Foto: SCK) v.l.n.r.; Matthias Dehoust, Dennis Franzin, Thomas Schmid, Peter Sebert
Beide SCK-Teams spielen noch um den Aufstieg mit
(GM) Während Günter Sebert, der Ehrenspielführer des SV Waldhof, um den Klassenerhalt seines Vereins bangt, fiebert sein Sohn Peter dem möglichen Aufstieg des SC Käfertal entgegen, sogar zweifach. Die 1. Mannschaft der Käfertaler steht nämlich auf dem 3. Tabellenplatz der Kreisliga Mannheim, mit nur einem Punkt Rückstand auf die Tabellenspitze und hat durchaus realistische Chancen in die Landesliga aufzusteigen. Ebenfalls auf Platz 3, steht die 2. Mannschaft des SC Käfertal, die in der Kreisklasse A 2 spielt, was ebenfalls Hoffnung auf den Aufstieg macht, der allerdings nur möglich ist, wenn die 1. Mannschaft den Weg frei macht und den Aufstieg schafft – eine Konstellation, die sicher nicht so oft vorkommt. Wenn also alles gut läuft, könnte Ende der laufenden Saison der SCK einen Doppelaufstieg feiern.
Peter Sebert, der Sportliche Leiter der Fußballabteilung des SC Käfertal, ist zu Recht stolz auf die erfolgreiche Arbeit seiner Abteilung. Einen großen Anteil am sportlichen Erfolg des SCK hat das Trainerteam Matthias Dehoust und Thomas Schmidt, zu dem auch noch Torwarttrainer Stefan „Biggy“ Wiesbeck gehört, ebenso die Betreuer Sascha Back und Markus Bauer, der zudem noch die B-Jugend des SCK trainiert.
Matthias Dehoust kennt den Fußball in der Region wie kaum ein anderer. Der ehemalige Fußball-Profi spielte zu seiner aktiven Zeit für den SV Waldhof in der 2. Bundesliga, später dann für den VfR Mannheim, den SV Sandhausen und Wormatia Worms, dazu kommen noch Stationen beim VfB Leipzig und Jahn Regensburg. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der 51-Jährige eine gehörige Portion Professionalität und Erfolgsdenken in den Verein brachte.
Die Zahlen der letzten drei Jahre sprechen eine deutliche Sprache: von 86 Spielen, die die 1. Mannschaft des SC Käfertal seit Sommer 2022 absolvierte, wurden 57 gewonnen; dazu gab es 19 Unentschieden und nur 10 Niederlagen.
Matthias Dehoust, der vor seiner Käfertaler Zeit Germania Friedrichsfeld trainiert hatte, wollte eigentlich nach der Saison 2021/22 eine Fußballpause einlegen, doch Peter Sebert und sein Spielausschuss-Kollege, Markus Kreis, konnten ihn nach „hartnäckiger Überzeugungsarbeit“ dazu bringen, zum SC Käfertal zu kommen, der zu diesem Zeitpunkt in der Mannheimer Kreisklasse A spielte. Gleich in seiner ersten Saison schaffte Matthias Dehoust mit seinem neuen Team die Meisterschaft in der Kreisklasse und damit den Aufstieg in die Kreisliga Mannheim.
Die gute Entwicklung der Mannschaft ging weiter und nach Ende der ersten Kreisliga-Saison verpasste der SCK die Relegation zur Landesliga nur denkbar knapp – lediglich durch das schlechtere Torverhältnis. Obwohl in der aktuellen Spielzeit der Aufstieg in die Landesliga keineswegs das erklärte Saisonziel war – und dem SCK-Vorstand auch die Kreisliga gereicht hätte – wehrt man sich bei den Käfertalern auch nicht gegen den Aufstieg, zumal die zweite Mannschaft ebenfalls aufsteigen möchte, wenn die Chance dazu da ist. Einen Doppelaufstieg gibt es schließlich nicht allzu oft. Das Kreisklasse-A-Team des SCK wird trainiert von Rainer Horschitz und Florian Eitel. Beide Mannschaften bestehen aus einer Mischung von erfahrenen Spielern und jungen Talenten, was ebenfalls die gute Arbeit beim SCK widerspiegelt – die sich mittlerweile auch in der Jugendabteilung fortsetzt.
Doch wie Peter Sebert betont, und wie jeder, der sich mit Vereinsarbeit beschäftigt, auch weiß: damit ein Verein erfolgreich ist, kommt es nicht nur auf die Mannschaften auf dem Spielfeld an, sondern ganz besonders auch auf die Mannschaft dahinter. Und da fungiert beim SC Käfertal ein besonderes Team, das nicht nur den sportlichen Erfolg im Auge hat, sondern auch dafür sorgt, dass es beim SCK im besten Sinne familiär zugeht.
