Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen zeigt den Film „König Bansah und seine Tochter“ König Céphas Bansah stellte sich bereitwillig den interessierten Fragen des Publikums.


„König Bansah und seine Tochter“ - der Film zeigt eindringlich zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein können.
Ein König – Zwei Welten
Auf der einen Seite eine reiche Nation, Überfluss vom Feinsten, auf der anderen Seite kein sauberes Wasser, wenige Brunnen, fehlende Schulen, Brücken, Straßen und so viel mehr.

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Lothar Binder

Im Rahmen eines Austauschs kam der Monarch in den 70 igern nach Ludwigshafen. Seiner Familie in Ghana war schon damals Bildung sehr wichtig. Er machte einen Abschluss zum einen als Landmaschinenmeister, zum anderen als Kfz-Meister. Seitdem betreibt er in Ludwigshafen seine eigene KFZ – Werkstatt. „Mittlerweile habe ich schon 14 „Azubis“ erfolgreich ausgebildet“, so der Monarch stolz. Er hat zwei Kinder, Katharina und Carlo, die wohl einmal sein Amt übernehmen werden.
Nach der Krönung zum König, - die in Ghana Grund des Voodoo - Glaubens wohl mit großen körperlichen Schmerzen verbunden ist – hier ist von tagelangen Ritualen durch Schnittwunden etc. die Rede, seine zahlreichen Narben sind deutlich sichtbar – entschied sich Céphas Bansah, von Deutschland aus sein Volk zu regieren und unterstützen. Unermüdlich sammelt er Spenden, sowohl Sach- als auch Geldspenden. Derzeit ist wieder ein Container mit hunderten gespendeter Fahrrädern unterwegs.
Der Film „König Bansah und seine Tochter“ zeigt den Besuch des Oberhauptes mit seiner Tochter bei einem der Besuche in seinem Land. Er zeigt ein Volk voller Herzlichkeit, trotz der widrigen Lebensumstände. Fehlende Brücken zwingen die Menschen durch Krokodil verseuchte Flüsse zu waten, viele verloren deshalb ihr Leben. Mittlerweile konnten durch Spenden einige Brücken gebaut werden. Er zeigt Menschen, deren Haut und Augen von Würmern befallen sind, weil sie Grund fehlender Brunnen gezwungen sind, das verseuchte Wasser zu trinken. Auch hier hat das unermüdliche Wirken des Königs schon ein wenig Abhilfe geschaffen und einzelne Brunnen konnten geschlagen werden. Tochter Katharina bringt es auf den Punkt. „Meinem Vater ist nichts zuviel, er `pienzt nicht rum´, er packt einfach an, eines nach dem anderen.“ Er sammelt Medikamente, (gibt es doch nur Aspirin – alles wird mit Aspirin behandelt), Fahrräder, Handys, Computer, Laptops, Inlineskater.........., selbst eine ganze Feuerwehrausrüstung fand den Weg nach Ghana. Manchmal geht auch etwas komplett schief. Die Wasserpumpe, die er in Deutschland organisiert hatte, transportierte er voller stolz nach Ghana. Allerdings war diese dermaßen kraftvoll, dass nach dem Anschalten die kompletten Wasserschläuche platzten.
Mehr als eine Stunde beantworteten König Bansah, seine Frau Gabriele und seine Tochter Katharina, gemeinsam mit der Regisseurin Agnes Lisa Wegner, die interessierten Fragen der Zuschauer*innen
Der sympathische König plauderte aber auch aus seinem persönlichen Nähkästchen. Er wäre süchtig nach Milch, trinkt nur Früchtetee und ohne Pfälzer Leberwurst „da geht gar nichts. Was als erstes zur Reise nach Ghana in den Koffer kommt, ist Leberwurst. Da ist der Koffer gleich voll,“ lächelt der Monarch, ohne die Dringlichkeit seiner Lebensaufgabe ins Lächerliche zu ziehen. Es ist noch soviel zu tun bei dem Volk der Ewe im Osten Ghanas.
Wer nicht das Festival des Deutschen Film auf der Ludwigshafener Parkinsel besuchen kann, findet den interessanten Film in der ZDF-Mediathek.

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Lothar Binder