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Rhein-Neckar Löwen – TVB Stuttgart 30:20

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Nach sieben Monaten Pause - Löwen gelingt guter Start in die neue Saison
Sieben Monate mussten die Rhein-Neckar Löwen auf diesen Moment warten: Zum ersten Mal seit dem 3. März und einem 26:23 gegen Leipzig bestritt der zweifache Deutsche Meister am Sonntagnachmittag ein Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga – und die Freude darüber war den Löwen anzumerken. Gegen den TVB Stuttgart gab es am ersten Spieltag der Saison 2020/21 ein 30:20 (17:9), dazu eine in allen Mannschaftsteilen blitzsaubere und spielfreudige Leistung. Unterstützung von außen kam ausschließlich von einer Handvoll Trommler. Die zuständigen Behörden hatten das Arena-Hygienekonzept für die Zulassung einer größeren Zuschauerzahl abgelehnt.

Es gibt erste Angriffe, die schlechter laufen können. Lukas Nilsson bedient Rafael Baena am Kreis, der zieht im Zweikampf mit Adam Lönn einen Siebenmeter plus Zeitstrafe. Uwe Gensheimer verwandelt: 1:0 für die Löwen. Die Szene erweist sich als wegweisend. Nach dem 2:2 legen die Löwen einen 5:0-Lauf auf den blauen Handballboden, führen in Minute zehn mit 7:2. Der Grund: Stuttgart schließt zu schnell ab, leistet sich Abspiel- und Technikfehler, welche die Löwen im Stil einer Spitzenmannschaft eiskalt bestrafen.

Löwen top – in allen Belangen
Mit dem siebten Feldspieler wollen die Schwaben mehr Druck ins Angriffsspiel bringen. Doch der Versuch geht nach hinten los. Selbst in doppelter Unterzahl bieten die Löwen hinten nichts an, stehen gut. Im Verbund von Abwehr und Torwart lassen sie kaum eine freie Chance zu. Andreas Palicka im Löwen-Kasten kommt nach einer Viertelstunde bereits auf fünf Paraden – da steht es 9:4 für die RNL. Die offensive Abwehr, die meist im 3:2:1-System agiert, bringt immer wieder Ballgewinne. Vorne geht es dann zielstrebig und ohne viel Schnörkel Richtung Tor.

Vorarbeiter ist Spielmacher Andy Schmid, der mit seinem vierten Treffer auf 15:7 stellt (24.). Rückkehrer Baena wühlt sich immer wieder durch, so auch beim 16:8 (25.). Als Palicka seine zehnte Parade landet, steht er bei einer sagenhaften Quote von über 50 Prozent, und hält diese auch bis zum Pausenstand von 17:9. Dabei profitiert der Schwede von der superkonzentrierten Defensivarbeit, die vom Quartett Petersson, Gislason, Abutovic, Lagarde getragen wird. Vorne trifft das Trio Gensheimer, Petersson, Nilsson je dreimal.

Löwen lassen nicht nach
Stark aus Löwen-Sicht: Nach der Pause lässt die Intensität nicht nach. Nicht bei Palicka, der binnen fünf Minuten zwei Paraden nachlegt. Nicht bei Schmid, der erst einen Siebenmeter zum 18:10 (35.) verwandelt und dann mit Jerry Tollbring einen Kempa zum 20:11 aufs Parkett zaubert (38.). Nach und nach wechselt Löwen-Trainer Schwalb durch, bringt nach Tollbring für Gensheimer noch Niclas Kirkeløkke, Patrick Groetzki, Mait Patrail und Nachwuchskraft David Späth ins Tor. Der 18-Jährige landet direkt seine ersten Bundesliga-Paraden – ein Einstand nach Maß.

Weil die Neuen auch richtig Bock haben, weiter Gas geben, bleibt das Ergebnis deutlich. Nilsson, nach kurzer Pause wieder für Lagarde gekommen, trifft zum 25:15, 28:19 und 30:19, kommt am Ende auf ein halbes Dutzend Tore bei seinem ersten Bundesliga-Spiel für die RNL. Nach 60 ziemlich einseitigen Minuten steht es 30:20. Der Kantersieg befördert die Löwen nach dem ersten Spieltag direkt auf Platz eins der LIQUI MOLY HBL. Es gibt erste Spiele, die schlechter laufen können.

Rhein-Neckar Löwen – TVB Stuttgart 30:20 (17:9)
Löwen: Palicka, Späth – Schmid (5/1), Gensheimer (3/1), Kirkeløkke (1), Lagarde, Patrail, Tollbring (2), Ahouansou, Abutovic, Lagergren (3), Groetzki (1), Baena (4), Petersson (4), Gislason (1), Nilsson (6)
Stuttgart: Bitter, Prost – Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvegi, Lönn (1), Schulze, Röthlisberger (1), Zieker (1), Müller (4), Pfattheicher (1), Peshevski (5), Kristjansson (5), Wieling
Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 7:2, 7:4, 11:4, 11:6, 12:6, 13:7, 15:7, 16:8, 17:9 (HZ), 17:10, 18:10, 19:10, 19:11, 22:13, 24:15, 26:16, 27:19, 29:19, 30:20 (ENDE)
Schiedsrichter: Tobias Tönnies / Robert Schulze

Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de