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TVB Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 32:28

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Die Rhein-Neckar Löwen erwischen im Derby gegen Stuttgart einen gebrauchten Tag, verlieren zwei Punkte und zwei Spieler
Bitterer Sonntag für die Rhein-Neckar Löwen: Beim TVB Stuttgart verlieren die Mannheimer und Kronauer nicht nur das Bundesliga-Spiel und zum ersten Mal das Derby, sondern auch noch durch Verletzungen zwei wichtige Spieler. Insofern tut das 28:32 (11:15) doppelt weh. Jetzt heißt es eng zusammenrücken für die kommenden entscheidenden Wochen dieser Saison.

Der Start geht schon in die Hose an diesem gebrauchten 9. Mai: Nach zwei Fehlwürfen von Philipp Ahouansou, der erstmals im Innenblock und auf halblinks offensiv startet, fliegt Max Häfner zu einem spektakulär hohen Kempa und dem 3:0 (3.). Fünf Minuten brauchen die Löwen, um sich zu schütteln. Jannik Kohlbacher stellt eine Monster-Sperre, Ahouansou stößt drauf und macht das 5:3 (6.). Nikolas Katsigiannis hält, Ahouansou läuft den Gegenstoß: 5:4 (7.). Steal Kohlbacher, Gegenstoß Tollbring: 5:5 (8.). So schnell kann es gehen – und dann auch doch wieder nicht.

Sicherheit holen sich die Löwen durch den 3:0-Lauf nämlich leider nicht. Mait Patrail leistet sich einen Fehlpass, Andy Schmid scheitert vom Siebenmeterstrich an einem starken Primoz Prost (10.). Prost hält auch gegen den freien Kohlbacher, Ahouansou trifft wieder Aluminium (13.). Effektiver zeigen sich jetzt wieder die Stuttgarter. Kreisanspiele, Tempo nach offensiven Löwen-Fehlern: So ziehen die Schwaben auf 11:8 weg (21.). Wie schon gegen die Füchse das Problem der Löwen: die Abschlussquote. Prost hält fast jeden zweiten Löwen-Wurf, der aufs Tor kommt. Und wenn Katsigiannis Mitte der ersten Hälfte nicht richtig heiß laufen würde – es käme wohl noch dicker.

Bitterer geht kaum: Zwei Löwen müssen verletzt raus
Beim Stand von 12:10 starten die Stuttgarter trotz des Katzen-Widerstands eine 4:0-Serie, führen kurz vor der Pause 15:10 (29.). Jerry Tollbring beendet eine Phase von achten Minuten ohne Tor und verkürzt vor der Halbzeitsirene immerhin auf 15:11. Für die Löwen kommt es nicht nur vom Ergebnis her knüppeldick: Jannik Kohlbacher und Lukas Nilsson fallen verletzungsbedingt zumindest für Durchgang zwei aus. Jetzt brauchen die Mannheimer und Kronauer schon fast ein kleines Handball-Wunder, um diese Partie ohne insgesamt sieben (!) verletzte Stammspieler noch zu drehen.

Gelingen soll die Aufholjagd mit dem siebten Feldspieler im Angriff. Dass dort Rückraumspieler Mait Patrail neben Ymir Örn Gislason am Kreis steht, sagt alles über die Personalsituation. Zwei weitere Prost-Paraden und einen Fehlpass später heißt es 18:11 für den TVB Stuttgart (33.). In der verzweifelten Lage rauft sich das Rest-Rudel zusammen. Sebastian Trost, aus der Drittliga-Mannschaft aktiviert, verteidigt auf halb – und macht das nicht einmal schlecht. Die Katze fischt einen Siebenmeter weg (36.). Ahouansou lässt sich nicht entmutigen, haut zum 21:16 erfolgreich drauf (39.). Nach dem 21:17 durch Tollbring erscheint sogar wieder ein bisschen Licht am Ende des Tunnels (40.).

Die improvisierte 6:0-Abwehr leistet harte Arbeit, zwingt den Gegner dazu, ebenfalls den siebten Feldspieler für die Offensive zu bringen. So entsteht ein relativ statisches Taktik-Spielchen, das die Löwen nicht entscheidend auf ihre Seite ziehen können. Nach einer Dreierserie sind sie noch einmal auf 26:23 dran (49.). Der nächste Schritt will aber nicht mehr gelingen – auch weil es der TVB weiter clever spielt, immer wieder die Fehler des Gegners nutzt und beim 30:24 nach Steal und Gegenstoß die Vorentscheidung erwirkt (54.). Am Ende steht der erste Derby-Sieg der Stuttgarter im elften Duell. Der große Löwen-Kampf ist löblich, aber vergebens.

TVB Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 32:28 (15:11)
Stuttgart: Prost, Lehmann – Häfner (3), Weiß (2), Lönn (6), Schulze, Röthlisberger, Nicolaus (2), Zieker (2), Müller (1), Pfattheicher (2), Peshevski (5), Kristjansson (8), Wieling (1)
Löwen: Palicka (ab 45.), Katsigiannis – Schmid (2), Veigel, Kirkeløkke (2), Patrail (2), Tollbring (8/1), Ahouansou (5), Trost, Lagergren (1), Groetzki (4), Gislason, Zacharias, Nilsson (1), Kohlbacher (3)
Spielfilm: 3:0, 5:2, 5:5, 7:7, 9:7, 11:8, 11:10, 15:10, 15:11 (HZ), 18:11, 19:12, 20:14, 21:17, 23:19, 25:20, 26:23, 27:24, 30:24, 31:25, 32:28 (ENDE)
Schiedsrichter: Fabian Baumgart & Sascha Wild

Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de