Zweiter Sieg in der englischen Woche für den SV Waldhof
(GM) Nach dem 6:1-Sieg gegen Rot-Weiß Essen legte der SV Waldhof im Auswärtsspiel beim TSV Havelse nach und bringt nach einem 3:2-Sieg drei wichtige Punkte mit nach Hause.
Trainer Luc Holtz schickte die gleiche Aufstellung aufs Feld, die auch gegen Rot-Weiß Essen begonnen hatte. Seine Mannschaft hatte bereits in der 10. Minute die erste gute Chance, als Okpala nach einem Steilpass zunächst an Havelses Torhüter Opitz hängenbleibt, aber Lohkemper sich den Abpraller schnappen kann, jedoch den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzt. Im direkten Gegenzug taucht Ilic frei vor Nijhuis aus, versucht den Waldhof-Keeper zu überlupfen, doch der streckt sich und pflückt den Ball herunter.
Sein Abwurf leitet den nächsten Waldhöfer Angriff ein und der endet in der Führung. Ferati spielt vor dem Havelser Strafraum links raus zu Voelcke, der setzt sich mit Tempo durch, bringt den Ball scharf und flach in die Mitte, zu Masca, der völlig freisteht und trocken zum 0:1 einnetzt (11.).
In der Folge übernimmt der Waldhof immer mehr das Kommando, schnürt die Gastgeber zeitweise in deren eigener Hälfte ein, versäumt es aber das beruhigende zweite Tor zu erzielen, das mehrmals möglich gewesen wäre. Erst in der Schlussphase der ersten Spielhälfte konnte Havelse das Spiel ausgeglichener gestalten und tauchte wieder im Waldhöfer Strafraum auf, ohne jedoch das Tor von Nijhuis ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die Führung zur Halbzeit war für den Waldhof verdient, gemessen am Ballbesitz von über 60% aber deutlich zu knapp.
Ohne personelle Wechsel gehen beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt. Havelse sucht sofort die Offensive und beginnt am Ausgleich zu arbeiten. Doch der Waldhof hält dagegen und kann nach einer knappen Stunde seine Führung sogar ausbauen. Wieder ist es ein Pass von Ferati auf die linke Seite, der Voelcke in eine gute Position bringt. Der Vorbereiter des 0:1 zieht dieses Mal jedoch in die Mitte, sein erster Abspielversuch bleibt zwar hängen, der zweite Versuch landet dann bei Lohkemper, der den Ball dann sehenswert in die untere rechte Ecke setzt (58.).
Der Waldhöfer scheinen auf dem Platz und auf den Rängen alles im Griff zu haben, denn die mitgereisten Fans bestimmen die Lautstärke im Stadion. Doch kaum ist der Jubel über den zweiten Treffer verklungen, gelingt Posselt für Havelse der 1:2-Anschlusstreffer, nachdem die Waldhöfer Abwehr einen weiten Einwurf nicht entscheidend klären konnte (60).
Havelse wittert nun Morgenluft und verstärkt seine Angriffsbemühungen. In der 67. Minute wechseln die Gastgeber gleich dreifach; Jäschke, Paldino und Rexhapi kommen für Rufidis, Ilic und Müller und wenige Minuten später reagiert der Waldhof mit einem Doppelwechsel; Diakhaby und Masca machen Platz für Rieckmann und Shipnoski (71.). Noch ehe sich die beiden Akteure einsortiert hatten, steht es plötzlich 2:2. Nach einem hart getretenen Eckball von Kolgeci, lenkt Nijhuis den Ball an die Querlatte, den Abpraller bringt Belkahia schließlich im Waldhöfer Tor unter und gleicht für Havelse aus (73.).
Während Waldhof-Trainer Luc Holtz an der Seitenlinie noch wegen des Ausgleichs hadert, geht seine Mannschaft jedoch bereits wieder in Führung. Rieckmann spielt auf der linken Seite klasse den ebenfalls gerade eingewechselten Shipnoski an und der dreifache Torschütze vom letzten Samstag zieht von der Strafraumgrenze wuchtig ab und trifft, unhaltbar für Opitz, zum 2:3 – Jubel im Gästeblock und eine kalte Dusche für Havelse, nur eine Minute nach dem Ausgleich.
Doch nur weitere zwei Minuten später wäre Havelse fast erneut zum Ausgleich gekommen, als Nijhuis vor dem Strafraum den Ball nach vorne schlagen will, aber genau auf Riedel, der sofort aufs leere Waldhöfer Tor schießt. Doch Hoffmann war rechtzeitig nach hinten geeilt und kann den Ball gerade noch vor der Linie abfangen (76.). Tiefes Durchatmen beim Waldhof.
Zehn Minuten vor Spielende wechselt der Waldhof noch einmal doppelt, Sietan und Okpala machen Platz für Thalhammer und Boyd und kurz darauf kommt bei Havelse noch Sommer für Belkahia (83.). Havelse drängt weiter auf den Ausgleich und der Waldhof versucht zu kontern, oft mit langen Bällen auf Boyd. Dann ein Schreckmoment, als Torhüter Nijhuis liegenbleibt und nach kurzer Behandlung klar wird, dass es für den Waldhöfer Torhüter nicht weitergehen wird - Lucien Hawryluk muss zwischen die Pfosten (88.).
Aufgrund der Verzögerungen gibt es sieben Minuten Nachspielzeit obendrauf, in der Havelse unentwegt anrennt. Die Waldhöfer Abwehr bleibt aber stabil und räumt alles weg, was gefährlich werden kann. Nachdem Havelses Plume, der bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit die Gelbe Karte gesehen hatte, Shipnoski mit dem Ellenbogen im Gesicht trifft, zückt der gut agierende Schiedsrichter Assad Nouhoum die gelb-rote Karte und die Gastgeber müssen die verbleibenden Minuten in Unterzahl zu Ende spielen.
Es bleibt schließlich beim knappen Waldhöfer Sieg. Am kommenden Samstag geht es weiter, dann ist der VfL Osnabrück zu Gast im Carl-Benz-Stadion.
TSV Havelse – SV Waldhof 2:3 (0:1)
Havelse: Opitz - Plume, Belkahia (83. Sommer), Kolgeci, Riedel, Berger, Rufidis (67. Jäschke), Aytun, Müller (67. Rexhepi), Ilic (67. Paldino), Posselt
Waldhof: Nijhuis (88. Hawryluk), Klünter, Hoffmann, Sechelmann, Voelcke, Sietan (80. Thalhammer), Diakhaby (71. Rieckmann), Masca (71. Shipnoski), Ferati, Okpala (80. Boyd), Lohkemper
Tore: 0:1 Masca (11.), 0:2 Lohkemper (58.), 1:2 Posselt (60.), 2:2 Belkahia (73.), 2:3 Shipnoski (74.); Schiedsrichter: Assad Nouhoum; Zuschauer: 1.112; besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Plume (90.+4