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Rhein-Neckar Löwen – Benfica Lissabon 31:31

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Löwen bangen um Einzug in die Euro League
Die Löwen kamen am Abend beim Hinspiel in der 2. Qualifikationsrunde gegen den portugiesischen Spitzenclub Benfica Lissabon nicht über ein 31:31 (15:16) hinaus. Damit müssen die Löwen am kommenden Dienstag in Portugal das Rückspiel gewinnen, oder bei einem Unentschieden mehr als 32 Tore erzielen, um noch den Einzug in die Gruppenphase zu schaffen. Bester Werfer für den Bundesligisten, für den die heutige Partie die Zuschauerpremiere im Heidelberger SNP dome war, war Kapitän Uwe Gensheimer mit sieben Treffern.
„Wir haben im Angriff zu viele Chancen vergeben, daran müssen wir arbeiten. Wir haben noch 60 Minuten im Rückspiel, das stimmt mich zuversichtlich, auch wie wir uns nach einem 18:22-Rückstand zurück gekämpft haben und hier noch einen Punkt mitnehmen. Natürlich sind wir nicht zufrieden, unser Anspruch ist es gewesen, diese Partie zu gewinnen“, sagte Löwen-Torhüter Andreas Palicka nach der Partie.

Löwen-Trainer Klaus Gärtner ging mit zwei personellen Änderungen im Vergleich zur Bundesliganiederlage in Hamburg in die Partie. Torhüter Nikolas Katsigiannis, für David Späth, stand erstmals in dieser Saison im Kader. Rückraumspieler Mait Patrail kam zudem für Benjamin Helander wieder in die Mannschaft.

Benfica startet stark
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste mit einer schnellen 2:0 Führung, dabei erzielte der ehemalige Bundesligaprofi Ole Rahmel den ersten Treffer des Spiels. Auch der zweite ehemalige HBL-Akteur im Kader der Portugiesen erwischte einen guten Start ins Spiel. Petar Djordjic erzielte zwei der ersten vier Tore der Gäste zur zwischenzeitlichen 4:2 Führung für Benfica.

Es dauerte etwas mehr als fünf Minuten, bis die Löwen erstmals den Ausgleich geschafft hatten. Andreas Palicka erzielte nach einer Parade mit einem Wurf über das komplette Feld den Treffer zum 4:4 ins leere portugiesische Tor und brachte den SNP Dome damit erstmals zum Kochen. Patrick Groetzki besorgte beim 5:4 die erste Führung des Bundesligisten, der in der Folgezeit jedoch viele gute Chancen vergab. Ob Jannik Kohlbacher, Andy Schmid, Patrick Groetzki oder Uwe Gensheimer, wie schon bei der Auswärtsniederlage in Hamburg am vergangenen Wochenende vergaben die Löwen beste Einwurfmöglichkeiten und scheiterten immer wieder am portugiesischen Schlussmann Sergey Hernandez. Benfica bestrafte die Abschlussschwäche der Gastgeber, erzielte so drei Tore in Serie und ging beim 8:6 nach einer Viertelstunde wieder mit zwei Toren in Führung.

Die Portugiesen verspielten dabei selbst noch einige Bälle im eigenen Angriffsspiel und hätten mit ein wenig mehr Konzentration noch deutlicher führen können. Auch die erste Auszeit von Löwen-Trainer Klaus Gärtner brachte keine Besserung, Benfica spielte deutlich konsequenter im Angriff als die Löwen und hatte mit Petar Djordjic den besten Akteur der ersten Hälfte auf seiner Seite. Der Rückraumspieler traf zu Beginn der Partie wie er wollte und setzte zudem seine Nebenleute mit sehenswerten Anspielen an den Kreis gekonnt in Szene.

Beim 11:8 führte Benfica erstmals mit drei Toren. Klaus Gärtner reagierte, brachte mit Lukas Nilsson und Niclas Kirkeløkke zwei frische Kräfte im Rückraum, mit Erfolg. Beim 11:12 hatten die Löwen den Anschluss geschafft und nachdem nun auch Andreas Palicka gegen Djordjic mehrmals parierte, gelang Lukas Nilsson beim 13:13 (26.) der Ausgleich. Eine umstrittene Zeitstrafe gegen Jannik Kohlbacher nutzten die Gäste dann, um sich in Überzahl mit einer knappen 16:15 Führung in die Halbzeit zu verabschieden.

Löwen kämpfen sich zurück
Auch in die 2. Hälfte erwischte Benfica den besseren Start. Bis auf 18:15 bauten die Gäste den Vorsprung aus, ehe ein Doppelschlag von Jannik Kohlbacher und Uwe Gensheimer nach nicht einmal drei Minuten den 17:18-Zwischenstand aus Sicht der Löwen besorgte. Wie schon in der ersten Hälfte vergaben die Badener jedoch beste Tormöglichkeiten und konnten sich dabei bei Andreas Palicka bedanken, der mit seinen Paraden einen höheren Rückstand verhinderte. An der verdienten 22:18-Führung der Gäste war allerdings auch der Schwede machtlos, wurde er von seiner Abwehr doch viel zu oft im Stich gelassen.

Mit Andy Schmid und Philipp Ahouansou sowie Kristjan Horžen brachten die Löwen zwanzig Minuten vor dem Ende frische Kräfte. Besonders Philipp Ahouansou zeigte mit zwei Toren bei seinen ersten zwei Würfen erstmals so etwas wie Torgefahr aus dem Rückraum und war damit so etwas wie ein Weckruf für seine Mitspieler zur Aufholjagd. Beim 25:25 (49.) hatten die Löwen einen Vier-Tore-Rückstand ausgeglichen, auch weil Andy Schmid nun immer wieder Kristjan Horžen am Kreis mit feinen Pässen bediente.

Nach einer überragenden Parade von Andreas Palicka ging es beim 26:26 in die letzten zehn Minuten der Partie, ehe Philipp Ahouansou beim 27:26 mit einer tollen Einzelleistung die Führung erstmals seit dem 6:5 wieder zurück zu den Löwen holte. Kopf-an-Kopf ging es in die letzten Spielminuten. Nach Schmids 28:27 traf Benfica nur den Pfosten, Gensheimer im Gegenzug markierte das 29:27, fünf Minuten waren da noch zu spielen, die Löwen lagen plötzlich zwei Toren in Führung. Benfica kam durch Ole Rahmel beim 28:29 zum Anschluss, ein Gewaltwurf von Andy Schmid landete zum 30:28 im Tor der Gäste, die per Kempa-Trick umgehend zum 29:30 verkürzten. Gensheimer vergab drei Minuten vor dem Ende einen „Dreher“, Jonas Källmann traf zum 30:30. Keinen der 945 Zuschauer hielt es beim Premierenspiel der Löwen mit Zuschauern in Heidelberg noch auf den Sitzen.

Finale furioso
Schmid vergab einen Schlagwurf und der überragende Ole Rahmel brachte Lissabon eine Minute vor dem Ende beim 31:30 wieder in Führung. Dreißig Sekunden blieben den Löwen in Überzahl nach der dritten Zeitstrafe gegen Lissabons Borges noch für den Ausgleich, Andy Schmid fand Kristjan Horžen am Kreis, der slowenische Neuzugang holte zwölf Sekunden vor dem Ende einen Strafwurf heraus.
Uwe Gensheimer traf sicher, sechs Sekunden waren noch zu spielen, eine letzte Auszeit der Gäste, bei der sich Trainer Rodriguez sogar noch eine Zeitstrafe wegen Reklamierens einhandelt. Nur mit vier Feldspielern kommt Benfica im letzten Angriff nicht mehr zum Torabschluss, einen letzten Freiwurf nach der Schlusssirene von Petar Djordic kann Andreas Palicka abwehren.

Rhein-Neckar Löwen – SL Benfica 31:31 (15:16)
Löwen: Palicka (2), Katsigiannis; Schmid (5), Gensheimer (7/3), Kirkeløkke, Diocou, Patrail, Knorr, Ahouansou (4), Abutovic, Lagergren, Groetzki (3), Horžen (3), Gislason (1), Nilsson (3), Kohlbacher (3)
Lissabon: Capdeville, Hernandez (1); Keita, Källman (13, Garcia, Moreira (2), Moreno, Martins, Borges (2), Rahmel (8), Kukic (3), Grigoras (2), Moraes (3), Kljun, Costa, Djordjic (7)
Spielfilm: 2:4 (5.), 6:5 (10.), 6:8 (15.), 8:10 (20.), 11:13 (25.), 15:16 (HZ), 17:19 (35.), 18:21 (40.) 21:23 (45.), 29:27 (55.), 31:31 (ENDE)
Schiedsrichter: Doychinov / Goretsov (BUL); Zuschauer: 945

Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de