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Katzen wären gegen Specht

PfdKKatzen wären gegen Specht

Wird die oder der neue Mannheimer OB das drängende Katzenproblem endlich energisch angehen? Seit Jahren haben die Verantwortlichen der Stadt angemessenen Katzenschutz mit Zähnen und Krallen verhindert. Die bundesweit tätige Initiative Politik für die Katz’ (PfdK) hat bei den OB-KandidatInnen nach den Positionen zum Thema gefragt.

Anke Feil ist die Initiatorin. Sie beobachtet seit mehr als einem Jahr, dass in Mannheim Alibi-Politik zum Katzenschutz gemacht wird. „Es ist beschämend, wie beharrlich die Stadt die Situation der Streunerkatzen dauerhaft ignoriert. Haarsträubende Argumente werden konstruiert, die nicht nur von der Landestierschutzbeauftragten immer wieder kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen werden. Die KatzenschützerInnen sind verzweifelt und frustriert ob dieser Betonköpfigkeit. Wir hoffen, dass die OB-Wahl etwas verändern wird.“
Wie aber stehen die BewerberInnen zu dem Thema? Um das beurteilen zu können, fragte PfdK bei den KandidatInnen nach. Die Ergebnisse waren teilweise erschreckend, wenn man bedenkt, dass auch Mannheim das im Grundgesetz verankerte Tierwohl zu beachten hat.
Der CDU-Kandidat Christian Specht wies in seiner Antwort ausdrücklich darauf hin, dass er verantwortlich für die jetzige Regelung ist. Sie stammt aus dem von ihm geleiteten Dezernat – und ist aus Sicht von KatzenschützerInnen und PfdK ein Beleg, wie wenig ernst die Stadt das Thema nimmt.
„Wie sich der Kandidat Specht dieser völlig unzureichenden Katzenschutzverordnung auch noch rühmen kann, erschließt sich niemanden, der sich mit dem Thema auskennt“, so meint Frank Jermann, der zuständige Projektleiter bei PfdK. Zudem bemängelt er: „Aus Spechts Antworten wird deutlich, dass er den Unterschied zwischen freilebenden und freilaufenden Katzen, also zwischen Streunern und Halterkatzen, offenbar immer noch nicht begriffen hat. Wie kann das sein?
Gerade in Spechts Verantwortungsbereich wird ein angemessener Katzenschutz verhindert statt gefördert“, stellt Jermann fest. „Die aktuelle Farce des Runden Tischs zum Katzenschutz ist ein weiteres Beispiel dafür. Ehrenamtliche KatzenschützerInnen in Mannheim lehnen dieses Format in einem uns vorliegenden Schreiben ab, weil sie es als nicht zielführend für die Problematik empfinden.“
Dabei versucht Specht auch jetzt wieder – wenige Tage vor der Wahl – sich als Wohltäter in Sachen Tierschutz darzustellen. So wurde gerade die finanzielle Unterstützung für das Tierheim von Specht publikumswirksam als Wohltat präsentiert. Dass die Stadt sowieso verpflichtet ist, Tierschutz zu betreiben und dafür Mittel bereitzustellen, erwähnt er nicht. „Das ist eine üble Mogelpackung, die ihm mit Katzenbildchen Stimmen bringen soll“, meint Jermann. „Keine vernunftbegabte Katze würde ihn wählen.“
Schaut man sich die von PfdK öffentlich dokumentierten Antworten der KandidatInnen an, so ist nach Ansicht von Jermann eine eindeutige Wahlempfehlung auszusprechen. „Der SPD-Kandidat Riehl hat sich vorbehaltlos für eine vollumfängliche Katzenschutzverordnung ausgesprochen. Seine Position war von allen KandidatInnen die überzeugendste. Wer besseren Katzenschutz für Mannheim will, sollte ihn wählen“, so Jermann.
Seiner Ansicht nach ist neben Riehl lediglich die Position der Kandidatin Isabell Belser (Linke) pro Katzenschutz. „So schwer mir das unter demokratischen Gesichtspunkten fällt, muss ich trotzdem im Sinne der leidenden Katzen einen realpolitischen Ansatz in den Vordergrund stellen: Dass Belser die neue OB wird, ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich. Wir plädieren dafür, auf den SPD-Kandidaten zu fokussieren, weil er am ehesten den Pseudo-Katzenschutz eines Spechts zum Guten wenden könnte.“
Alle anderen KandidatInnen haben entweder völlig an der Sache vorbei oder nicht geantwortet. Betrachtet man das gut dokumentierte Mannheimer Katzenleid, dann können die offenbar witzig gemeinte Antwort Thomas Bischoff (Die Partei) und der als freies Fabulieren einzustufende Text von Tanja Krone (parteilos) nur peinlich berühren.
Raymond Fojkar (Grüne) blieb trotz gegenteiliger Ankündigung eine Antwort schuldig. Nicht für PfdK erreichbar waren die unabhängigen Kandidaten Ugur Cakir und Daniel Frey.
„Natürlich steckt auch politisches Kalkül dahinter, wenn man sich nur schwammig oder gar nicht zu dem Thema äußert“, schätzt Feil die Situation ein. „Man möchte keine der vielen KatzenhalterInnen vergraulen, die ja potentielle WählerInnen sind. Der CDU-Kandidat Specht fällt dabei am meisten auf, denn er betreibt CatWashing. Er behauptet zwar das Gegenteil, aber es ist von ihm nicht zu erwarten, dass er die Situation der hungernden und häufig elendig krank versterbenden Streunerkatzen als OB in Mannheim verbessern wird. Schließlich hätte er das ja bereits seit vielen Jahren tun können.“

Die Dokumentation der Antworten der KandidatInnen ist zu finden unter:
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