Das beginnt nicht zuletzt beim Spielausschuss und Hauptverantwortlichem für die 2. Mannschaft, Markus Pfenning. Er und seine Frau Beate sind an Spieltagen fast rund um die Uhr im Einsatz. Die beiden sind nicht nur für den Verkauf von Kaffee und Kuchen zuständig, sie betreuen und verpflegen auch die Schiedsrichter, stellen zudem an Spieltagen die Getränke für die Mannschaften bereit, auch für die der Gegner, und das alles unentgeltlich. Mehr noch, sie legen den Spielern – auf eigene Kosten - sogar Müsliriegel und Bananen in die Kabine, damit die „Energieversorgung“ sichergestellt ist.
Für Verbands- und Wechselangelegenheiten ist Markus Kreis zuständig, der ebenfalls im Spielausschuss tätig ist. Für diesen Job braucht es viel Erfahrung, einen guten Überblick, vor allem aber genaue Kenntnisse der Statuten des Badischen Fußballverbandes.
Bei allem Stolz auf die sportlichen Erfolge der Mannschaften und dem Team hinter den Kulissen, macht Peter Sebert aber auch deutlich, dass dies alles nicht ohne die großzügige Unterstützung von Sponsoren geht. Und er ist sich nicht zu schade, dafür auch mal „Klinken putzen“ zu gehen, wie er zugibt. Sogar seine Ehefrau hat er dazu eingespannt. Andrea Sebert ist ohnehin für die Finanzen in der Fußballabteilung zuständig und hält darüber hinaus ihrem Mann für seine vielfältigen Aufgaben jederzeit den Rücken frei.
Doch nicht nur durch „Klinken putzen“ werden beim SCK Einnahmen generiert, die Verantwortlichen haben auch Ideen. So wurde der „Club der 1910er“ ins Leben gerufen, in Anlehnung an das Gründungsjahr des SC Käfertal. Für 250 Euro jährlich – oder zwölf Mal 25 Euro monatlich - kann man in diesem Club Mitglied werden, hat dadurch freien Eintritt zu den Heimspielen und bekommt obendrauf noch eine Wurst und ein Getränk.
Welchen Stellenwert in Mannheim der SC Käfertal hat, bei dem auch noch Handball, Boule und Tennis gespielt wird, zudem gibt es noch eine Skiabteilung, ist auch daran zu erkennen, dass der SV Waldhof in den letzten beiden Jahren sein Saison-Eröffnungsspiel gegen den SC Käfertal ausgetragen hat, auf der Sportanlage an der Oberen Riedstraße. Auch vor dem Saisonstart 2025/26 wird dieses Spiel wieder stattfinden. Der Termin steht bereits fest - 4. Juli. Außerdem bewarb sich der SC Käfertal um die Austragung eines von zwei Testspielen gegen den Karlsruher SC, die der Zweitligist im Rahmen seiner RegioTour ausgeschrieben hat.
Aber obwohl die Fußballer das Aushängeschild des SC Käfertal sind, ist es für Peter Sebert nicht immer ganz einfach, die Interessen und die Professionalität seiner Abteilung der Vorstandschaft gegenüber zu vertreten. Für sein starkes Engagement und das seiner Mitstreiter, bekommt er schon manchmal zu hören, dass er „seine“ Fußballer zu sehr verhätschelt. Und es liegt auch in der Natur einer Vorstandschaft, dass bei einer Meisterschaft, und dem damit verbundenen Aufstieg in die nächsthöhere Klasse, ein finanzielles Risiko gesehen wird.
Aber welcher Spieler und welcher Trainer lässt sich schon die Chance auf Meisterschaft und Aufstieg entgehen, wenn sie sich bietet? Und wenn eine Mannschaft nach dem Training oder nach dem Spiel noch eine Zeitlang in der Kabine sitzt und sich ein Bier gönnt, zeugt das in erster Linie von intaktem Mannschaftsgefüge und Zusammenhalt – außerdem sorgen solche „Kabinensitzungen“ dafür, dass sich neue Spieler schnell und unkompliziert in ein bestehendes Team einfügen können.
Andererseits würden es die Verantwortlichen und die Vereinsführung - und bestimmt auch die Sponsoren und Unterstützer des SCK - schätzen, wenn sich die Spieler auch häufiger nach dem Training im Clubhaus sehen lassen würden.
Beide Seniorenteams des SC Käfertal stehen kurz vor Abschluss einer Saison, die zur erfolgreichsten des Vereins werden kann. Und die Weichen für die Zukunft sind bereits gestellt. Leider wird Co-Trainer Thomas Schmidt aus beruflichen Gründen der 1. Mannschaft in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch mit Dennis Franzin steht bereits ein gleichwertiger Ersatz in den Startlöchern. Der ehemalige Waldhöfer spielte in den letzten zwei Jahren für den SCK und sammelte bereits erste Erfahrungen als Co-Trainer in der Landesliga bei der U23 des SV Waldhof.
Man darf gespannt sein, was der restliche Saisonverlauf für die beiden Teams des SC Käfertal noch bringen wird. Die Mannschaft hinter den Teams ist jedenfalls schon aufstiegsreif.