Gründerpreis Baden-Württemberg 2025 der Sparkassen-Finanzgruppe am 9. Juli 2025 in Stuttgart vergeben
Die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth zeichneten am 9. Juli 2025 in der Sparkassenakademie in Stuttgart fünf neu gegründete Unternehmen aus Karlsruhe, Konstanz, Schorndorf, Stuttgart und dem Landkreis Esslingen aus. Zudem wurde Helmut Rudel, Gründer der Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH mit Sitz in Ispringen bei Pforzheim, als herausragende Unternehmerpersönlichkeit für sein Lebenswerk geehrt.
Das Foto zeigt Herrn Helmut Rudel (3.v.r.) mit seiner Frau Uta (3.v.l.) gemeinsam mit der baden-württembergischen Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (2.v.r.) und Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth (1.v.l.):
Das Foto zeigt die Gewinnerinnen und Gewinner des Gründerpreises Baden-Württemberg 2025 gemeinsam mit der Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth:
Platz 1:
Den 1. Preis erhielt das MedTech-Startup EVERSION aus Konstanz. Es wurde begleitet von der Kreissparkasse Biberach. Gegründet von Julia Zimmermann, Timon Sutter, Lucas Heitele, Maximilian Starkmann und Wolfgang Triebstein, hilft das Unternehmen Rückenschmerzen durch neuartige orthopädische Einlegesohlen entgegen. Zudem entwickelten sie ein innovatives Verfahren, das ungünstige Bewegungsmuster erfasst über eine Sensorsohle, die über Tage getragen wird und verlässliche Ergebnisse ermittelt. Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Platz 2:
Der 2. Preis ging an SquareNeo Solutions aus Karlsruhe, das mit einem neu entwickelten KI-basierten SalesCoach den Vertrieb komplexer Industrieprodukte erleichtert. Die Sparkasse Karlsruhe hat das Unternehmen für den Gründerpreis vorgeschlagen. Ausgewertet werden in kürzester Zeit die Kundenhistorie, Kontextdaten, Produktinformationen und Variantenregeln und dem Kunden können in kürzester Zeit passende und korrekte Angebote präsentiert werden. Dr. Michael Klein und Sebastian Kaupp wurden als Gründer für ihren überzeugenden Businessplan mit dem 2. Preis ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro verbunden ist.
Platz 3:
Mit dem 3. Preis wurde das OHEMIA-Studio ausgezeichnet, das bewährte und moderne Trainingsformen wie Pilates, Yoga, Meditation, Functional Training und spezialisierte Disziplinen anbietet und im Stuttgarter Hospitalviertel eröffnet hat. Das Gründerpaar Valerie und Sebastian Mack hat sich mit dem OHEMIA-Studio zum zum Ziel gesetzt, den Körper zu stärken, das Wohlbefinden zu steigern und Leib, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Nominiert wurden sie von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Der 3. Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Platz 4:
Mit dem 4. Preis in Höhe von 2.000 Euro wurde die FlareOn Biotech GmbH mit Sitz in Frickenhausen im Kreis Esslingen geehrt. Vorgeschlagen wurde das Unternehmen, das von Dr. Heinrich Jehle und Dr. Anna Herrmann gegründet wurde, von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Die beiden Gründer haben ein neuartiges medizinisches Diagnostiksystem entwickelt, mit dem Tumorränder bei operativen Eingriffen im Kopf-Hals-Bereich erleichtert und beschleunigt beurteilt werden können.
Platz 5:
Den 5. Preis, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro erhielten Melanie und Stefan Weichenthal, die Gründer des Floating-Studio float Schorndorf. In ihrem Floating-Studio in der Villa am Schloss ermöglichen sie den Gästen beim Aufenthalt in Becken, die mit körperwarmer Sole gefüllt sind, ein nahezu schwereloses „Schweben“ im Wasser. Die Gründer verstehen ihr Wellnessangebot mit dem Starksoleschwebebad als Ergänzung zum lokalen Gesundheitsangebot. Ihre Nominierung erfolgte durch die Kreissparkasse Waiblingen.
Eine besondere Auszeichnung gab es für Helmut Rudel, den Gründer der Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH mit Sitz in Ispringen bei Pforzheim, er wurde als herausragende Unternehmerpersönlichkeit für sein Lebenswerk von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassen-Präsident Dr. Matthias Neth geehrt.
Das Foto zeigt Helmut Rudel mit seiner Frau Uta:
In der sprichwörtlichen (Doppel-)Garage gründete Helmut Rudel 1973 gemeinsam mit seiner Frau Uta seine erste Firma in Ispringen bei Pforzheim - er erkannte dank seines strategischen Weitblicks früh die zunehmende Bedeutung von passiven Bauelementen, die in Smartphones, Fernsehern, Computern, Radios oder Waschmaschinen - in „praktisch jedem Elektrogerät“ verbaut werden; in den 1980-er Jahren wurde der Verkauf auch um Halbleiter erweitert. Seine Bauelemente sind oft auf den kleinen grünen Platinen (Leiterplatten) verlötet und sie sorgen dafür, dass der Strom richtig fließt bzw. gefiltert oder begrenzt wird.
