Der Stuttgarter Innovationspreis wurde am 18. Oktober 2023 im Großen Sitzungssaal des Rathauses zum zweiten Mal vergeben. Ausgezeichnet wurden insgesamt vier Preisträger in den Kategorien Mobilität, Digitalisierung, Nachhaltigkeit & Soziales sowie Startâup. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Dr. Frank Nopper unterstrich bei der Vergabe des mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Preises: „Stuttgart war und ist Innovationsstadt. Und Stuttgart muss auch Innovationsstadt bleiben. Gottlieb Daimler, Robert Bosch und Ferdinand Porsche waren in ihrer Zeit große Innovatoren. Heute verfügt Stuttgart – Stadt und Region – als Zentrum von Forschung und Entwicklung über große Innovationskraft. Mit dem Innovationspreis der Landeshauptstadt Stuttgart wollen wir ein starkes Signal aussenden. Wir wollen damit Innovationskraft würdigen und zu Pionierâ und Erfindergeist, Kreativität und Innovationsfreude inspirieren und animieren.“ Oberbürgermeister Nopper sagte weiter: „Gerade in schwierigen und unsicheren Zeiten brauchen wir Innovationen. Und Innovationen brauchen Zuversicht, Mut und Optimismus – kritischen und wachsamen Optimismus. Unser Innovationspreis soll Mut machen zur Zukunft, Mut machen zu wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Engagement.“
Die vier Preise, die jeweils mit 25.000 Euro dotiert sind, wurden von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Danilo JovicicâAlbrecht, Gewinner des 1. Stuttgarter Innovationspreises und Geschäftsführer der Vialytics GmbH, Elisabeth Brandau, Olympionikin und Unternehmerin, sowie Shirin FrangoulâBrückner, Gründerin und Geschäftsführerin von Atelier Brückner an die Gewinner überreicht.
In der Kategorie „Mobilität“ hat die Mahle chargeBIG GmbH gewonnen mit ihrer Innovation einer intelligenten und netzdienlichen Ladeinfrastrukturlösung, die bislang einmalig ist. Damit können Parkflächen mit deutlich reduzierten Investitionsâ und Betriebskosten mit einer Vielzahl von Ladepunkten für Elektroautos versehen werden. Die bereits vorhandene Infrastruktur kann mit einem intelligenten Lademanagement das Maximum an Ladeleistung herausholen.
In der Kategorie „Nachhaltigkeit & Soziales“ ging der Preis an die Coperion GmbH für die Innovation „Seitenbeschickung ZSâB MEGAfeed“. Das neuentwickelte Aggregat, macht das Recycling von leichten voluminösen Kunststofffasern und âflakes deutlich wirtschaftlicher und kann damit einen großen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Damit können mehr recycelte Materialien in den Produktionsprozess neuer Kunststoffe integriert werden.
In der Kategorie „Digitalisierung“ hat die Flip GmbH den Innovationspreis für die Entwicklung einer App erhalten, die sich gezielt an operativ Mitarbeitende wendet, die die „Frontline“ direkt mit dem Unternehmen verbindet. Neue Arbeitsanweisungen, Schichtpläne, die Urlaubsplanung (vormals analoge Prozesse) werden (ohne Zugang zu einem Laptop oder Büro haben zu müssen) digital und einfach vermittelt.
In der Kategorie „Startâup“ ging der Preis an die Printoptix GmbH für ein 3Dâgedrucktes MikroâKameraâObjektivs. Diese kleinen Objektive benötigen keine eigene Fassung mehr, sie sind sehr klein und können auch an schwer zugänglichen Stellen aufgebracht und auch in extrem kleinen Kameraanwendungen wie etwa für Endoskope eingesetzt werden.
Bereits im Jahr 2021 hat die Landeshauptstadt Stuttgart den Stuttgarter Innovationspreis ins Leben gerufen. Entsprechend dem Leitmotiv „Stadt der Ideen – Heimat des Fortschritts“ zeichnet der Preis Akteure der Stuttgarter Wirtschaft aus, die mit ihren beispielgebenden, innovativen Ideen die Zukunft mitgestalten. Ihre Lösungen sollen eine deutliche Verbesserung gegenüber bisherigen Anwendungen zeigen und zur Stärkung der Wirtschaft beitragen und damit einen positiven Effekt für das Gemeinwohl haben.
Insgesamt gab es mehr als 110 Einreichungen von Unternehmen, die Innovationen vorangebracht haben.
Zu den Nominierten für den 2. Stuttgarter Innovationspreis gehörten (in alphabetischer Reihenfolge): Coperion GmbH, Cyclize GmbH, Flip GmbH, GLOBE Fuel Cell Systems, LBA Luftbildauswertung GmbH, MAHLE chargeBIG GmbH, Node Robotics, Pentaform UG, Printoptix GmbH, Semanux GmbH, SI Stuttgart Instruments GmbH, SPARETECH GmbH.
Die Mitglieder der Jury (in alphabetischer Reihenfolge) waren: Prof. Dr. Alexander Brem, Direktor des Instituts für Entrepreneurship und Innovationsforschung der Universität Stuttgart; Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin, Industrieâ und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart; Dr. Susanne Krichel, Head of Innovation and Advanced Technology (BIT AT), Lapp Holding SE; Niko Papadopoulos, Geschäftsführer von Chimperator Productions, Stuttgart; Prof. Dr. Sabine Rein, Präsidentin der Hochschule Konstanz; Rebecca C. Reisch, Geschäftsführerin Cyber Valley GmbH; Prof. Dr. Ing. Elke Sohn, Prodekanin Transfer und Klimastrategie, Hochschule für Technik, Stuttgart; Phillip Weiser, CEO, AnyDesk und Dr. Ulf Zillig, Vice President Konzernforschung, Nachhaltigkeit & RD Funktionen, Mercedes Benz AG.
Der Stuttgarter Wirtschaftsâ und Innovationspreis wird von der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt alle zwei Jahre ausgerichtet. Er wird in vier Kategorien vergeben. Die Ausschreibung richtet sich an Stuttgarter Unternehmen, Startâups, Initiativen und Einzelpersonen. Es werden sowohl technische Innovationen als auch nichtâtechnische Lösungen, wie Organisationsâ und Marketingkonzepte oder Geschäftsmodelle ausgezeichnet, die innerhalb der letzten vier Jahre erfolgreich umgesetzt wurden. Für den Sonderpreis Startâup gilt eine Ausnahmeregelung, hier muss eine Markteinführung zumindest bevorstehen.
Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart in der 1. Reihe (4. v.l.) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern und Bernha Leiter der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart in der 2. Reihe (2. v.r.) mit den Jurorinnen und Juroren
Text und Foto: Diana Rasch