125 Jahre Eingemeindung Käfertal - Ausstellung BBC und Kämpfe der Belegschaft um Arbeitsplätze
Firma Brown, Boveri & Cie
1900 erhält die Firma Brown, Boveri & Cie von der Stadt Mannheim den Auftrag für die Errichtung eines Elektrizitätswerkes um die Stadt mit Licht und Kraftstrom zu versorgen. BBC verpflichtet sich, in Mannheim eine Fabrik zu errichten, die die gesamte Palette elektrischer Ausrüstung produziert. Sie erhält dafür von der Stadt eine Fläche von 85.000 m² im Sandgewann 17. Die Produktpalette umfasst Generatoren für Gleich- und Wechselstrom, Motoren für Gleich-, Wechsel-, und Drehstrom, Turbinen, Transformatoren, Regler und Anlasser, Schaltapparate und Schaltfelder.
Die Versorgung der gesamten Stadt und der angesiedelten Industriebetriebe mit Strom, insbesondere die Elektrifizierung des Industriehafens führt zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung Mannheims. Eine Straßenbahn wird gebaut.
1900 zählt die Fabrik 400 Arbeitsplätze. Die Kantine wird als öffentliche Wirtschaft gebaut und ist von außen zugänglich. Später gibt es eine Betriebssparkasse, die den Arbeitern 5% Zinsen zahlt, anstatt der 2,5%- 3% wie die öffentliche Sparkasse.
Bereits 1901 gibt es erstmals Kurzarbeit und Entlassungen wegen des starken Auftragsrückgangs aufgrund wirtschaftlicher Depression. Danach entwickelt sich die Belegschaft sprunghaft bis zu 1793 Beschäftigten 1906.
1908 führen die Arbeiter einen 7-wöchigen Streik gegen eine neuartige Methode der Akkordlohnberechnung.
Während des 1. Weltkriegs werden auch Granaten und Minenwerfer im Werk produziert.
Aufgrund der Hungersnot der Arbeiter übernimmt BBC 1915 das landwirtschaftliche Gut Scharhof und hält dort u.a. Kühe und Schweine, um die Arbeiter u.a. mit Milch zu versorgen.
Nach dem Krieg 1918 setzen die Arbeiter die 8-Std.-Schicht durch. Vorher betrug eine Schicht 9 1/2 Stunden.
Zu Beginn der 80er Jahre zählt die Firma BBC im Raum Mannheim/Rhein-Neckar rund 14.000 Beschäftigte.
Januar 1988 fusioniert BBC mit dem schwedischen Konkurrenten ASEA und wird zu ABB.
Februar 1988 werden 2.000 geplante Entlassungen mitgeteilt. Die Belegschaft protestiert mit einer 3-tägigen Betriebsversammlung. Auch die Mannheimer Bevölkerung ist schockiert. Es kommt zu mehr als 20 Arbeitsniederlegungen in neun Monaten. Ein Solidaritätskomitee wird gegründet, in dem sich viele Mannheimer Persönlichkeiten, die Gewerkschaften, die Kirchen etc. engagieren. (siehe Plakat "ohne Arbeit stirbt die Stadt").
Im Juni 1988 demonstrieren 4.000 Menschen vor dem Rosengarten zur Aktionärsversammlung von ABB.
Die geplanten Entlassungen können verhindert werden, aber es findet ein Personalabbau mit "sozialverträglichen" Mitteln statt. Die Schließung des Transformatorenbaus wird ebenfalls verhindert, aber die Beschäftigtenzahl wird von 550 auf 195 reduziert.
1991 Mit dem Konzept der "internationalen Arbeitsteilung" sollen weiter die verschiedenen Produktionsstandorte gegeneinander ausgespielt werden. Es gibt Produktionsverlagerungen von Mannheim nach Osteuropa.
Die Arbeiter wehren sich in einem neuen Arbeitskampf. Auch diesmal werden Entlassungen verhindert. Dennoch erfolgt erneuter Personalabbau (hauptsächlich über Vorruhestandsregelungen).
1994 Der geplante Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen bei ABB Mannheim wird bekanntgegeben. Derzeit sind es noch 5.300 Beschäftigte.
Der Generatorbau soll geschlossen werden, Arbeitsplatzabbau in der Turbinenfabrik. Insbesondere im Kraftwerksbereich (derzeit noch 3.100 Beschäftigte) soll massiver Personalabbau stattfinden (Verlagerung nach Polen). In der Kraftwerksleittechnik sollen von 850 Beschäftigten 270 abgebaut werden und die Arbeit nach Polen verlagert werden. Hier trifft es vor allem Ingenieure, Softwareentwicklung und Kaufleute.
Auch der Transformatorenbau soll bis Ende 1994 weitgehend geschlossen werden. Durch den Widerstand von Betriebsrat und Belegschaft wurde eine Beschäftigungszusage bis Mai 1997 erreicht.
2000 Kauf der Kraftwerkssparte durch Alstom. Es beginnt eine jahrelanger Kampf zwischen Belegschaft und Konzernleitung um die Arbeitsplätze. Alstom gerät in eine schwere Verschuldungs-krise.
2003 Die Banken verlangen von Alstom eine Verringerung der Schuldenlast bis 2005 um die Hälfte und eine Erhöhung der Gewinnmarge um 50%. 700 Stellen sollen gestrichen werden. Rund 700 Beschäftigte fahren mit Bussen nach Paris und demonstrieren vor der Alstom-Konzernzentrale gegen die Kahlschlagpläne. Der Alstom-Chor gründet sich.
20014 mit einer mehrtägigen Torblockade verhindern die Arbeiter den Abtransport von Turbinen-teilen nach USA.
2015 - 2017 Alstom verkauft die konventionelle Energiesparte am General Electric. Der radikale Kahlschlag durch die Konzernleitung setzt sich fort. Ziel ist die Schließung des Standortes. Mit vielen Aktionen, Demonstrationen am Werkstor, einer Menschenkette, einem Lichterlauf wehrt sich die Belegschaft verzweifelt gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze.
2017 wird schließlich ein Sozialplan und Interessensausgleich zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung unterzeichnet. Die endgültige Vernichtung des Standortes Käfertal ist nicht mehr aufzuhalten. Heute sind dort nur noch wenige Mitarbeiter mit Restarbeiten beschäftigt.
Rotraud Schmidt
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