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SV Waldhof – MSV Duisburg 3:1 Waldhof beendet die Saison mit einem Sieg – Zahlreiche Spieler verabschieden sich – Erinnerung an den BL-Aufstieg 1983


(GM) Mit 3:1 gewann der SV Waldhof zum Saisonabschluss 2022/23 das bedeutungslose Spiel gegen den MSV Duisburg und verabschiedete sich wenigstens mit einem positiven Erlebnis von seinen Fans.
Bevor der Ball rollte, wehte jedoch zunächst ein Hauch von Wehmut durch das Carl-Benz-Stadion, als mehr als ein Dutzend Spieler verabschiedet wurden. Neben den Routiniers Marc Schnatterer, der seine Karriere beendet, und Marco Höger, werden auch Dominik Martinovic, Dominik Kother, Marten Winkler, Morten Behrens, Johannes Dörfler, Niklas Sommer, Stefano Russo, Baris Ekincier, Adrien Lebeau, Gerrit Gohlke und Daniel Keita Ruel den Verein verlassen.

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Foto: PIX/M.Ruffler
Foto: PIX/M.Ruffler 

Diese Spieler verlassen den SV Waldhof

Danach wurde an den größten Erfolg des SV Waldhof erinnert, den Bundesliga-Aufstieg 1983. Dazu drehten der damalige Trainer, Klaus Schlappner, und die Aufstiegshelden eine – gemütliche – Ehrenrunde: Günter Sebert, Alfred Schön, Roland Dickgießer, Karl-Heinz Bührer, Hans Hein, Stefan Knapp, Volker Kispert, Paul Linz, Hans-Peter Makan, Ulf Quaisser, Panto Tsionanis und Klaus Sinn.

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Foto: PIX/M.Ruffler
Foto: PIX/M.Ruffler

Die Aufstiegshelden von 1983

Die 9.414 Zuschauer bejubelten die Akteure von damals, als wäre dieser größte Erfolg des Vereins noch keine 40 Jahre her – und sehr wahrscheinlich ist diese Zeit vielen Waldhöfern noch sehr gut im Gedächtnis.
Dann endlich wurde die Begegnung angepfiffen, in der Christian Neidhart seine Mannschaft auf vier Positionen verändert hat; für Alexander Rossipal, Fridolin Wagner, Pascal Sohm und Lucien Hawryluk stehen Malte Karbstein, Bentley Baxter Bahn, Marco Höger und Morten Behrens in der Startelf.
Der SV Waldhof übernimmt sofort das Kommando und holt bereits in der ersten Minute den ersten Eckball heraus, der allerdings nichts Zählbares bringt. Fast drei Minuten kommt der MSV nicht aus dem eigenen Strafraum, kann dann aber einen Konter fahren, der auch zum Abschluss führt, aber nicht zum Erfolg. In der 6. Minute geht es ganz schnell. Adrian Malachowski schickt mit einem weiten Pass Martinovic auf die Reise. Der Torjäger startet aus der eigenen Hälfte, hängt noch zwei Mitspieler ab, läuft fast etwas zu dicht auf MSV-Torhüter Braune auf, kann aber doch den Ball zum 1:0 ins Duisburger Tor spitzeln. Der Waldhof führt 1:0.
Die Platzherren bleiben im Vorwärtsgang, hat aber in der 13. Minute etwas Glück, als ein Kopfball von Girth die Querlatte streift. Dann aber schlägt der Waldhof ein zweites Mal zu. In der 18. Minute spielen die Buwe die gegnerische Abwehr schwindelig. Der agile Martinovic dringt auf der linken Seite in den Duisburger Strafraum ein, spielt auf Bahn, der auf engem Raum weiterleitet auf Thomas Pledl und der schiebt flach und überlegt zum 2:0 ein. Ein klasse Tor, nach einem klasse vorgetragenen Angriff.
Auch in der Folge bestimmt der Waldhof das Spielgeschehen, Duisburg kommt nur sporadisch vor das Tor von Behrens. In der 26. Minute darf sich der SVW-Schlussmann aber einmal auszeichnen und einen Distanzschuss zur Ecke abwehren. Im direkten Gegenzug eilt Martinovic nach gekonnter Ballannahme gleich zwei Gegenspieler davon, wird dann aber zwei Meter vor dem Duisburger Strafraum von Kwadwo umgerissen – Gelbe Karte für den Duisburger und Freistoß für den Waldhof, den Schnatterer ausführt und den Ball ganz knapp über das Tor setzt (29.).
Knapp 10 Minuten vor dem Halbzeitpfiff kommt Duisburg zum vermeintlichen Anschlusstor, aber vor seinem Kopfballtreffer beging Girth ein Foul und der Treffer galt nicht. Es blieb schließlich bis zur Pause beim 2:0 für den SV Waldhof – eine absolut verdiente Führung.

