Die Menschen im Mannheimer Norden fürchten mehr Lärm durch den Bahnverkehr

Aufgrund der geplanten Neuordnung des Zugverkehrs zwischen Frankfurt und Karlsruhe erhöht sich die Durchfahrtsanzahl des Güterverkehrs nachts auf Schätzungsweise 160 bis 200 Züge, etwa alle zwei bis drei Minuten. Ursache dessen ist ebenso die Neuordnung des Bahnverkehrs zwischen den Seehäfen Rotterdam und Genua. Deshalb hatte die Bürgerinitiative „Gesundheit statt Bahnlärm“ zum Bürgergespräch in den Saal der Jonagemeinde eingeladen. Dr. Gunther Mair von der Bürgerinitiative erläuterte, dass der Lärmpegel bei Bremsvorgängen bis zu 100 Dezibel erreicht, was in etwa dem Krach eines Presslufthammers entspricht. An einen gesunden Schlaf mit offenem Fenster im Sommer ist dann nicht mehr zu denken. Die Züge würden über den Mannheimer Norden, vorbei an Neuostheim zum Rangierbahnhof geleitet. Thematisiert wurde die Möglichkeit einer Untertunnelung des Güterverkehrs wie es in der Ortenau und auch am Oberrhein schon möglich war. Da die Bahn allerdings kein Interesse an den geplagten Anwohnern hat, müsse jetzt unbedingt reagiert werden.


Mair forderte: "Nur ein Tunnel, der in Blumenau beginnt und am Rangierbahnhof aus dem Boden kommt, bringt eine Lösung". Dass dies technisch möglich sei, belege der etwa 5,4 Kilometer lange Pfingstbergtunnel der Schnellbahnstrecke Mannheim-Stuttgart. „Allerdings brauchen wir den Widerstand der Bürger“. Stadträtin Rebekka Schmitt-Illert forderte: "Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen“, und Stadtrat Roland Weiß meinte: „Hier muss ein ganz großes Rad in der Politik gedreht werden, um die Wohnqualität der Bürger zu erhalten“.

K1024 Unbenannte Anlage 00073