Chorleiter Gotthilf Fischer mit 92 Jahren verstorben

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Diana Rasch


Der weltberühmte schwäbische Chorleiter ist am Freitag mit 92 Jahren verstorben. Goldene Schallplatten hat für seine jahrzehntelangen großen Erfolge mehrere erhalten. 2019 wurde er mit dem „Impala Award in Gold“ ausgezeichnet - für die mehr als 15.000.000 Aufrufe seiner online abrufbaren Aufnahme der zur Europahymne gewordenen „Ode an die Freude“ – dem Schlusssatz aus Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 in d-Moll op.125 mit der Textzeile “Freude schöner Götterfunken“. Bei einer Feierstunde am 24. Juli 2019 im Blühenden Barock in Ludwigsburg erhielt er die Auszeichnung aus den Händen des ehemaligen EU-Kommissars Günther H. Oettinger. Mit ausgezeichnet wurden die Partner, die für das Gelingen eines so beachtlichen Erfolges unerlässlich sind - Hans Derer, Geschäftsführer Gesellschafter der Winnender 7us Media Group, der seit 2007 verantwortlich ist für die Vermarktung der Titel Gotthilf Fischers und Esther Müller, die seit Jahrzehnten als Fischers Managerin und Produzentin agiert.

Roland Bless, Mitbegründer der Band PUR und inzwischen als Solokünstler erfolgreich, griff das europäische Thema auf und umrahmte die Feier mit “Freiheit und Frieden“ und Ray Dorset von der Band „Mungo Jerry London sang Gotthilf Fischer zu Ehren sein „In the summertime“, den größten Sommerhit aller Zeiten. Fischers Lieblingslied „The Rose/Die Rose“ trugen „Tanja und Ines“ aus dem Fischer-Chor vor.

Gotthilf Fischers Herz entflammte früh für die Musik und für das Dirigieren. Gleich nach dem Krieg begann er mit der „Concordia Deizisau“. Im Lauf der Zeit wurden seine Chöre im Stuttgarter Raum zu den „Fischer-Chören“ zusammengefasst, die weltberühmt wurden. Dass Musik erfreut und verbindet, zeigt, dass er mit seinen Chören um die halbe Welt gereist ist und auch die Massen im Publikum immer wieder so begeistert hat, dass sie unter seinem Dirigat mitgesungen haben. Beliebt war auch die Fernsehserie mit den Fahrten im Oldtimerbus auf der „Straße der Lieder“. Besonders herausragend waren Fischers Auftritte beim Fußball-Weltmeisterschaftsfinale 1974 in München, vor dem Papst im Petersdom, und mit einer seiner Kompositionen vor dem amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter.

Auch wenn es im Lauf der Zeit nicht mehr die Verkaufszahlen bei Schallplatten sind, sondern die Klicks für Streams und Downloads im Internet, den Volksliedern und dem deutschen Liedgut blieb Fischer treu. Die Impala (Independent Music Publishers and Labels Association) ist ein Verband von mehr als 4.000 unabhängigen europäischen Musikunternehmen, der die „Goldenen“-Schallplatten vergibt, ab 75.000 verkauften physischen Tonträgern und ab 15.000.000 „Streams“.

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Diana Rasch
 


Gabriele Grabinger (Fischer-Chöre), Gotthilf Fischer, EU-Kommissar Günther H. Oettinger,
Esther Müller, Roland Bless, Hans Derer, Ray Dorset, Sänger der Band „Mungo Jerry“