Das Familienunternehmen Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH ist ein global vernetztes Distributionsunternehmen mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 37 Ländern, verteilt auf mehr als 80 Büros weltweit. Nach wie vor am Hauptsitz in Ispringen, aber auch mit Distributionszentren in Austin (Texas), Shanghai, Singapur und Hongkong betreut und beliefert Rutronik heute mehr als 40.000 Unternehmen in Europa, Asien und Nordamerika. Im Jahr 2023 wurde ein Umsatz von 1,243 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der inzwischen 87-jährige Helmut Rudel übergab den Vorsitz in der Geschäftsführung 2008 an seinen Sohn Thomas Rudel und bleibt seinem Lebenswerk als Präsident des Familienunternehmens weiterhin verbunden.
Von Anfang an folgte Helmut Rudel seinem Leitsatz „Überzeugen durch Leistung“. Der Aufbau und die Pflege der von Vertrauen geprägten Beziehungen zu Herstellern, Kunden sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählten für ihn immer dazu. Auch 50 Jahre nach der Gründung zeigt sich Helmut Rudels unternehmerische Handschrift noch deutlich: Mit seiner Haltung setzen er und auch seine Nachfolger im Top-Distributionsunternehmen Rutronik statt kurzfristiger Renditeerwartungen lieber auf Eigenständigkeit, die Nähe zu den Kunden und regionale Stärke.
Sparkassen-Präsident Dr. Matthias Neth betonte in seiner Laudatio: „Ihre persönliche Leistung über Jahrzehnte hinweg ist ein beeindruckendes Zeugnis von Ausdauer, Mut, Anpassungsbereitschaft, Integrität und unternehmerischem Können. Sie waren nie nur Unternehmer – Sie waren auch Visionär und Möglichmacher. Sie haben sich nicht auf andere verlassen, sondern immer selbst Verantwortung übernommen“ „Gerade in unserer Zeit, geprägt von vielen Unwägbarkeiten, ist Ihre Haltung besonders wertvoll. Denn wir wissen: Mehr Leistung – im Betrieb, in der Forschung, in der Gesellschaft – ist die Voraussetzung für Innovation, Wohlstand und gesellschaftliche Stabilität. Gerade in einer hochentwickelten Volkswirtschaft wie der unseren. Ihr Beispiel zeigt, dass Leistung kein leeres Wort, sondern ein gelebter Wert ist.“
Im Rahmen der Preisverleihung sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: „Unternehmertum ist die treibende Kraft von Fortschritt und Innovation in der sozialen Marktwirtschaft. Doch die Gründung und auch die Übernahme eines Unternehmens erfordert in unseren aktuellen Zeiten mehr denn je Mut, Risiko- und Leistungsbereitschaft. Wir brauchen daher Menschen, die bereit sind, ins Risiko zu gehen, die investieren, die Neues wagen, sich dem Wettbewerb vor Ort sowie national und international stellen. Hierfür braucht es die passenden Rahmenbedingungen. Darüber hinaus ist natürlich auch die gesellschaftliche Anerkennung nicht wegzudenken. Ein wichtiger Ausdruck von Wertschätzung sind natürlich auch Preise und Auszeichnungen. Daher freut es mich umso mehr, auch bei der diesjährigen Verleihung des Gründerpreises BW der Sparkassen mitzuwirken.“
Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth ging auch auf die Rahmenbedingungen für Firmengründer ein: „Erfindergeist und Innovationen sind der Ursprung unseres Wohlstands in Baden-Württemberg. Die Wirtschaft lebt von der Veränderung und Erneuerung. Daher wirken Existenzgründungen wie eine Verjüngungskur für die Wirtschaft. Jede zweite Gründung wird dabei von einer Sparkasse begleitet. Das zeigt: Wir stehen an der Seite des Mittelstands und nehmen unsere Aufgabe aus tiefster Überzeugung und mit großem Engagement wahr.“
Die Bewerbungen für den Gründerpreis wurden von den 50 Sparkassen im Land eingereicht. Tatsächlich wird jede zweite Gründung wird von einer Sparkasse begleitet. Oftmals können in den Kreisparkassen den Gründern eigens spezialisierte Beraterteams zur Seite stehen. Eine Expertenjury kürt die fünf Sieger-Unternehmen, indem sie die überzeugendsten Businesspläne auswählt.
Foto: Diana Rasch
Text: Diana Rasch und Elisabeth Rasch