Olaf Janßen: “Wir werden alles hart erarbeiten müssen.“
Die kommende Auswärtsfahrt führt die Mannschaft des SV Sandhausen an den Kaiserstuhl: Am Samstag, den 6. September, trifft der SVS auf den Bahlinger SC, die Partie startet wie gewohnt um 14 Uhr. Über die Analyse der letzten Partie, die Neuzugänge sowie den Gegner spricht Chefcoach Olaf Janßen im Interview.
Olaf Janssen über…
… die letzte Partie: Es war Spiel 1 nach Walldorf, denn dort sahen wir ein Versagen aller Systeme. Nach intensiver Aufarbeitung war es gegen Freiburg besser, das war zu sehen. Die Mannschaft zeigte mit dem Ball gute Lösungen, konnte die Partie jedoch nicht für sich entscheiden. Das liegt daran, dass wir einerseits zu viele, andererseits in der Art und Weise haarsträubende Gegentore kassiert haben. Das war in der Saison oft zu beobachten. Ansonsten konnten wir mit der Energie und der Art und Weise des Verteidigens zurück in die Spur finden.
… die kurzfristigen Ausfälle von Akmestanli und De Meester: Lucas Ausfall erreichte uns eine Minute vorm Rausgehen, als wir in der Kabine bereits im Kreis standen. Das war aufgrund der Personallage ein Brett. Teo spürte in der Halbzeit Probleme im Adduktoren-Bereich und konnte nicht mehr sprinten. Beide werden mit muskulären Verletzungen mehrere Wochen fehlen.
… das Ziel, Sicherheit zu geben: Ich wollte den Jungs zeigen, wie viele Dinge sie sehr, sehr gut machen: Im Ballbesitz oder gegen den Ball war viel Positives dabei. Was jetzt noch angepasst werden muss, sind Kleinigkeiten, um noch klarer hinten herauszuspielen und Torchancen zu bekommen. Zusätzlich haben wir die verrückten Gegentore besprochen, die wir uns selbst reingeschossen haben. So können wir auf der einen Seite mit Sicherheit sagen: Der Weg ist der Richtige! Auf der anderen Seite sehen wir, dass wir „nur“ die sogenannten Eigentore abstellen müssen. Das hat den Jungs viele Fragezeichen genommen.
… die Neuzugänge Krause und Schneller: Robin war einer der ersten Spieler, mit denen ich ganz zu Beginn über mehrere Wochen gesprochen habe. Er ist ein sehr erfahrener Sechser, sehr lauf- und zweikampfstark. Als Führungsspieler auf und neben dem Platz hat er mich in den Gesprächen beeindruckt. Der Kontakt ist nie abgerissen, sodass wir nach einem Zeichen von ihm in der vergangenen Woche aktiv wurden. Er ist hier, als hätte er nie woanders gespielt. Selbst auf dem Platz hat es sich nicht angefühlt wie ein Fremdkörper. Er wird uns Sicherheit geben. Lukas Schneller wird unser Torwartteam verstärken. Wir sind in der Analyse zum Schluss gekommen, dass mit Louis und David die beiden Keeper hinter Arthur nicht weit genug sind, um im Falle von Verletzung, Sperre oder Leistungsschwankungen seinen Platz einzunehmen. Da war uns die Konkurrenz zu gering, sodass wir die Position mit Lukas gut besetzen konnten. Er ist vergangenes Jahr mit Schweinfurt aufgestiegen und kennt die Regionalliga. Wir wollten eine Konkurrenzsituation schaffen, die alle Spieler besser macht.
… das Personal: Da können wir offen sprechen: Unsere Personalsituation ist angespannt: Bis zur Partie gegen Balingen werden uns Jannik Graf, Yanis Outman (beide Verletzung am Außenmeniskus), David Mamutovic (Syndesmoseriss), Teoman Akmestanli (Muskuläre Verletzung), Luca De Meester (Muskuläre Verletzung) sowie Leon Ampadu (Außenbanddehnung im Knie) nicht zur Verfügung stehen. Das Schicksal hat es so gewollt, dass es fast ausschließlich Jungs aus dem Zentrum getroffen hat. So werden wir mit 15 Feldspielern in diese Phase gehen und mit U19-Spielern auffüllen. Wir werden nicht jammern, sondern die Situation als Prüfung annehmen und so sehen, ob wir unseren Weg auch gemeinsam gehen, wenn uns der Wind ins Gesicht bläst.
… den Gegner: Bahlingen hat ein besonderes Stadion und besondere Umstände, die uns erwarten werden. Sie werden alles investieren und uns quälen, um die Punkte zu holen. Stefan Reisinger kenne ich als Trainer schon viele Jahre, sein Team ist im Ballbesitz sehr variabel und arbeitet mit einer Unmenge an Positionswechseln.
… die Partie: Sie werden unsere Abstöße hoch pressen und oft tief stehen. Es ist die hohe Kunst, einen tiefstehenden Gegner im eigenen Ballbesitz richtig zu bespielen. An meinen Aussagen ist zu hören: Das wird eine Herausforderung, uns wird gar nichts geschenkt. Alles, was wir mitnehmen wollen, werden wir uns hart erarbeiten müssen.
SV Sandhausen 1916 e.V.