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Foto: PIX/M.Ruffler
Foto: PIX/M.Ruffler

Martin Willig vom Fanprojekt, Mitte, wird verabschiedet

In der Pause wurde es erneut emotional; eine Waldhof-Ikone der anderen Art wurde verabschiedet: Martin Willig, vom Fanprojekt Mannheim, geht in Rente. Martin Willig, das ist Waldhof pur. Da wo bei „normalen“ Menschen das Herz sitzt, befindet sich bei ihm die Waldhof-Raute. Wenn er sich schneidet, fließt blau-schwarzes Blut. Und auch wenn er in Rente geht - Willig ohne Waldhof geht nicht – Willig ist Waldhof. Er ist Buchautor - „111 Gründe den SV Waldhof Mannheim zu lieben“, hat er zusammen mit Tilo Dornbusch geschrieben, er selbst schreibt Gedichte, trägt sie bei zahlreichen Gelegenheiten vor, führt Interessierte zu historischen SVW-Orten auf dem Luzenberg und kennt dort jeden aktuellen und früheren Straßennamen, aus der Zeit als der Stadtteil durch die Spiegelfabrik noch französisch geprägt war. Martin Willig geht also – aber nur in Rente. So ganz geht er zum Glück nicht.
Den zweiten Spielabschnitt beginnt mit Duisburg mit zwei neuen Spielern, beim Waldhof wird erst in der 59. Minute gewechselt – und wieder wird es emotional: Marc Schnatterer beendet seine große Karriere und macht Platz für Marten Winkler und auch Marco Höger verlässt sichtlich gerührt den Platz, für ihn kommt Stefano Russo. Gut zehn Minuten später beendet auch Dominik Martinovic unter großem Applaus seine Zeit beim SV Waldhof (70.), er wird durch Pascal Sohm ersetzt und zeitgleich geht Malachowski runter. Für ihn kommt Berkan Taz und der führt sich optimal ein und erhöht nach einem Fehlpass von Jander humorlos auf 3:0 – die Entscheidung (72.).
Dann geht beim Waldhof noch Thomas Pledl vom Platz und Baris Ekincier kommt zu seinem letzten Einsatz als Waldhöfer. Der 3:1-Ehrentreffer für Duisburg, durch den eingewechselten Bouhaddouz, der in der 86. Minute aus 25 Metern zum 3:1 trifft, ist zwar ein sehenswertes Tor, interessiert aber nur noch die mitgereisten Duisburger Fans. Pünktlich nach 90 Minuten pfeift Schiedsrichter Wolfgang Haslberger die Partie ab. Die Saison 2022/23 ist für die 3. Liga beendet. SV Elversberg und VfL Osnabrück heißen die beiden Aufsteiger – Wehen Wiesbaden erreichte die Relegation
SV Waldhof Mannheim – MSV Duisburg 3:1 (2:0)
Waldhof: Behrens - Jans, Riedel, Seegert, Karbstein, Höger (59. Russo), Malachowski (70. Taz), Schnatterer (59. Winkler), Bahn, Pledl (77. Ekincier), Martinovic (70. Sohm)
Duisburg: Braune - Ajani (71. Feltscher), Bitter, Kwadwo, Mogultay, Jander, Michelbrink (46. Bakir), Knoll (46. Stierlin), Pusch, Girth (77. Bouhaddouz), Hettwer
Tore: 1:0 Martinovic (6.), 2:0 Pledl (18.), 3:0 Taz (72.), 3:1 Bouhaddouz; Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger; Zuschauer: 9.414