II in der Kurpfalz. Die Partie startet wie gewohnt um 14 Uhr. Cheftrainer Olaf Janßen spricht vor der Partie im Interview über das Remis in Fulda, die Trainingswoche und das Duell gegen die Zweitvertretung aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

Olaf Janssen über…
… die Partie in Fulda: Nach dem letzten Spiel war uns allen klar, dass die Leistung nicht unserem Anspruch entsprach. Am Samstag war das nicht die Art Fußball, die wir spielen wollen. Ich will nicht sagen, dass wir den Ball misshandelt haben, aber es war nah dran. Das darf nicht sein. Und da kam schon so ein innerer Ruf: „Coach, hilf uns.“

… die Trainingswoche:
Wir haben intensiv daran gearbeitet, aus dem Tal herauszukommen und wieder Schritte nach vorn zu machen. Diese Trainingswoche war deshalb eine ganz besondere. Ich habe mir auch noch einmal viele Szenen aus der Vorbereitung angesehen. Dann haben wir die Woche klar strukturiert: einen Tag Ballbesitz, einen Tag gegen den Ball, einen Tag Standards. Wir haben die Inhalte in kleinen Gruppen analysiert, gemeinsam erarbeitet, was unser Spiel ausmachen soll, wie wir wirken wollen, welche Attribute sichtbar sein sollen. Diese Themen sind dann konsequent in jedes Training eingeflossen.

Es fühlte sich an, als wären wir 24 Stunden am Tag zusammen gewesen. Aber das war wichtig – und es fühlt sich jetzt richtig gut an, die Jungs haben es klasse gemacht. Vor allem, weil vieles aus der Mannschaft selbst kam und nicht, weil ich etwas an die Tafel geschrieben habe. Jetzt geht es darum, dieses Gefühl mit ins Spiel zu nehmen und das, was zu unserer DNA gehört, auch sichtbar auf den Platz zu bringen – unabhängig davon, wie der Spielverlauf ist. Ich wollte, dass wir alles auf null stellen, uns schütteln und gemeinsam wieder aufstehen. Das war eine intensive, aber auch gute Woche. Wir arbeiten jetzt schon eine Weile zusammen, und das war ein starkes Zeichen. Natürlich bekommst du für gute Trainingsarbeit keine Punkte, aber es geht um die Haltung.

…möglich Änderungen:
Ich kann ja nicht sehenden Auges ins Verderben laufen. Wenn ich die Überzeugung verloren hätte, hätte ich etwas verändert. Aber ich sehe, was wir haben und was möglich ist. Wir mussten mit einigen unvorhergesehenen Widrigkeiten umgehen – das schmerzt, vor allem, wenn Leistungsträger ausfallen. Dennoch ist das, was wir aktuell herausholen, schlicht zu wenig. Doch auch in Spielen, in denen uns viele gefehlt haben – etwa gegen Offenbach oder Großaspach – hat die Mannschaft gezeigt, was sie kann. Deshalb liegt es jetzt an mir, die richtigen Knöpfe zu finden, damit sie wieder in die Spur kommen. Diese Woche hat mir mit den vielen Gesprächen und der Haltung der Jungs ein sehr positives Gefühl gegeben. Ich habe kein Bedürfnis, am System oder an der Spielidee etwas zu ändern. Es geht um die Ausführung – und die war zuletzt einfach nicht gut genug.

… das Personal gegen Mainz:
Die einzige Veränderung ist Jahn Herrmann, der nach seiner muskulären Verletzung wieder zurück im Mannschaftstraining ist. Ansonsten haben wir den gleichen Stand: Leon Ampadu, Melvin Ramusovic, Denis Pfaffenrot und Jannik Graf werden uns in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen.

… den Gast aus Mainz:
Eine sehr spannende Mannschaft. Ihre Spielanlage im Ballbesitz ähnelt in vielen Punkten unserer. Sie machen das gut und stehen völlig zu Recht oben. Defensiv werden sie uns fordern – sie pressen über den ganzen Platz, kommen aggressiv nach vorn. Da dürfen wir uns gern an Großaspach erinnern, das wird ähnlich intensiv. Am Samstag wird sich zeigen, ob wir unsere Prinzipien wirklich verinnerlicht haben. Dafür brauchen wir eine richtig starke Leistung mit allem, was dazugehört. Aber ich freue mich auf dieses Spiel – genau solche Aufgaben machen unseren Job so interessant.

… die Sandhäuser Kerwe:
Wir sind der Einladung unserer Fans gefolgt und geschlossen hingegangen. Nach dem Regenerationstraining am Sonntagmorgen sind wir gemeinsam zu Fuß rübergelaufen. Wir waren über zwei Stunden dort, zusammen mit unseren Fans – das war richtig schön. Die Unterstützung ist unglaublich. Die Fans sagen klar: „Das ist unsere Mannschaft, die schaffen das.“ Das ist bemerkenswert, gerade wenn man bedenkt, was sie in den letzten Jahren durchgemacht haben. Trotz des schwierigen Starts spürt man eine besondere Verbindung. Das zeigt, was für ein besonderer Verein das hier ist. Und das tut in so einer Phase sehr gut.

Sandhausen 1916 e.V.