Rhein-Neckar-Kreis: Pilzsaison gestartet – wo Sammeln erlaubt ist und was Sammler wissen sollten
Die Wälder im Rhein-Neckar-Kreis locken derzeit viele Pilzfreunde. Doch neben Genuss und Naturerlebnis gilt es auch, Regeln zu beachten – von Artenschutz bis ASP-Sperrzonen.
Pilze sprießen dank feuchtem Sommer
Nach einem kühlen, regnerischen Sommer stehen die Chancen für Pilzliebhaberinnen und Pilzliebhaber gut: Die Wälder des Rhein-Neckar-Kreises bieten jetzt eine reiche Auswahl an Speisepilzen. Laut Kreisforstamt gehören dazu unter anderem Steinpilze, Maronen-Röhrlinge, Krause Glucke, Birkenpilze, Rotkappen und Austernseitlinge. Auch der Parasolpilz erfreut sich großer Beliebtheit. Pfifferlinge dagegen wachsen hier nur vereinzelt.Nur sammeln, was man sicher kennt
Viele Pilze gehen enge Symbiosen mit bestimmten Baumarten ein. Wer Bäume kennt, findet oft schneller den passenden Pilz. Allerdings gilt: Nicht jeder Pilz ist essbar. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Verwechslungen. Daher empfiehlt das Kreisforstamt, ausschließlich bekannte Arten zu sammeln und im Zweifel Pilzsachverständige zu Rate zu ziehen. Kontakte vermittelt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie unter www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige.Rücksicht und Mengenbegrenzung
Da die meisten Pilze geschützt sind, darf nur für den Eigenbedarf gesammelt werden – also Mengen, die für eine Mahlzeit ausreichen. Junge Fruchtkörper sollten stehen bleiben, um ihre Sporen verbreiten zu können. Auch auf Tiere, Pflanzen und andere Pilzarten ist Rücksicht zu nehmen.Wegegebot in ASP-Sperrzonen
Ein wichtiger Hinweis betrifft die Afrikanische Schweinepest (ASP). In der Sperrzone II gilt nach wie vor ein Wegegebot – das Betreten abseits der Wege ist dort untersagt. Betroffen sind aktuell die Gemeinden Laudenbach, Hemsbach, Weinheim, Heddesheim, Hirschberg, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Heiligkreuzsteinach, Dossenheim und Edingen-Neckarhausen. Schilder an Waldeingängen weisen auf die Sperrzone hin.Tipps für Pilzsammler
• Nur bekannte Arten sammeln und im Zweifel Expertinnen und Experten fragen.
• Junge Pilze stehen lassen, um die Vermehrung zu sichern.
• Pro Tag nur Eigenbedarf mitnehmen – Mengen wie für eine Mahlzeit.
• Vorab prüfen, ob das Sammelgebiet in einer ASP-Sperrzone liegt. Infos: www.rhein-neckar-kreis.de/asp.
Bild: Die Krause Glucke ist ein essbarer Wildpilz mit einer blumenkohlartigen Form (Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis).